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Energie & Management > Klimaschutz - EU fördert emissionsarme Industrie
Quelle: Shutterstock / 24Novembers
Klimaschutz

EU fördert emissionsarme Industrie

Die EU-Kommission will 1,8 Mrd. Euro für innovative Großprojekte ausgeben, die zum Klimaschutz beitragen.
Mit dem Geld aus dem Innovationsfonds der EU wolle die Kommission dazu beitragen, dass in der energieintensiven Industrie innovative Technologien zur Marktreife gelangten, sagte der für den Klimaschutz zuständige Vize-Präsident der Kommission, Frans Timmermans, am 12. Juli in Brüssel. "Das ist ein großer Schritt nach vorne auf dem Weg zu einer dekarbonisierten, energieintensiven Industrie in der EU."

Insgesamt will die EU 17 Projekte in den Bereichen der erneuerbaren Energien, der Wasserstoffwirtschaft, der Infrastruktur zur CO2-Einlagerung (Carbon Capture and Storage − CCS) sowie zur Herstellung von Komponenten für Energiespeicher fördern, die in Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Island, den Niederlanden, Norwegen, Polen und Schweden durchgeführt werden.

In Deutschland erhält die Zementfabrik in Lägerdorf, einer Gemeinde südwestlich von Kiel (Schleswig-Holstein), einen Zuschuss in nicht genannter Höhe zur Errichtung einer "C2B" (Carbon-to-Business)-Anlage. Damit sollen 1 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr unschädlich gemacht werden. Das CO2, das bei der Zementherstellung frei wird, soll als Rohstoff für die Synthese von Methanol eingesetzt werden.

Die Zementfabrik in Lägerdorf gehört zu dem im schweizerischen Zug ansässigen Holcim-Konzern. Die Fabrik wird in ein bereits bestehendes Wasserstoff-Projekt eingegliedert, mit dem in einem ersten Schritt eine 500-MW-Elektrolyseanlage zur Herstellung von Wasserstoff errichtet wird. Die Methanol-Synthese-Anlage würde den so gewonnen Wasserstoff und das CO2 aus den Abgasen der Zementfabrik verarbeiten. 

Der energiepolitische Sprecher der Grünen, Michael Bloss, kritisierte die Entscheidung: "Es kann nicht sein, dass immer noch ein großer Teil der Fördergelder in die Kohlenstoffspeicherung fließen." Dabei handle es sich um eine umweltschädliche Technologie, in die seit Jahren Milliarden investiert werden, "ohne dass sie maßgebliche Emissionseinsparungen vorzuweisen hat."

Dienstag, 12.07.2022, 16:45 Uhr
Tom Weingärtner
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EU fördert emissionsarme Industrie
Die EU-Kommission will 1,8 Mrd. Euro für innovative Großprojekte ausgeben, die zum Klimaschutz beitragen.
Mit dem Geld aus dem Innovationsfonds der EU wolle die Kommission dazu beitragen, dass in der energieintensiven Industrie innovative Technologien zur Marktreife gelangten, sagte der für den Klimaschutz zuständige Vize-Präsident der Kommission, Frans Timmermans, am 12. Juli in Brüssel. "Das ist ein großer Schritt nach vorne auf dem Weg zu einer dekarbonisierten, energieintensiven Industrie in der EU."

Insgesamt will die EU 17 Projekte in den Bereichen der erneuerbaren Energien, der Wasserstoffwirtschaft, der Infrastruktur zur CO2-Einlagerung (Carbon Capture and Storage − CCS) sowie zur Herstellung von Komponenten für Energiespeicher fördern, die in Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Island, den Niederlanden, Norwegen, Polen und Schweden durchgeführt werden.

In Deutschland erhält die Zementfabrik in Lägerdorf, einer Gemeinde südwestlich von Kiel (Schleswig-Holstein), einen Zuschuss in nicht genannter Höhe zur Errichtung einer "C2B" (Carbon-to-Business)-Anlage. Damit sollen 1 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr unschädlich gemacht werden. Das CO2, das bei der Zementherstellung frei wird, soll als Rohstoff für die Synthese von Methanol eingesetzt werden.

Die Zementfabrik in Lägerdorf gehört zu dem im schweizerischen Zug ansässigen Holcim-Konzern. Die Fabrik wird in ein bereits bestehendes Wasserstoff-Projekt eingegliedert, mit dem in einem ersten Schritt eine 500-MW-Elektrolyseanlage zur Herstellung von Wasserstoff errichtet wird. Die Methanol-Synthese-Anlage würde den so gewonnen Wasserstoff und das CO2 aus den Abgasen der Zementfabrik verarbeiten. 

Der energiepolitische Sprecher der Grünen, Michael Bloss, kritisierte die Entscheidung: "Es kann nicht sein, dass immer noch ein großer Teil der Fördergelder in die Kohlenstoffspeicherung fließen." Dabei handle es sich um eine umweltschädliche Technologie, in die seit Jahren Milliarden investiert werden, "ohne dass sie maßgebliche Emissionseinsparungen vorzuweisen hat."

Dienstag, 12.07.2022, 16:45 Uhr
Tom Weingärtner

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