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Energie & Management > Gas - Erstmals wird Schiff kommerziell mit Syngas betankt
Quelle: Fotolia/WoGi
Gas

Erstmals wird Schiff kommerziell mit Syngas betankt

Der Bau des Terminals Brunsbüttel bleibt in der Jamaika-Koalition von Schleswig-Holstein umstritten. Ein FDP-Minister verteidigt das Projekt anlässlich einer Weltpremiere.
(dpa) − Die schleswig-holsteinischen Grünen lehnen die Pläne für ein LNG(Flüssigerdgas)-Terminal in Brunsbüttel ab. Landes-Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) verteidigt das Projekt - auch aus Umweltschutzgründen. Anlass: Am 29. September wurde dort ein Containerschiff betankt, und zwar mit klimaneutralem und synthetischem verflüssigten Methan (Synthetic Natural Gas, SNG). Der Unterschied zu fossilem LNG liegt lediglich darin, dass bei letzterem gefördertes fossiles Erdgas verflüssigt wird, das neben Methan bis zu 3 % andere Stoffe enthält.
 
Buchholz sieht auch umweltpolitische Gründe für das geplante Flüssigerdgas-Terminal in Brunsbüttel. «Wenn mittels LNG-Nutzung auch fossile Energieträger wie Öl oder Kohle ersetzt werden, kann das zur Klimaneutralität beitragen», sagte Buchholz der Deutschen Presse-Agentur. Gas habe immer noch einen hohen Anteil im Wärmemarkt. Deutschland müsse eine sicherere, kostengünstige und umweltfreundliche Gasversorgung sicherstellen.

"Das LNG-Terminal in Brunsbüttel trägt dazu bei, den Import von Erdgas zu diversifizieren", sagte Buchholz. Durch zusätzliche Importkapazitäten könne zudem Preisdruck aus dem Markt genommen werden.
 
Am 29. September war in Brunsbüttel das Containerschiff "Elbblue" mit SNG betankt worden. Nach Angaben der MAN Energy Solutions kam dabei erstmals in der kommerziellen Schifffahrt Methan zum Einsatz, das synthetisch aus erneuerbarer Energie gewonnen wurde.

«Mit der erstmaligen Betankung eines Containerschiffes mit synthetischem, CO2-neutralem LNG machen wir einen großen Schritt in Richtung maritimer Klimawende und hin zum Zero-Emission-Ship», sagte der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Norbert Brackmann. Er sprach von einem wichtigen Tag für die Energiewende. Motoren, die aktuell noch fossiles LNG verbrannten, würden künftig mit klimaneutralem LNG betrieben.
 
In Brunsbüttel ist der Bau eines Terminals zum Umschlag von verflüssigtem Erdgas geplant. Die Stadt liegt auf der schleswig-holsteinischen Seite der Elbmündung. Das südliche Ufer gehört zu Niedersachsen. In Brunsbüttel erreicht der Nord-Ostsee-Kanal die Elbe. In der Stadt gibt es mehrere Chemieunternehmen. Schleswig-Holsteins Koalition aus CDU, Grünen und FDP hatte das Projekt LNG-Terminal im Koalitionsvertrag verankert, ein Parteitag der Grünen rückte jedoch später davon ab.
 

Mittwoch, 29.09.2021, 13:46 Uhr
Redaktion
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Erstmals wird Schiff kommerziell mit Syngas betankt
Der Bau des Terminals Brunsbüttel bleibt in der Jamaika-Koalition von Schleswig-Holstein umstritten. Ein FDP-Minister verteidigt das Projekt anlässlich einer Weltpremiere.
(dpa) − Die schleswig-holsteinischen Grünen lehnen die Pläne für ein LNG(Flüssigerdgas)-Terminal in Brunsbüttel ab. Landes-Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) verteidigt das Projekt - auch aus Umweltschutzgründen. Anlass: Am 29. September wurde dort ein Containerschiff betankt, und zwar mit klimaneutralem und synthetischem verflüssigten Methan (Synthetic Natural Gas, SNG). Der Unterschied zu fossilem LNG liegt lediglich darin, dass bei letzterem gefördertes fossiles Erdgas verflüssigt wird, das neben Methan bis zu 3 % andere Stoffe enthält.
 
Buchholz sieht auch umweltpolitische Gründe für das geplante Flüssigerdgas-Terminal in Brunsbüttel. «Wenn mittels LNG-Nutzung auch fossile Energieträger wie Öl oder Kohle ersetzt werden, kann das zur Klimaneutralität beitragen», sagte Buchholz der Deutschen Presse-Agentur. Gas habe immer noch einen hohen Anteil im Wärmemarkt. Deutschland müsse eine sicherere, kostengünstige und umweltfreundliche Gasversorgung sicherstellen.

"Das LNG-Terminal in Brunsbüttel trägt dazu bei, den Import von Erdgas zu diversifizieren", sagte Buchholz. Durch zusätzliche Importkapazitäten könne zudem Preisdruck aus dem Markt genommen werden.
 
Am 29. September war in Brunsbüttel das Containerschiff "Elbblue" mit SNG betankt worden. Nach Angaben der MAN Energy Solutions kam dabei erstmals in der kommerziellen Schifffahrt Methan zum Einsatz, das synthetisch aus erneuerbarer Energie gewonnen wurde.

«Mit der erstmaligen Betankung eines Containerschiffes mit synthetischem, CO2-neutralem LNG machen wir einen großen Schritt in Richtung maritimer Klimawende und hin zum Zero-Emission-Ship», sagte der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Norbert Brackmann. Er sprach von einem wichtigen Tag für die Energiewende. Motoren, die aktuell noch fossiles LNG verbrannten, würden künftig mit klimaneutralem LNG betrieben.
 
In Brunsbüttel ist der Bau eines Terminals zum Umschlag von verflüssigtem Erdgas geplant. Die Stadt liegt auf der schleswig-holsteinischen Seite der Elbmündung. Das südliche Ufer gehört zu Niedersachsen. In Brunsbüttel erreicht der Nord-Ostsee-Kanal die Elbe. In der Stadt gibt es mehrere Chemieunternehmen. Schleswig-Holsteins Koalition aus CDU, Grünen und FDP hatte das Projekt LNG-Terminal im Koalitionsvertrag verankert, ein Parteitag der Grünen rückte jedoch später davon ab.
 

Mittwoch, 29.09.2021, 13:46 Uhr
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