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Energie & Management > Photovoltaik - Europäische Allianz ESIA für PV-Modulproduktion gegründet
Quelle: Shutterstock / Thanit PKC
Photovoltaik

Europäische Allianz ESIA für PV-Modulproduktion gegründet

Produktionskapazitäten für 30.000 MW Leistung will die EU mit einer Industrieallianz bis 2025 aufbauen. Ziel: die Schlüsseltechnik für die Energiewende wieder in Europa fertigen.
Am 9. Dezember hat die EU-Kommission in Brüssel die „Solar PV Industry Alliance“ (ESIA) gegründet. Die Solare Photovoltaik-Industrieallianz soll Produktionskapazitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette wieder in Europa errichten, bis 2025 für eine Kapazität von 30.000 MW. Das dafür notwendige Geld soll über einen speziellen Solarfonds kommen, kündigte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton an. EU-Politiker und Photovoltaik-Hersteller wollen die Wiederbelebung der Solarindustrie gemeinsam angehen. „Die neue Allianz für die Photovoltaik-Industrie ist auch eine Schlüsselinitiative zur Verringerung der Abhängigkeiten“, sagte Breton.

Die geplante Produktionskapazität wäre eine Versechsfachung der aktuellen. Von den 450.000 MW an PV-Modulen, die 2021 weltweit produziert wurden, wurden weniger als 9.000 MW in der EU hergestellt. Solarpower Europe als Mitgründer der Allianz forderte zur Finanzierung einen eigenen Fonds. 30.000 MW an Produktionskapazitäten würden genügen, um drei Viertel der jährlich in Europa benötigten Module für PV-Neuinstallationen herzustellen. Damit würden zugleich mehr als 100.000 Arbeitsplätze allein in der Produktion geschaffen. Dazu kämen bis zu einer Million Jobs für die Installation und Wartung der Photovoltaik-Anlagen, hofft die EU.

Industrie fordert Unterstützungen

Die europäische Solarindustrie begrüßte die Initiative, äußerte aber auch Bedenken wegen fehlender Finanzierung und steigender Herstellungskosten aufgrund hoher Strompreise. „Die EU Solar PV Industry Alliance ist die Geburtsstunde der europäischen Produktion“, sagte Dries Acke, Policy Director bei Solarpower Europe.

Die neue Allianz ist auch eine Antwort auf den Inflation Reduction Act (IRA) der USA, mit dem verstärkt Produktionskapazitäten und Investitionen angelockt werden sollen. Auch daher bräuchte es dringend finanzielle Unterstützung für Photovoltaik-Hersteller in Europa, die in den Aufbau der Produktion investieren wollen, appellierte Acke.
 
EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton hält beim Start der European Solar Industry Alliance (ESIA) einen Siliziumkristall hoch
Quelle: EU-Kommission

EU-Binnenmarktkommissar Breton erläuterte: „Andere Länder außerhalb Europas unterstützen die Entwicklung ihrer sauberen Technologieindustrien massiv und ziehen unsere an.“ Das sei vor allem China, das aktuell mit 80 Prozent der globalen Produktion den PV-Markt dominiert. Daher müsse die EU auch das regulatorische Umfeld verbessern, damit die Produktion im Bereich der erneuerbaren Technologien floriert und Europa im globalen Wettbewerb bestehen kann. „Wir können es uns nicht leisten, zwei Jahre auf die Finanzierung einiger Projekte zu warten“, sagte er. Breton erwartet diesbezüglich mehr Engagement von der Europäischen Investitionsbank (EIB).

Die EU-Solarenergie-Strategie soll mithilfe der Allianz industrielle Akteure, Forschungsinstitute, Verbraucherverbände und andere Interessengruppen im Bereich der Photovoltaik zusammenbringen, einschließlich einer Kreislaufwirtschaft für die Module.

Wer die Allianz leitet

Die Leitung der ESIA wird EIT Innoenergy übernehmen. Diese Agentur hatte bereits die European Battery Alliance aufgebaut. Sie will diese als Blaupause für die Entwicklung der heimischen industriellen Wertschöpfungsketten der Solarindustrie nutzen. Dabei gehe es vor allem um Beschleunigung und Skalierung bei Arbeitskräften und Ressourcen, die zusammengebracht werden müssten.

Montag, 12.12.2022, 11:50 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Photovoltaik - Europäische Allianz ESIA für PV-Modulproduktion gegründet
Quelle: Shutterstock / Thanit PKC
Photovoltaik
Europäische Allianz ESIA für PV-Modulproduktion gegründet
Produktionskapazitäten für 30.000 MW Leistung will die EU mit einer Industrieallianz bis 2025 aufbauen. Ziel: die Schlüsseltechnik für die Energiewende wieder in Europa fertigen.
Am 9. Dezember hat die EU-Kommission in Brüssel die „Solar PV Industry Alliance“ (ESIA) gegründet. Die Solare Photovoltaik-Industrieallianz soll Produktionskapazitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette wieder in Europa errichten, bis 2025 für eine Kapazität von 30.000 MW. Das dafür notwendige Geld soll über einen speziellen Solarfonds kommen, kündigte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton an. EU-Politiker und Photovoltaik-Hersteller wollen die Wiederbelebung der Solarindustrie gemeinsam angehen. „Die neue Allianz für die Photovoltaik-Industrie ist auch eine Schlüsselinitiative zur Verringerung der Abhängigkeiten“, sagte Breton.

Die geplante Produktionskapazität wäre eine Versechsfachung der aktuellen. Von den 450.000 MW an PV-Modulen, die 2021 weltweit produziert wurden, wurden weniger als 9.000 MW in der EU hergestellt. Solarpower Europe als Mitgründer der Allianz forderte zur Finanzierung einen eigenen Fonds. 30.000 MW an Produktionskapazitäten würden genügen, um drei Viertel der jährlich in Europa benötigten Module für PV-Neuinstallationen herzustellen. Damit würden zugleich mehr als 100.000 Arbeitsplätze allein in der Produktion geschaffen. Dazu kämen bis zu einer Million Jobs für die Installation und Wartung der Photovoltaik-Anlagen, hofft die EU.

Industrie fordert Unterstützungen

Die europäische Solarindustrie begrüßte die Initiative, äußerte aber auch Bedenken wegen fehlender Finanzierung und steigender Herstellungskosten aufgrund hoher Strompreise. „Die EU Solar PV Industry Alliance ist die Geburtsstunde der europäischen Produktion“, sagte Dries Acke, Policy Director bei Solarpower Europe.

Die neue Allianz ist auch eine Antwort auf den Inflation Reduction Act (IRA) der USA, mit dem verstärkt Produktionskapazitäten und Investitionen angelockt werden sollen. Auch daher bräuchte es dringend finanzielle Unterstützung für Photovoltaik-Hersteller in Europa, die in den Aufbau der Produktion investieren wollen, appellierte Acke.
 
EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton hält beim Start der European Solar Industry Alliance (ESIA) einen Siliziumkristall hoch
Quelle: EU-Kommission

EU-Binnenmarktkommissar Breton erläuterte: „Andere Länder außerhalb Europas unterstützen die Entwicklung ihrer sauberen Technologieindustrien massiv und ziehen unsere an.“ Das sei vor allem China, das aktuell mit 80 Prozent der globalen Produktion den PV-Markt dominiert. Daher müsse die EU auch das regulatorische Umfeld verbessern, damit die Produktion im Bereich der erneuerbaren Technologien floriert und Europa im globalen Wettbewerb bestehen kann. „Wir können es uns nicht leisten, zwei Jahre auf die Finanzierung einiger Projekte zu warten“, sagte er. Breton erwartet diesbezüglich mehr Engagement von der Europäischen Investitionsbank (EIB).

Die EU-Solarenergie-Strategie soll mithilfe der Allianz industrielle Akteure, Forschungsinstitute, Verbraucherverbände und andere Interessengruppen im Bereich der Photovoltaik zusammenbringen, einschließlich einer Kreislaufwirtschaft für die Module.

Wer die Allianz leitet

Die Leitung der ESIA wird EIT Innoenergy übernehmen. Diese Agentur hatte bereits die European Battery Alliance aufgebaut. Sie will diese als Blaupause für die Entwicklung der heimischen industriellen Wertschöpfungsketten der Solarindustrie nutzen. Dabei gehe es vor allem um Beschleunigung und Skalierung bei Arbeitskräften und Ressourcen, die zusammengebracht werden müssten.

Montag, 12.12.2022, 11:50 Uhr
Susanne Harmsen

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