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Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hat Reiner Hoffmann zum neuen Vorsitzenden gewählt. Nachhaltigkeit müsse zum „Gewinnerthema“ werden, erklärt der ehemalige Spitzengewerkschafter.
Im Januar hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die neuen Mitglieder des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) berufen, nun haben sie in ihrer konstituierenden Sitzung Reiner Hoffmann (67) zum Vorsitzenden gewählt. Der ehemalige Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes folgt damit auf den ehemaligen CSU-Politiker und Ex-Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Werner Schnappauf (69), der den Vorsitz seit 2020 innehatte.
„Wir müssen Nachhaltigkeit im öffentlichen Diskurs zum Gewinnerthema machen, gerade in Zeiten multipler Krisen“, so Hoffmann. Dabei basiere Nachhaltigkeit für ihn auf drei Säulen: Ökologie, Ökonomie und Soziales. „Soziale Nachhaltigkeit ist dabei nicht nur Sozialpolitik, sondern viel mehr und anspruchsvoller. Jetzt geht es um die Umsetzung, das müssen wir der Politik und den Menschen zeigen“, erklärte Hoffmann.
Hoffmann war nach zwei jeweils vierjährigen Amtszeiten 2022 aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl als Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) angetreten. Er ist nun als Senior Advisor beim Beratungsunternehmen Rud Pedersen Public Affairs Deutschland tätig.
Gunda Röstel wird VizeZur stellvertretenden Vorsitzenden wählte der Rat Gunda Röstel, kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH und Prokuristin der Gelsenwasser
AG. „In diesen Zeiten ist es leicht, ein Ohnmachtsgefühl zu bekommen“, erklärte Röstel. „Das Gute ist: Der Nachhaltigkeitsrat kann Politikerinnen und Politikern Mut machen, Empfehlungen geben und in konkretes Handeln übersetzen.“ Ihr Ziel sei es, das Klimathema positiv gelöst zu haben, bis ihre zwei Enkelkinder erwachsen sind.
Wie der RNE arbeitetDer RNE wurde erstmals im April 2001 von der Bundesregierung berufen. Dem Rat gehören 15
Personen des öffentlichen Lebens an. Die Aufgaben des Rates sind:
- die Entwicklung von Beiträgen für die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie,
- die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sowie,
- Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.
Inhaltlich und in seinen Aktionsformen ist der Rat unabhängig. Bisherige Ergebnisse seiner Arbeit sind zum Beispiel der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, diverse politische Stellungnahmen zur nationalen und internationalen Nachhaltigkeitspolitik sowie zu Themen wie Klimaschutz, Rohstoffe, zirkuläres Wirtschaften, Plastik und Landwirtschaft.
Donnerstag, 16.02.2023, 15:39 Uhr
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