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Energie & Management > Regenerative - EU-weit 2022 ein Drittel mehr Windkraft als im Vorjahr installiert
Quelle: Fotolia / psdesign1
Regenerative

EU-weit 2022 ein Drittel mehr Windkraft als im Vorjahr installiert

In der EU wurde 2022 mit 15.000 MW Leistung ein Drittel mehr Windkraftkapazität installiert als 2021. Dieser Anstieg sei ein ermutigendes Ergebnis, wertet der Verband Wind Europe.
Trotz Nachwirkungen der Corona-Pandemie und Lieferengpässen sei es der Windkraftbranche gelungen, im Jahr 2022 33 Prozent mehr neue Leistung zu installieren als 2021. Diese 15.000 MW Windkraft leisteten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der europäischen Energiesicherheit vor dem nächsten Winter, teilte Wind Europe mit. Europa müsse die Genehmigungsverfahren weiter vereinfachen und stark in seine Windenergie-Lieferkette investieren, um seine Energie- und Klimaziele zu erreichen, appellierte der Verband zugleich.
 

In Bezug auf die neu installierte Leistung führen laut Wind Europe Deutschland, Schweden und Finnland, gefolgt von Spanien und Frankreich. 90 Prozent der neuen Windkapazität seien an Land installiert worden. Und fast alle neuen Onshore-Windparks befanden sich auf der „grünen Wiese“. Repowering älterer Windparks gab es kaum, kritisiert der Verband. Hier lägen ungehobene Potentiale, weil sich beim Ersatz alter Turbinen durch neue die Leistung mit einem Viertel weniger Anlagen verdreifachen ließe.

Genehmigungen beschleunigen

„Es ist gut, dass die EU 2022 mehr Windparks gebaut hat als 2021“, sagte Giles Dickson, CEO von Wind Europe. Dennoch bleibe der erreichte Ausbau hinter dem zurück, was Europa errichten muss, um seine Klima- und Energiesicherheitsziele zu erreichen, mahnte er zugleich. Hauptursache seien Genehmigungsengpässe, in den Verfahren steckten aktuell 80.000 MW Windenergieprojekte fest. „Sie müssen so schnell wie möglich freigegeben werden“, forderte Dickson. „Die REPowerEU-Maßnahmen zur Genehmigung werden dabei helfen“, zeigte er sich optimistisch.

Die Regierungen wüssten, dass die Energiesicherheit und Klimaschutzziele nur erreicht werden können, wenn sie die Genehmigungsregeln und -verfahren vereinfachen. Dafür sieht Dickson „Anzeichen für Fortschritte“. Weniger erfreulich sei die Verlangsamung der Investitionen in neue Windparks. „Die Verwirrung um die Strommarktregeln schreckt Investoren ab“, fürchtet Dickson vor dem Hintergrund der Abschöpfung außerordentlicher Gewinne bei den Stromerzeugern. Die EU müsse Europa wieder zu einem attraktiven Ort für Investitionen in erneuerbare Energien machen, forderte er.

Strommarktreform muss erneuerbare Investitionen anreizen

Die anstehende Strommarktreform der EU müsse Investoren mehr Klarheit darüber verschaffen, welche Regeln gelten. Die Freiheit, die den Mitgliedstaaten in den Notmaßnahmen des letzten Jahres eingeräumt wurde, ihre eigenen nationalen Vorschriften festzulegen, schrecke Investoren ab. „Sie investieren stattdessen in den USA, Australien und anderswo“, warnte Dickson.

Was dies besonders frustrierend mache, sei die Tatsache, dass die Nachfrage nach erneuerbarem Strom bei industriellen Verbrauchern in Europa so hoch war wie nie zuvor. Sie wollen ihren Betrieb dekarbonisieren, wie die Zahl der erneuerbaren PPAs von Unternehmen zeige, die sich im Jahr 2022 recht gut gehalten habe. Sie wäre aber laut Dickson viel höher gewesen, wenn mehr Investitionen in neue Windparks anstehen würden.

Die Turbinenhersteller in Europa stünden aktuell vor einer Reihe sich überschneidender Herausforderungen: Inflation bei wichtigen Inputs und Rohstoffen, dysfunktionale Handelsströme und Engpässe bei der Beschaffung einiger Materialien und Komponenten sowie schlechtes Auktionsdesign in einigen Ländern. Die EU, die nationalen Regierungen und die EIB spielten daher eine Rolle bei der Unterstützung von Investitionen in neue und modernisierte Windenergieanlagen. Benötigt würden: „Fabriken, Facharbeiter, Netze, Rohstoffe und Schiffe“, sagte der Wind Europe Chef.

Mittwoch, 11.01.2023, 14:34 Uhr
Susanne Harmsen
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EU-weit 2022 ein Drittel mehr Windkraft als im Vorjahr installiert
In der EU wurde 2022 mit 15.000 MW Leistung ein Drittel mehr Windkraftkapazität installiert als 2021. Dieser Anstieg sei ein ermutigendes Ergebnis, wertet der Verband Wind Europe.
Trotz Nachwirkungen der Corona-Pandemie und Lieferengpässen sei es der Windkraftbranche gelungen, im Jahr 2022 33 Prozent mehr neue Leistung zu installieren als 2021. Diese 15.000 MW Windkraft leisteten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der europäischen Energiesicherheit vor dem nächsten Winter, teilte Wind Europe mit. Europa müsse die Genehmigungsverfahren weiter vereinfachen und stark in seine Windenergie-Lieferkette investieren, um seine Energie- und Klimaziele zu erreichen, appellierte der Verband zugleich.
 

In Bezug auf die neu installierte Leistung führen laut Wind Europe Deutschland, Schweden und Finnland, gefolgt von Spanien und Frankreich. 90 Prozent der neuen Windkapazität seien an Land installiert worden. Und fast alle neuen Onshore-Windparks befanden sich auf der „grünen Wiese“. Repowering älterer Windparks gab es kaum, kritisiert der Verband. Hier lägen ungehobene Potentiale, weil sich beim Ersatz alter Turbinen durch neue die Leistung mit einem Viertel weniger Anlagen verdreifachen ließe.

Genehmigungen beschleunigen

„Es ist gut, dass die EU 2022 mehr Windparks gebaut hat als 2021“, sagte Giles Dickson, CEO von Wind Europe. Dennoch bleibe der erreichte Ausbau hinter dem zurück, was Europa errichten muss, um seine Klima- und Energiesicherheitsziele zu erreichen, mahnte er zugleich. Hauptursache seien Genehmigungsengpässe, in den Verfahren steckten aktuell 80.000 MW Windenergieprojekte fest. „Sie müssen so schnell wie möglich freigegeben werden“, forderte Dickson. „Die REPowerEU-Maßnahmen zur Genehmigung werden dabei helfen“, zeigte er sich optimistisch.

Die Regierungen wüssten, dass die Energiesicherheit und Klimaschutzziele nur erreicht werden können, wenn sie die Genehmigungsregeln und -verfahren vereinfachen. Dafür sieht Dickson „Anzeichen für Fortschritte“. Weniger erfreulich sei die Verlangsamung der Investitionen in neue Windparks. „Die Verwirrung um die Strommarktregeln schreckt Investoren ab“, fürchtet Dickson vor dem Hintergrund der Abschöpfung außerordentlicher Gewinne bei den Stromerzeugern. Die EU müsse Europa wieder zu einem attraktiven Ort für Investitionen in erneuerbare Energien machen, forderte er.

Strommarktreform muss erneuerbare Investitionen anreizen

Die anstehende Strommarktreform der EU müsse Investoren mehr Klarheit darüber verschaffen, welche Regeln gelten. Die Freiheit, die den Mitgliedstaaten in den Notmaßnahmen des letzten Jahres eingeräumt wurde, ihre eigenen nationalen Vorschriften festzulegen, schrecke Investoren ab. „Sie investieren stattdessen in den USA, Australien und anderswo“, warnte Dickson.

Was dies besonders frustrierend mache, sei die Tatsache, dass die Nachfrage nach erneuerbarem Strom bei industriellen Verbrauchern in Europa so hoch war wie nie zuvor. Sie wollen ihren Betrieb dekarbonisieren, wie die Zahl der erneuerbaren PPAs von Unternehmen zeige, die sich im Jahr 2022 recht gut gehalten habe. Sie wäre aber laut Dickson viel höher gewesen, wenn mehr Investitionen in neue Windparks anstehen würden.

Die Turbinenhersteller in Europa stünden aktuell vor einer Reihe sich überschneidender Herausforderungen: Inflation bei wichtigen Inputs und Rohstoffen, dysfunktionale Handelsströme und Engpässe bei der Beschaffung einiger Materialien und Komponenten sowie schlechtes Auktionsdesign in einigen Ländern. Die EU, die nationalen Regierungen und die EIB spielten daher eine Rolle bei der Unterstützung von Investitionen in neue und modernisierte Windenergieanlagen. Benötigt würden: „Fabriken, Facharbeiter, Netze, Rohstoffe und Schiffe“, sagte der Wind Europe Chef.

Mittwoch, 11.01.2023, 14:34 Uhr
Susanne Harmsen

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