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Energie & Management > Bilanz - Essener Energieriese verdient am AKW Isar 2 gut
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Bilanz

Essener Energieriese verdient am AKW Isar 2 gut

Eon steigert sein Ergebnis im „Kerngeschäft“ von Januar bis September um 300 Millionen Euro. Ende des Jahres soll der Konzernüberschuss zwischen 2,3 und 2,5 Milliarden Euro liegen.
Der Energiekonzern Eon verzeichnet eine „planmäßige Ergebnisentwicklung“ in den ersten neun Monaten dieses Jahres. Wie aus dem Quartalsbericht hervorgeht, erzielte das Unternehmen von Januar bis September ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in Höhe von 6,1 Milliarden Euro. Das „Kerngeschäft“ mit Energienetzen und Kundenlösungen machte davon 5,3 Milliarden Euro aus, das waren rund 300 Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum (siehe auch Tabelle unten).

„Die Belastungen aus der Energiekrise konnten dank operativer Anstrengungen weitgehend kompensiert werden. Unser Kerngeschäft entwickelt sich daher weiter planmäßig“, sagte Finanzvorstand Marc Spieker bei der Vorstellung der Quartalszahlen.

Im Geschäft mit Energienetzen stieg das bereinigte Ergebnis in den ersten neun Monaten des Jahres um 199 Millionen auf 4,1 Milliarden Euro. Gut 3,1 Milliarden davon erwirtschaftet der Konzern in Deutschland – ein Anstieg um 16 Prozent. Maßgeblich für das Plus waren laut Eon „Effizienzverbesserungen, Synergien aus der Integration von Innogy sowie zusätzliche Erlöse, die aus Investitionen in den Netzausbau resultieren“.

Gegenläufig hätten sich in anderen Ländern gestiegene Kosten für den Ausgleich von Netzverlusten ausgewirkt.

Beschaffungskosten werden teils "erst noch weitergegeben"

Das bereinigte Ebitda mit Kundenlösungen wuchs konzernweit um 94 Millionen auf 1,4 Milliarden Euro. In Deutschland schrumpfte es gegen den Trend um 11 Prozent auf 475 Millionen Euro. Als Hauptgrund für dieses Minus nannte das Unternehmen, die hohen Energiebeschaffungs-Kosten, „die im Laufe des Jahres sukzessive an die Kunden weitergegeben wurden beziehungsweise erst noch weitergegeben werden“.

Der Energieabsatz im Segment Kundenlösungen ging deutlich zurück. Der Stromabsatz – in eigene und fremde Vertriebsnetze – sank um 25 Prozent. In den ersten neun Monaten des Jahres verkaufte Eon 135 Milliarden kWh, im Vorjahreszeitraum waren 180 Milliarden kWh. Der Gasabsatz kam auf 154 Milliarden kWh und fiel damit ebenfalls um ein Viertel geringer aus als 2021 (201 Milliarden kWh).

Die durchgeleiteten Strommengen – auch die Strommengen von Wettbewerbern, für die der Konzern Netzentgelte erhält – betrugen 239 Milliarden kWh (Vorjahreszeitraum: 250 Milliarden kWh), die durchgeleiteten Gasmengen erreichten 146 Milliarden kWh nach 162 Milliarden im Vorjahr.

Im sogenannten Nicht-Kerngeschäft sank das Ergebnis um 473 Millionen auf 778 Millionen Euro. Hintergrund: Im vergangenen Jahr schlugen sich die Ausgleichszahlungen des Bundes für den Atomausstieg in der Bilanz nieder. Die Kraftwerke in Brokdorf (Schleswig-Holstein) und Grohnde (Niedersachsen) gingen Ende 2021 planmäßig vom Netz.

Das verbliebene Eon-Atomkraftwerk Isar 2 erbrachte auf Grund der gestiegenen Vermarktungspreise ein Plus. Im dritten Quartal dieses Jahres steuerte das Nicht-Kerngeschäft 298 Millionen Euro zum Gesamtergebnis bei (Vorjahresquartal: 211 Millionen Euro).

Der Anstieg der Preise zog ein kräftiges Umsatzplus nach sich. Die Erlöse kletterten in der Zeit bis September laut Quartalsmitteilung um 70 Prozent auf 82 Milliarden Euro. Ausschlaggebend dafür vor allem das „Vertriebsgeschäft in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden“.
 
Eon-Geschäftsentwicklung 1. bis 3. Quartal
Kennzahlen (in Millionen Euro)20222021
Umsatz81.59348.087
Bereinigtes Ebitda6.1106.277
Bereinigtes Ebit4.0343.928
Konzernüberschuss4.2823.903
Bereinigter Konzernüberschuss2.1262.189
Investitionen2.8382.913
(Quelle: Eon)

Höhere Investitionen in Netze und Kundenlösungen

Für Investitionen ins Kerngeschäft nahm der Energieriese mehr Geld in die Hand als im Vorjahr. Allein in Energienetze investierte er 2,3 Milliarden Euro – ein Plus von 9 Prozent. Das Geld sei in erster Linie „in Neuanschlüsse und den Netzausbau im Zusammenhang mit der Energiewende geflossen“, heißt es. Im Geschäftsfeld Kundenlösungen stieg das Investitionsvolumen um 10 Prozent auf 517 Millionen Euro. Knapp 50 Millionen Euro pumpte Eon in den Bereich „Konzernleitung und Sonstiges“, im vergangenen wurden hier 185 Millionen Euro investiert.

Unter dem Strich erzielte Energieversorger einen verbesserten Konzernüberschuss von 4,3 Milliarden Euro. Bereinigt ergaben sich +2,1 Milliarden Euro, etwas weniger als in den ersten drei Quartalen 2021.

Finanzvorstand Marc Spieker bestätigte bei der Vorlage der neuen Zahlen die Prognose für das ganze Jahr. Demnach erwartet das Management ein bereinigtes Ebitda von 7,6 bis 7,8 Milliarden Euro und einen bereinigten Konzernüberschuss von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro.
 

Mittwoch, 9.11.2022, 14:54 Uhr
Manfred Fischer
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Bilanz
Essener Energieriese verdient am AKW Isar 2 gut
Eon steigert sein Ergebnis im „Kerngeschäft“ von Januar bis September um 300 Millionen Euro. Ende des Jahres soll der Konzernüberschuss zwischen 2,3 und 2,5 Milliarden Euro liegen.
Der Energiekonzern Eon verzeichnet eine „planmäßige Ergebnisentwicklung“ in den ersten neun Monaten dieses Jahres. Wie aus dem Quartalsbericht hervorgeht, erzielte das Unternehmen von Januar bis September ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in Höhe von 6,1 Milliarden Euro. Das „Kerngeschäft“ mit Energienetzen und Kundenlösungen machte davon 5,3 Milliarden Euro aus, das waren rund 300 Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum (siehe auch Tabelle unten).

„Die Belastungen aus der Energiekrise konnten dank operativer Anstrengungen weitgehend kompensiert werden. Unser Kerngeschäft entwickelt sich daher weiter planmäßig“, sagte Finanzvorstand Marc Spieker bei der Vorstellung der Quartalszahlen.

Im Geschäft mit Energienetzen stieg das bereinigte Ergebnis in den ersten neun Monaten des Jahres um 199 Millionen auf 4,1 Milliarden Euro. Gut 3,1 Milliarden davon erwirtschaftet der Konzern in Deutschland – ein Anstieg um 16 Prozent. Maßgeblich für das Plus waren laut Eon „Effizienzverbesserungen, Synergien aus der Integration von Innogy sowie zusätzliche Erlöse, die aus Investitionen in den Netzausbau resultieren“.

Gegenläufig hätten sich in anderen Ländern gestiegene Kosten für den Ausgleich von Netzverlusten ausgewirkt.

Beschaffungskosten werden teils "erst noch weitergegeben"

Das bereinigte Ebitda mit Kundenlösungen wuchs konzernweit um 94 Millionen auf 1,4 Milliarden Euro. In Deutschland schrumpfte es gegen den Trend um 11 Prozent auf 475 Millionen Euro. Als Hauptgrund für dieses Minus nannte das Unternehmen, die hohen Energiebeschaffungs-Kosten, „die im Laufe des Jahres sukzessive an die Kunden weitergegeben wurden beziehungsweise erst noch weitergegeben werden“.

Der Energieabsatz im Segment Kundenlösungen ging deutlich zurück. Der Stromabsatz – in eigene und fremde Vertriebsnetze – sank um 25 Prozent. In den ersten neun Monaten des Jahres verkaufte Eon 135 Milliarden kWh, im Vorjahreszeitraum waren 180 Milliarden kWh. Der Gasabsatz kam auf 154 Milliarden kWh und fiel damit ebenfalls um ein Viertel geringer aus als 2021 (201 Milliarden kWh).

Die durchgeleiteten Strommengen – auch die Strommengen von Wettbewerbern, für die der Konzern Netzentgelte erhält – betrugen 239 Milliarden kWh (Vorjahreszeitraum: 250 Milliarden kWh), die durchgeleiteten Gasmengen erreichten 146 Milliarden kWh nach 162 Milliarden im Vorjahr.

Im sogenannten Nicht-Kerngeschäft sank das Ergebnis um 473 Millionen auf 778 Millionen Euro. Hintergrund: Im vergangenen Jahr schlugen sich die Ausgleichszahlungen des Bundes für den Atomausstieg in der Bilanz nieder. Die Kraftwerke in Brokdorf (Schleswig-Holstein) und Grohnde (Niedersachsen) gingen Ende 2021 planmäßig vom Netz.

Das verbliebene Eon-Atomkraftwerk Isar 2 erbrachte auf Grund der gestiegenen Vermarktungspreise ein Plus. Im dritten Quartal dieses Jahres steuerte das Nicht-Kerngeschäft 298 Millionen Euro zum Gesamtergebnis bei (Vorjahresquartal: 211 Millionen Euro).

Der Anstieg der Preise zog ein kräftiges Umsatzplus nach sich. Die Erlöse kletterten in der Zeit bis September laut Quartalsmitteilung um 70 Prozent auf 82 Milliarden Euro. Ausschlaggebend dafür vor allem das „Vertriebsgeschäft in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden“.
 
Eon-Geschäftsentwicklung 1. bis 3. Quartal
Kennzahlen (in Millionen Euro)20222021
Umsatz81.59348.087
Bereinigtes Ebitda6.1106.277
Bereinigtes Ebit4.0343.928
Konzernüberschuss4.2823.903
Bereinigter Konzernüberschuss2.1262.189
Investitionen2.8382.913
(Quelle: Eon)

Höhere Investitionen in Netze und Kundenlösungen

Für Investitionen ins Kerngeschäft nahm der Energieriese mehr Geld in die Hand als im Vorjahr. Allein in Energienetze investierte er 2,3 Milliarden Euro – ein Plus von 9 Prozent. Das Geld sei in erster Linie „in Neuanschlüsse und den Netzausbau im Zusammenhang mit der Energiewende geflossen“, heißt es. Im Geschäftsfeld Kundenlösungen stieg das Investitionsvolumen um 10 Prozent auf 517 Millionen Euro. Knapp 50 Millionen Euro pumpte Eon in den Bereich „Konzernleitung und Sonstiges“, im vergangenen wurden hier 185 Millionen Euro investiert.

Unter dem Strich erzielte Energieversorger einen verbesserten Konzernüberschuss von 4,3 Milliarden Euro. Bereinigt ergaben sich +2,1 Milliarden Euro, etwas weniger als in den ersten drei Quartalen 2021.

Finanzvorstand Marc Spieker bestätigte bei der Vorlage der neuen Zahlen die Prognose für das ganze Jahr. Demnach erwartet das Management ein bereinigtes Ebitda von 7,6 bis 7,8 Milliarden Euro und einen bereinigten Konzernüberschuss von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro.
 

Mittwoch, 9.11.2022, 14:54 Uhr
Manfred Fischer

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