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Die Wiesbadener Eswe Versorgungs AG konnte aufgrund von Sondereffekten ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielen.
Das kommunale Versorgungsunternehmen Eswe aus Wiesbaden hat seine Bilanz für das Jahr 2023 vorgelegt. Die Umsatzerlöse stiegen „aufgrund einiger Sondereffekte“ um rund 33 Prozent auf 634 Millionen Euro im vergangenen Jahr stark an, teilte das Unternehmen mit.
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs nach Bilanzangaben ebenfalls um 41,79 Prozent auf 73,46 Millionen Euro. Mit 70,5 Millionen Euro nach Steuern lag das Ergebnis deutlich über dem Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2022 erreichte die Eswe ein Jahresergebnis von 48,2 Millionen Euro nach Steuern.
Das Unternehmen konnte von „positiven Aspekten profitieren, mit denen wir nicht gerechnet hatten“, so der Vorstandsvorsitzende Ralf Schodlok. Ein solches Ergebnis werde sich „in den kommenden Jahren nicht wiederholen lassen“, heißt es weiter, ohne näher auf die positiven Aspekte dazu einzugehen.
In der Bilanz selbst heißt es dazu: Die im Wirtschaftsplan befürchteten Auswirkungen der Pandemie sowie der Preisturbulenzen seien nicht in dem Maße eingetreten wie befürchtet. Außerdem habe das Unternehmen von den insgesamt gesunkenen Energiebeschaffungskosten profitiert. Aber: Die milden Wintermonate sowie die Appelle an die Bürger zu Energieeinsparungen führten in allen Energiesparten zu geringeren Absatzmengen.
Deshalb hatte die Eswe im abgelaufenen Jahr mit deutlich geringeren Absatzzahlen zu kämpfen. Um 5,73 Prozent auf 411,81 Millionen kWh ging der Stromverkauf im Versorgungsgebiet zurück, außerhalb des Versorgungsgebietes waren es sogar 24,46 Prozent weniger und damit nur 319,18 Millionen kWh. Unterm Strich ging der Stromabsatz laut Bilanz insgesamt um knapp 17 Prozent zurück.
Ein gleiches Bild zeigt sich beim Gasabsatz. Im eigenen Netzgebiet ging dieser um 6,43 Prozent auf 1,23 Milliarden kWh zurück. Außerhalb des Netzgebietes lag der Rückgang bei 38,89 Prozent und 310,97 Millionen kWh. Auch in diesem Bereich ging unterm Strich der gesamte Gasverkauf um 14,72 Prozent zurück.
Als wichtigste Schwerpunkte für die nächsten Jahre sieht Eswe unter anderem die Energiewende und Dekarbonisierung sowie die nachhaltige Erzeugung und versorgungssichere Netze. Der unverhoffte Finanzschub komme für das Wiesbadener Unternehmen genau richtig: „Damit wir die Wärme- und Energiewende umsetzen können, müssen wir bis 2060 Investitionen in Höhe von zwei Milliarden Euro stemmen“, sagte Vorstandsvorsitzender Schodlok.
„Während die Investitionssumme in den letzten 20 Jahren durchschnittlich bei 22 Millionen Euro pro Jahr lag, steigt sie künftig auf bis zu 80 Millionen Euro jährlich. Das bedeutet, dass wir unser Eigenkapital erhöhen müssen und unser Ergebnis nicht mehr voll ausschütten können.“ Die Landeshauptstadt Wiesbaden erhält als Hauptaktionärin über die WVV Wiesbaden Holding GmbH von der Eswe trotzdem einen Gewinn in Höhe von 39,4 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2022.
Mittwoch, 17.07.2024, 17:14 Uhr
Stefan Sagmeister
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