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Energie & Management > Erdgas - EU bereitet sich auf den Winter vor
Erdgasspeicher Rehden. Quelle: Astora
Erdgas

EU bereitet sich auf den Winter vor

Die Gasspeicher in der EU füllen sich trotz der reduzierten Lieferungen aus Russland schneller als erwartet.
Nach einer Übersicht des Verbandes der Speicher-Betreiber GIE (Gas Infrastructur Europe) befanden sich Anfang dieser Woche 890,54 TWh Gas in den Speichern der EU, das waren 80,2 % der europäischen Speicherkapazität und 21 % des Jahresverbrauchs. Mit einer Einspeisung von 3.523 GWh pro Tag und einer Entnahme von 425 GWh zeigte der Trend weiter nach oben. Die erneute Lieferunterbrechung auf der Pipeline Nord Stream 1 ist dabei allerdings nicht berücksichtigt.

Besonders gut sind inzwischen die Gasspeicher in Polen (99,5 %), Frankreich (91,5 %) und Dänemark (89,1 %) gefüllt, wobei Dänemark nur über geringe Speicherkapazität verfügt. Die mit Abstand größten Vorräte haben Deutschland mit 205 TWh (rund 20 % des Jahresverbrauchs), gefolgt von Italien mit 159 TWh (20 %), Frankreich mit 121 TWh (25 %), den Niederlanden mit 107 TWh (25 %) und Österreich mit 63 TWh (64 %).

Die EU kann ihre Speicher damit bislang schneller auffüllen als erwartet. Nach der Gasspeicher-Verordnung vom Juni müssen die Mitgliedsstaaten ihre Speicher vor dem Beginn der Heizperiode zu 85 % auffüllen. Staaten mit sehr großen Speichern gemessen am Verbrauch müssen nur 35 % ihres durchschnittlichen Jahresverbrauchs der letzten 5 Jahre einlagern. Die verbleibende Speicherkapazität kann dann von anderen Mitgliedsstaaten genutzt werden.

Die Speicherkapazität der EU von rund 100 bcm ist vor allem im Norden und Osten konzentriert. Sieben Länder verfügen über gar keine Gasspeicher. Sie müssen mindestens 15 % ihres Jahresverbrauchs in anderen Ländern einlagern. Die Verpflichtung zum Auffüllen der Speicher ist zunächst bis 2025 befristet. Die im Juni eingeführte Lizenzpflicht für die Betreiber der Speicher soll auch danach weitergelten.

Damit soll der Einfluss von Drittstaaten, insbesondere von Russland, eingeschränkt werden. Der russische Energiekonzern Gazprom besitzt in Deutschland und Osteuropa eine Reihe von Beteiligungen, die auch Speicher betreiben. Die Bundesregierung hat die deutschen Speicher der Russen, die zur Germania gehören, inzwischen unter die Aufsicht der Bundesnetzagentur gestellt. Dazu gehört auch der größte deutsche Speicher in Rehden, der inzwischen mit 29,2 TWh zu zwei Dritteln gefüllt ist.

Mittwoch, 31.08.2022, 15:26 Uhr
Tom Weingärtner
Energie & Management > Erdgas - EU bereitet sich auf den Winter vor
Erdgasspeicher Rehden. Quelle: Astora
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EU bereitet sich auf den Winter vor
Die Gasspeicher in der EU füllen sich trotz der reduzierten Lieferungen aus Russland schneller als erwartet.
Nach einer Übersicht des Verbandes der Speicher-Betreiber GIE (Gas Infrastructur Europe) befanden sich Anfang dieser Woche 890,54 TWh Gas in den Speichern der EU, das waren 80,2 % der europäischen Speicherkapazität und 21 % des Jahresverbrauchs. Mit einer Einspeisung von 3.523 GWh pro Tag und einer Entnahme von 425 GWh zeigte der Trend weiter nach oben. Die erneute Lieferunterbrechung auf der Pipeline Nord Stream 1 ist dabei allerdings nicht berücksichtigt.

Besonders gut sind inzwischen die Gasspeicher in Polen (99,5 %), Frankreich (91,5 %) und Dänemark (89,1 %) gefüllt, wobei Dänemark nur über geringe Speicherkapazität verfügt. Die mit Abstand größten Vorräte haben Deutschland mit 205 TWh (rund 20 % des Jahresverbrauchs), gefolgt von Italien mit 159 TWh (20 %), Frankreich mit 121 TWh (25 %), den Niederlanden mit 107 TWh (25 %) und Österreich mit 63 TWh (64 %).

Die EU kann ihre Speicher damit bislang schneller auffüllen als erwartet. Nach der Gasspeicher-Verordnung vom Juni müssen die Mitgliedsstaaten ihre Speicher vor dem Beginn der Heizperiode zu 85 % auffüllen. Staaten mit sehr großen Speichern gemessen am Verbrauch müssen nur 35 % ihres durchschnittlichen Jahresverbrauchs der letzten 5 Jahre einlagern. Die verbleibende Speicherkapazität kann dann von anderen Mitgliedsstaaten genutzt werden.

Die Speicherkapazität der EU von rund 100 bcm ist vor allem im Norden und Osten konzentriert. Sieben Länder verfügen über gar keine Gasspeicher. Sie müssen mindestens 15 % ihres Jahresverbrauchs in anderen Ländern einlagern. Die Verpflichtung zum Auffüllen der Speicher ist zunächst bis 2025 befristet. Die im Juni eingeführte Lizenzpflicht für die Betreiber der Speicher soll auch danach weitergelten.

Damit soll der Einfluss von Drittstaaten, insbesondere von Russland, eingeschränkt werden. Der russische Energiekonzern Gazprom besitzt in Deutschland und Osteuropa eine Reihe von Beteiligungen, die auch Speicher betreiben. Die Bundesregierung hat die deutschen Speicher der Russen, die zur Germania gehören, inzwischen unter die Aufsicht der Bundesnetzagentur gestellt. Dazu gehört auch der größte deutsche Speicher in Rehden, der inzwischen mit 29,2 TWh zu zwei Dritteln gefüllt ist.

Mittwoch, 31.08.2022, 15:26 Uhr
Tom Weingärtner

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