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Energie & Management > Wasserstoff - EWE startet  Ausspülen von Testkaverne
Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
Wasserstoff

EWE startet Ausspülen von Testkaverne

Der Bau einer Wasserstoffkaverne in Rüdersdorf bei Berlin tritt in eine neue Phase: Nach den Zuleitungen für das Gas werden jetzt die Rohre zum Ausspülen des Hohlraumes installiert.
Der Energiedienstleister EWE errichtet zum Einbringen der Spülrohre auf dem Gelände erneut einen Bohrturm. Ab März soll dann über die Leitungen Wasser in 1.000 Meter Tiefe gepresst und ein 500 m3 großer Hohlraum geschaffen werden. Etwa drei Monate wird es voraussichtlich dauern, bis die etwa hausgroße Taverne im Salzstock angelegt ist.

"Mit dem Forschungsvorhaben 'HyCAVmobil' nehmen wir in Europa eine Vorreiterrolle ein. Ãœberlegungen und Projektideen gibt es viele, wir handeln und setzen bereits um", erklärte dazu EWE-Wasserstoffbotschafter Paul Schneider. Erkenntnisse aus dem Projekt seien übertragbar auf große Kavernenspeicher. EWE verfügt, wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt, mit 37 Salzkavernen, über 15 % aller deutschen Kavernenspeicher, die sich perspektivisch zur Speicherung von Wasserstoff eignen könnten. Dies wäre eine wichtige Basis, aus erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff in großen Mengen speicherfähig und bedarfsgerecht nutzbar zu machen und die gesteckten Klimaziele zu erreichen.

"Unsere bisherigen 37 Kavernenspeicher, in denen wir seit vielen Jahren Erdgas ein- und ausspeichern, sind tausendfach größer. Dahinein würde der Eiffelturm passen. Für deren Bau haben wir in der Regel zweieinhalb Jahre benötigt“, erläuterte Schneider.

"Zum Solen unserer Test-Kaverne werden wir über einen Zeitraum von drei Monaten 4.000 m3 Frischwasser nutzen. Das beim Solprozess entstehende Salzwasser pumpen wir über eine bestehende unterirdische Rohrleitung zu unserer Versenkstation nach Heckelberg. Dort wird die Sole in 1.000 Meter tief gelegene Sandsteinformationen geleitet, in denen sich bereits von Natur aus Salzwasser befindet", erläuterte Schneider den Prozess.
 
Mini-Kaverne in 1.000 Meter Tiefe
Visualisierung: EWE

Sicherheit und Qualität im Fokus

Bevor eine großtechnische Wasserstoffspeicherung möglich ist, will EWE mit dem Projekt nachweisen, dass Wasserstoff in Hohlräumen unter der Erde sicher gelagert werden kann und nach der Entnahme entsprechende Qualität für zukünftige Anwendungen hat. Schneider: "Bei großtechnischer Wasserstoffspeicherung müssen wir zunächst den zuständigen Behörden nachweisen, dass Wasserstoff sich mit den verbauten Materialien gut verträgt und langfristig sicher ist." Man erhoffe sich im Laufe des Forschungsvorhabens vor allem Erkenntnisse darüber, welchen Reinheitsgrad der Wasserstoff nach dem Ausspeichern aus der Kaverne hat. Dieses Kriterium sei besonders wichtig für die Wasserstoffanwendung im Mobilitätssektor.

Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 10 Mio. Euro. 4 Mio. Euro davon sind EWE-Mittel. Die restliche Summe erhalten das Energieunternehmen und das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das an dem Vorhaben beteiligt ist, als Förderung vom Bundesverkehrsministerium.

Freitag, 29.10.2021, 11:48 Uhr
Günter Drewnitzky
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Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
Wasserstoff
EWE startet Ausspülen von Testkaverne
Der Bau einer Wasserstoffkaverne in Rüdersdorf bei Berlin tritt in eine neue Phase: Nach den Zuleitungen für das Gas werden jetzt die Rohre zum Ausspülen des Hohlraumes installiert.
Der Energiedienstleister EWE errichtet zum Einbringen der Spülrohre auf dem Gelände erneut einen Bohrturm. Ab März soll dann über die Leitungen Wasser in 1.000 Meter Tiefe gepresst und ein 500 m3 großer Hohlraum geschaffen werden. Etwa drei Monate wird es voraussichtlich dauern, bis die etwa hausgroße Taverne im Salzstock angelegt ist.

"Mit dem Forschungsvorhaben 'HyCAVmobil' nehmen wir in Europa eine Vorreiterrolle ein. Ãœberlegungen und Projektideen gibt es viele, wir handeln und setzen bereits um", erklärte dazu EWE-Wasserstoffbotschafter Paul Schneider. Erkenntnisse aus dem Projekt seien übertragbar auf große Kavernenspeicher. EWE verfügt, wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt, mit 37 Salzkavernen, über 15 % aller deutschen Kavernenspeicher, die sich perspektivisch zur Speicherung von Wasserstoff eignen könnten. Dies wäre eine wichtige Basis, aus erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff in großen Mengen speicherfähig und bedarfsgerecht nutzbar zu machen und die gesteckten Klimaziele zu erreichen.

"Unsere bisherigen 37 Kavernenspeicher, in denen wir seit vielen Jahren Erdgas ein- und ausspeichern, sind tausendfach größer. Dahinein würde der Eiffelturm passen. Für deren Bau haben wir in der Regel zweieinhalb Jahre benötigt“, erläuterte Schneider.

"Zum Solen unserer Test-Kaverne werden wir über einen Zeitraum von drei Monaten 4.000 m3 Frischwasser nutzen. Das beim Solprozess entstehende Salzwasser pumpen wir über eine bestehende unterirdische Rohrleitung zu unserer Versenkstation nach Heckelberg. Dort wird die Sole in 1.000 Meter tief gelegene Sandsteinformationen geleitet, in denen sich bereits von Natur aus Salzwasser befindet", erläuterte Schneider den Prozess.
 
Mini-Kaverne in 1.000 Meter Tiefe
Visualisierung: EWE

Sicherheit und Qualität im Fokus

Bevor eine großtechnische Wasserstoffspeicherung möglich ist, will EWE mit dem Projekt nachweisen, dass Wasserstoff in Hohlräumen unter der Erde sicher gelagert werden kann und nach der Entnahme entsprechende Qualität für zukünftige Anwendungen hat. Schneider: "Bei großtechnischer Wasserstoffspeicherung müssen wir zunächst den zuständigen Behörden nachweisen, dass Wasserstoff sich mit den verbauten Materialien gut verträgt und langfristig sicher ist." Man erhoffe sich im Laufe des Forschungsvorhabens vor allem Erkenntnisse darüber, welchen Reinheitsgrad der Wasserstoff nach dem Ausspeichern aus der Kaverne hat. Dieses Kriterium sei besonders wichtig für die Wasserstoffanwendung im Mobilitätssektor.

Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 10 Mio. Euro. 4 Mio. Euro davon sind EWE-Mittel. Die restliche Summe erhalten das Energieunternehmen und das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das an dem Vorhaben beteiligt ist, als Förderung vom Bundesverkehrsministerium.

Freitag, 29.10.2021, 11:48 Uhr
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