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Energie & Management > Stromnetz - Europäische Plattform für Minutenregelreservearbeit startet
Quelle: Shutterstock / peopleandmore
Stromnetz

Europäische Plattform für Minutenregelreservearbeit startet

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) haben am 5. Oktober 2022 gemeinsam mit dem tschechischen ÜNB CEPS den europäischen Binnenmarkt für Minutenregelreserve gestartet.
50 Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW haben sich an die "MARI"-Plattform (Manually Activated Reserves Initiative) Europas angeschlossen. Die Plattform war bereits im September für letzte Tests in Betrieb genommen worden. Mit dem Market-Go-Live sind nun erstmals Austausche von Minutenregelreserve gemäß dem europäischen Zielmodell möglich, teilten die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) mit.

Auf der Mari-Plattform kann Minutenregelreserve zur Stabilisierung des Stromnetzes in ganz Europa angefordert und abgerufen werden, sodass die teilnehmenden Übertragungsnetzbetreiber nicht mehr auf ihre Regelzonen beschränkt sind. Entwickelt wurde die Plattform von den europäischen Übertragungsnetzbetreibern. Amprion ist zukünftig für den Betrieb und das Monitoring der Plattform zuständig. Das Projekt ist Teil der Electricity Balancing Guideline (EB GL) der Europäischen Kommission.

Ziel der Richtlinie ist ein gesamteuropäischer Binnenmarkt, in dem Regelarbeit diskriminierungsfrei, ohne Marktbarrieren und vor allem kosteneffizient ausgetauscht wird. Um das neue Marktdesign für Regelarbeit umzusetzen, haben der Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber, ENTSO-E, und seine Mitglieder verschiedene Balancing Projekte und Kooperationen etabliert. Der Anschluss der deutschen und des tschechischen ÜNB CEPS an die Mari-Plattform beendet den Errichtungsprozess der Regelarbeitsplattformen, teilten die Unternehmen mit.

Weitere Teilnehmer geplant

Neben Mari haben sich unter Beteiligung der deutschen Netzbetreiber inzwischen weitere Plattformen auf dem Markt etabliert:
  • die "FCR-Cooperation" (Frequency Containment Reserves) für die Beschaffung von Primärregelreserve,
  • "PICASSO" (Platform for the International Coordination of Automated Frequency Restoration and Stable System Operation) für den Austausch von Sekundärregelreserve,
  • das "IGCC" (International Grid Control Cooperation)-Projekt zum grenzüberschreitenden Ausgleich von Ungleichgewichten und
  • die "Kooperation-Deutschland / Österreich" für die Beschaffung und den Austausch von Minuten- und Sekundärregelreserve.
In den kommenden Jahren wollen sich die europäischen ÜNB schrittweise an die Mari-Plattform anschließen. Es gilt die Regel: Je mehr Übertragungsnetzbetreiber angeschlossen werden, desto mehr Kosten können zukünftig eingespart werden. Im vergangenen Jahr konnten die beteiligten europäischen Übertragungsnetzbetreiber nach eigenen Angaben über 1,2 Mrd. Euro einsparen. Dazu beitragen konnten die Balancing-Projekte IGCC, FCR-Cooperation, die Kooperation Deutschland / Österreich und "TERRE" (Trans European Replacement Reserves Exchange). Die ÜNB versichern, diese Entlastungen entsprechend an die Netznutzer weiterzugeben.

Weitere Informationen zur Mari-Plattform stehen auf der Internetseite von Entsoe bereit.

Donnerstag, 6.10.2022, 15:25 Uhr
Susanne Harmsen
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Stromnetz
Europäische Plattform für Minutenregelreservearbeit startet
Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) haben am 5. Oktober 2022 gemeinsam mit dem tschechischen ÜNB CEPS den europäischen Binnenmarkt für Minutenregelreserve gestartet.
50 Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW haben sich an die "MARI"-Plattform (Manually Activated Reserves Initiative) Europas angeschlossen. Die Plattform war bereits im September für letzte Tests in Betrieb genommen worden. Mit dem Market-Go-Live sind nun erstmals Austausche von Minutenregelreserve gemäß dem europäischen Zielmodell möglich, teilten die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) mit.

Auf der Mari-Plattform kann Minutenregelreserve zur Stabilisierung des Stromnetzes in ganz Europa angefordert und abgerufen werden, sodass die teilnehmenden Übertragungsnetzbetreiber nicht mehr auf ihre Regelzonen beschränkt sind. Entwickelt wurde die Plattform von den europäischen Übertragungsnetzbetreibern. Amprion ist zukünftig für den Betrieb und das Monitoring der Plattform zuständig. Das Projekt ist Teil der Electricity Balancing Guideline (EB GL) der Europäischen Kommission.

Ziel der Richtlinie ist ein gesamteuropäischer Binnenmarkt, in dem Regelarbeit diskriminierungsfrei, ohne Marktbarrieren und vor allem kosteneffizient ausgetauscht wird. Um das neue Marktdesign für Regelarbeit umzusetzen, haben der Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber, ENTSO-E, und seine Mitglieder verschiedene Balancing Projekte und Kooperationen etabliert. Der Anschluss der deutschen und des tschechischen ÜNB CEPS an die Mari-Plattform beendet den Errichtungsprozess der Regelarbeitsplattformen, teilten die Unternehmen mit.

Weitere Teilnehmer geplant

Neben Mari haben sich unter Beteiligung der deutschen Netzbetreiber inzwischen weitere Plattformen auf dem Markt etabliert:
  • die "FCR-Cooperation" (Frequency Containment Reserves) für die Beschaffung von Primärregelreserve,
  • "PICASSO" (Platform for the International Coordination of Automated Frequency Restoration and Stable System Operation) für den Austausch von Sekundärregelreserve,
  • das "IGCC" (International Grid Control Cooperation)-Projekt zum grenzüberschreitenden Ausgleich von Ungleichgewichten und
  • die "Kooperation-Deutschland / Österreich" für die Beschaffung und den Austausch von Minuten- und Sekundärregelreserve.
In den kommenden Jahren wollen sich die europäischen ÜNB schrittweise an die Mari-Plattform anschließen. Es gilt die Regel: Je mehr Übertragungsnetzbetreiber angeschlossen werden, desto mehr Kosten können zukünftig eingespart werden. Im vergangenen Jahr konnten die beteiligten europäischen Übertragungsnetzbetreiber nach eigenen Angaben über 1,2 Mrd. Euro einsparen. Dazu beitragen konnten die Balancing-Projekte IGCC, FCR-Cooperation, die Kooperation Deutschland / Österreich und "TERRE" (Trans European Replacement Reserves Exchange). Die ÜNB versichern, diese Entlastungen entsprechend an die Netznutzer weiterzugeben.

Weitere Informationen zur Mari-Plattform stehen auf der Internetseite von Entsoe bereit.

Donnerstag, 6.10.2022, 15:25 Uhr
Susanne Harmsen

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