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Energie & Management > Windkraft Onshore - Experte erwartet überzeichnete Ausschreibung
Quelle: Stadtwerke Husum
Windkraft Onshore

Experte erwartet überzeichnete Ausschreibung

Am 1. September werden weitere 1.500 MW deutsche Onshore-Windkraft ausgeschrieben. Die FA-Wind prognostiziert eine "deutliche Überzeichnung" und beziffert sie.
Die Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) hat am Vortag der Onshore-Windkraftausschreibung vom 1. September eine "deutliche Überzeichnung" prognostiziert. Jürgen Quentin, Referent für Energiewirtschaft und EEG bei der FA Wind, sagte auf der Online-Konferenz Windwert, er rechne mit etwa 2.000 MW Angeboten innerhalb der Maximalvergütung. Unter den Hammer bringt die Bundesnetzagentur (BNetzA) aber nur 1.492 MW zuzubauende Windkraftleistung. Die Behörde veröffentlicht die Ergebnisse in der Regel mehrere Wochen danach.

Damit wäre die Ausschreibung die erste nach zwei Vorläufern in diesem Jahr, die nicht unterzeichnet wäre. Die bisher letzte überzeichnete Rückwärtsauktion fand im Dezember 2020 mit 109 % von nur 367 MW statt. Fast alle Auktionen seit Mai 2018, nachdem die Privilegierung der Bürgerwindparks weggefallen war, hatten zu wenig Gebote für die ausgeschriebene Leistung. Quentin führte dies auf zu wenig genehmigte Anlagen zurück − eine Voraussetzung zur Teilnahme.

Insgesamt wurden nach der Statistik der FA Wind in den bisher 22 Ausschreibungsrunden seit dem Beginn dieses Regimes im Mai 2017 15.800 MW Windleistung an Land auktioniert. Aber nur 11.500 MW durften einen Zuschlag bekommen. Den Hauptgrund sieht Quentin darin, dass Vorhaben nicht rechtzeitig die zur Teilnahme erforderlichen behördlichen Genehmigungen aufwiesen.

Genehmigungs-Rekord

Nun sieht die Lage aber anders aus: Im Juli wurden laut Quentin 877 MW Onshore-Windanlagen genehmigt. Das ist der höchste Monatswert seit 2014 mit Ausnahme des Dezember 2016. Generell schnellen kurz vor den Gebotsterminen die Genehmigungszahlen in die Höhe, so Quentin. Diesen März war mit 810 MW der bisher höchste Wert erreicht worden, im Mai folgte die Ausschreibung, sie war allerdings noch unterzeichnet, mit 1.110 von 1.243 MW.

Insgesamt sollen in diesem Jahr laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 4.500 MW Onshore-Zubau versteigert werden, nächstes Jahr 2.900 MW, die dann linear bis 2025 auf 3.200 MW steigen. Das seien insgesamt "nur" 850 MW mehr, als das EEG 2017 vorgesehen hatte, so Quentin.

Außerdem werden bisher nicht bezuschlagte 3.000 MW aus 2019 und 2020 in den nächsten beiden Jahren nicht nachgeholt. Für 2022 ist zwar stattdessen ein Sondervolumen von 1.100 MW vorgesehen, dieses harrt aber noch der Beihilfe-Genehmigung durch Brüssel. Zudem sollen am 1. Dezember 2022 950 MW unter den Hammer kommen, falls sie dieses Jahr nicht vergeben werden.

450 MW erst mal weg

Die Realisierungs-Quoten sind seit einem Rekord im August 2018 von 93 % nach dem Ende der Bürgerenergie-Privilegien auf 48 % im Februar 2020 gesunken. Nach dem Zuschlag haben die Errichter in der Regel 24 Monate Zeit zur Fertigstellung, seit Mai 2019 gilt eine Corona-Ausnahmeregelung von 54 Monaten. Zuschläge der BNetzA für insgesamt 450 MW aus den fünf Auktionen von Februar 2018 bis Februar 2019 sind bereits mangels Realisierung erloschen.

Vestas liegt vorne

Von den Herstellern her liegt bei den bisherigen Zuschlägen mit Baugenehmigung Vestas mit 209 V150-Turbinen oder 9,2 % hauchdünn vor 204 Anlagen Typ Nordex N149 mit 9,0 %. Knapp dahinter kommt gleich wieder Vestas mit 203 Mal V136 mit 8,9 %. Insgesamt erzielten 50 Typen Zuschläge.

Von der Leistung her ist Vestas ebenfalls deutscher Marktführer mit 3.118 MW oder 35 % vor Enercon (28 %) und Nordex (21 %).

Dienstag, 31.08.2021, 16:05 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Windkraft Onshore - Experte erwartet überzeichnete Ausschreibung
Quelle: Stadtwerke Husum
Windkraft Onshore
Experte erwartet überzeichnete Ausschreibung
Am 1. September werden weitere 1.500 MW deutsche Onshore-Windkraft ausgeschrieben. Die FA-Wind prognostiziert eine "deutliche Überzeichnung" und beziffert sie.
Die Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) hat am Vortag der Onshore-Windkraftausschreibung vom 1. September eine "deutliche Überzeichnung" prognostiziert. Jürgen Quentin, Referent für Energiewirtschaft und EEG bei der FA Wind, sagte auf der Online-Konferenz Windwert, er rechne mit etwa 2.000 MW Angeboten innerhalb der Maximalvergütung. Unter den Hammer bringt die Bundesnetzagentur (BNetzA) aber nur 1.492 MW zuzubauende Windkraftleistung. Die Behörde veröffentlicht die Ergebnisse in der Regel mehrere Wochen danach.

Damit wäre die Ausschreibung die erste nach zwei Vorläufern in diesem Jahr, die nicht unterzeichnet wäre. Die bisher letzte überzeichnete Rückwärtsauktion fand im Dezember 2020 mit 109 % von nur 367 MW statt. Fast alle Auktionen seit Mai 2018, nachdem die Privilegierung der Bürgerwindparks weggefallen war, hatten zu wenig Gebote für die ausgeschriebene Leistung. Quentin führte dies auf zu wenig genehmigte Anlagen zurück − eine Voraussetzung zur Teilnahme.

Insgesamt wurden nach der Statistik der FA Wind in den bisher 22 Ausschreibungsrunden seit dem Beginn dieses Regimes im Mai 2017 15.800 MW Windleistung an Land auktioniert. Aber nur 11.500 MW durften einen Zuschlag bekommen. Den Hauptgrund sieht Quentin darin, dass Vorhaben nicht rechtzeitig die zur Teilnahme erforderlichen behördlichen Genehmigungen aufwiesen.

Genehmigungs-Rekord

Nun sieht die Lage aber anders aus: Im Juli wurden laut Quentin 877 MW Onshore-Windanlagen genehmigt. Das ist der höchste Monatswert seit 2014 mit Ausnahme des Dezember 2016. Generell schnellen kurz vor den Gebotsterminen die Genehmigungszahlen in die Höhe, so Quentin. Diesen März war mit 810 MW der bisher höchste Wert erreicht worden, im Mai folgte die Ausschreibung, sie war allerdings noch unterzeichnet, mit 1.110 von 1.243 MW.

Insgesamt sollen in diesem Jahr laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 4.500 MW Onshore-Zubau versteigert werden, nächstes Jahr 2.900 MW, die dann linear bis 2025 auf 3.200 MW steigen. Das seien insgesamt "nur" 850 MW mehr, als das EEG 2017 vorgesehen hatte, so Quentin.

Außerdem werden bisher nicht bezuschlagte 3.000 MW aus 2019 und 2020 in den nächsten beiden Jahren nicht nachgeholt. Für 2022 ist zwar stattdessen ein Sondervolumen von 1.100 MW vorgesehen, dieses harrt aber noch der Beihilfe-Genehmigung durch Brüssel. Zudem sollen am 1. Dezember 2022 950 MW unter den Hammer kommen, falls sie dieses Jahr nicht vergeben werden.

450 MW erst mal weg

Die Realisierungs-Quoten sind seit einem Rekord im August 2018 von 93 % nach dem Ende der Bürgerenergie-Privilegien auf 48 % im Februar 2020 gesunken. Nach dem Zuschlag haben die Errichter in der Regel 24 Monate Zeit zur Fertigstellung, seit Mai 2019 gilt eine Corona-Ausnahmeregelung von 54 Monaten. Zuschläge der BNetzA für insgesamt 450 MW aus den fünf Auktionen von Februar 2018 bis Februar 2019 sind bereits mangels Realisierung erloschen.

Vestas liegt vorne

Von den Herstellern her liegt bei den bisherigen Zuschlägen mit Baugenehmigung Vestas mit 209 V150-Turbinen oder 9,2 % hauchdünn vor 204 Anlagen Typ Nordex N149 mit 9,0 %. Knapp dahinter kommt gleich wieder Vestas mit 203 Mal V136 mit 8,9 %. Insgesamt erzielten 50 Typen Zuschläge.

Von der Leistung her ist Vestas ebenfalls deutscher Marktführer mit 3.118 MW oder 35 % vor Enercon (28 %) und Nordex (21 %).

Dienstag, 31.08.2021, 16:05 Uhr
Georg Eble

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