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Energie & Management > Europaeische Union - Eurelectric fordert Vorrang für Strom
Bild: Shutterstock, jorisvo
Europaeische Union

Eurelectric fordert Vorrang für Strom

Die europäische Stromlobby hat die EU Kommission aufgefordert, eine „Elektrifizierungsstrategie“ vorzulegen. Es fehle ein einheitlicher Ansatz für den Umbau der Elektrizitätswirtschaft.

„Die Elektrifizierung ist von entscheidender Bedeutung für eine koordinierte und erfolgreiche Energiewende“, sagte der Generalsekretär von Eurelectric, Kristian Ruby, zum Auftakt der Jahreskonferenz des Verbandes, die in diesem Jahr als Videokonferenz durchgeführt wird. „Was wir brauchen, ist eine umfassende Elektrifizierungsstrategie, mit der wir die Emissionen in Sektoren wie dem Verkehr, in der Industrie oder im Wärmemarkt, die fossile Energie einsetzen, senken können.“ Man erwarte einen entsprechenden Vorschlag, wenn die Kommission ihr Dakarbonisierungspaket „Fit for 55“ vorlege. Damit wird im Juli gerechnet.

Die Elektrifizierungsstrategie soll dafür sorgen, dass der direkte und indirekte Einsatz von Strom das bevorzugte Instrument zur Senkung der CO2-Emissionen in Europa wird. Dafür müssten Steuern und Abgaben auf den Stromverbrauch gesenkt werden. Bislang sei Elektrizität im Wettbewerb mit anderen Energien benachteiligt.

Die Verbraucher müssten in die Lage versetzt werden, sich für Strom als saubere Energie zu entscheiden. Dafür müssten seine Konkurrenzfähigkeit erhöht, die Dezentralisierung vorangetrieben und die Voraussetzungen für digitale Lösungen verbessert werden. Hürden für den Einsatz von Strom zum Heizen und Kühlen sollten beseitigt werden.

​Modernisierung und mehr Flexibilität

Die Elektrifizierungsstrategie müsse auch einen Weg zur Modernisierung der Branche aufzeigen mit dem Ziel einer erhöhten Flexibilität. Der Zugang neuer Anbieter zum System sollte verbessert werden. Investitionen in neue Kraftwerke, das Leitungsnetz und den Gebäudepark müssten erleichtert werden. Die europäische Energiepolitik verfüge zwar über zahlreiche Instrumente. Mit einem besser abgestimmten Einsatz und einem integrierten, politischen Ansatz könnte die Elektrifizierung aber erheblich beschleunigt werden, heißt es in einer Analyse des europäischen Dachverbandes der Branche.

In den nächsten zehn Jahren müsse ein neues „industrielles Ökosystem“ entstehen, das der gestiegenen Nachfrage nach elektrischer Mobilität, Wärmepumpen und anderen, elektrischen Lösungen Rechnung trage. Ein höherer Elektrifizierungsgrad führe zu einem effizienteren Einsatz von Energie, einer besseren Verzahnung von Angebot und Nachfrage, einer Million neuen Arbeitsplätzen und einer schnellen Senkung der Treibhausgase.

Der Vize-Präsident der Kommission, Frans Timmermans, kündigte in einer Rede auf der Jahreskonferenz an, das Kollegium werde im Juli Vorschläge zur Besteuerung von Energie, neue Zielwerte für die erneuerbaren Energien und strengere Effizienzstandards für Gebäude vorlegen. „Die Benachteiligung von Strom gegenüber anderen Arten der Energie wird beendet und wir bekommen mehr Wettbewerbsfähigkeit zwischen allen Energien.“

Die Elektrizitätswirtschaft spiele bei der Energiewende eine Schlüsselrolle, sagte Timmermans weiter. Ihr Anteil am Energieverbrauch müsse bis 2050 auf 50 % verdoppelt werden. Das bedeute, dass die Kapazität zur Erzeugung von erneuerbaren Energien von 420.000 MW im letzten Jahr bis 2030 auf 840.000 MW verdoppelt werden müsse. Weitere Informationen zur Analyse auf der Internetseite von Eurelectric.


Dienstag, 25.05.2021, 16:35 Uhr
Tom Weingärtner
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Bild: Shutterstock, jorisvo
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Die europäische Stromlobby hat die EU Kommission aufgefordert, eine „Elektrifizierungsstrategie“ vorzulegen. Es fehle ein einheitlicher Ansatz für den Umbau der Elektrizitätswirtschaft.

„Die Elektrifizierung ist von entscheidender Bedeutung für eine koordinierte und erfolgreiche Energiewende“, sagte der Generalsekretär von Eurelectric, Kristian Ruby, zum Auftakt der Jahreskonferenz des Verbandes, die in diesem Jahr als Videokonferenz durchgeführt wird. „Was wir brauchen, ist eine umfassende Elektrifizierungsstrategie, mit der wir die Emissionen in Sektoren wie dem Verkehr, in der Industrie oder im Wärmemarkt, die fossile Energie einsetzen, senken können.“ Man erwarte einen entsprechenden Vorschlag, wenn die Kommission ihr Dakarbonisierungspaket „Fit for 55“ vorlege. Damit wird im Juli gerechnet.

Die Elektrifizierungsstrategie soll dafür sorgen, dass der direkte und indirekte Einsatz von Strom das bevorzugte Instrument zur Senkung der CO2-Emissionen in Europa wird. Dafür müssten Steuern und Abgaben auf den Stromverbrauch gesenkt werden. Bislang sei Elektrizität im Wettbewerb mit anderen Energien benachteiligt.

Die Verbraucher müssten in die Lage versetzt werden, sich für Strom als saubere Energie zu entscheiden. Dafür müssten seine Konkurrenzfähigkeit erhöht, die Dezentralisierung vorangetrieben und die Voraussetzungen für digitale Lösungen verbessert werden. Hürden für den Einsatz von Strom zum Heizen und Kühlen sollten beseitigt werden.

​Modernisierung und mehr Flexibilität

Die Elektrifizierungsstrategie müsse auch einen Weg zur Modernisierung der Branche aufzeigen mit dem Ziel einer erhöhten Flexibilität. Der Zugang neuer Anbieter zum System sollte verbessert werden. Investitionen in neue Kraftwerke, das Leitungsnetz und den Gebäudepark müssten erleichtert werden. Die europäische Energiepolitik verfüge zwar über zahlreiche Instrumente. Mit einem besser abgestimmten Einsatz und einem integrierten, politischen Ansatz könnte die Elektrifizierung aber erheblich beschleunigt werden, heißt es in einer Analyse des europäischen Dachverbandes der Branche.

In den nächsten zehn Jahren müsse ein neues „industrielles Ökosystem“ entstehen, das der gestiegenen Nachfrage nach elektrischer Mobilität, Wärmepumpen und anderen, elektrischen Lösungen Rechnung trage. Ein höherer Elektrifizierungsgrad führe zu einem effizienteren Einsatz von Energie, einer besseren Verzahnung von Angebot und Nachfrage, einer Million neuen Arbeitsplätzen und einer schnellen Senkung der Treibhausgase.

Der Vize-Präsident der Kommission, Frans Timmermans, kündigte in einer Rede auf der Jahreskonferenz an, das Kollegium werde im Juli Vorschläge zur Besteuerung von Energie, neue Zielwerte für die erneuerbaren Energien und strengere Effizienzstandards für Gebäude vorlegen. „Die Benachteiligung von Strom gegenüber anderen Arten der Energie wird beendet und wir bekommen mehr Wettbewerbsfähigkeit zwischen allen Energien.“

Die Elektrizitätswirtschaft spiele bei der Energiewende eine Schlüsselrolle, sagte Timmermans weiter. Ihr Anteil am Energieverbrauch müsse bis 2050 auf 50 % verdoppelt werden. Das bedeute, dass die Kapazität zur Erzeugung von erneuerbaren Energien von 420.000 MW im letzten Jahr bis 2030 auf 840.000 MW verdoppelt werden müsse. Weitere Informationen zur Analyse auf der Internetseite von Eurelectric.


Dienstag, 25.05.2021, 16:35 Uhr
Tom Weingärtner

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