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Energie & Management > Mobilität - Erster Rollout des Wasserstoffzuges
Quelle: Siemens
Mobilität

Erster Rollout des Wasserstoffzuges "Mireo Plus H"

Siemens Mobility hat mit der Deutschen Bahn einen ersten Prototypen für den Wasserstoffzug "Mireo Plus H" vorgestellt. Eine besondere Rolle nimmt der mobile Speicher ein.
Mit dem vorgestellten Prototypen für einen Wasserstoffzug inklusive Speicher kommt die "nächste Generation von Wasserstoffzügen" auf die Schiene, wie Michael Peter, CEO von Siemens Mobility bei der Vorstellung am 5. Mai in Krefeld, dem Siemens-Fertigungsstandort, anführte. "Jeder ausgelieferte Zug kann über die Lebensdauer von 30 Jahren bis zu 45.000 Tonnen CO2 gegenüber entsprechenden Autofahrten einsparen", so Peter.

Als Zweiteiler habe der "Mireo Plus H" eine Reichweite von bis zu 800 Kilometer, die dreiteilige Variante komme auf bis zu 1.000 Kilometer. Damit sei er so leistungsfähig wie elektrische Triebzüge. Die Höchstgeschwindigkeit liege bei 160 km/h. Das Antriebssystem des Regionalzuges ist mit einem Wasserstoff-Antriebssystem ausgestattet, das aus einer Brennstoffzelle und einer Lithium-Ionen-Batterie besteht. Aus der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff entsteht elektrische Energie und als "Abfallprodukt" Wasser. Den Einsatz solcher Züge will die Deutsche Bahn dafür nutzen, Dieselfahrzeuge durch alternative Antriebsarten zu ersetzen. 

Schnelle Betankung als wichtiger Aspekt

Eine Besonderheit ist der Betankungsvorgang: Die Deutsche Bahn habe, wie es aus Krefeld heißt, ein neuartiges Verfahren entwickelt, mit dem die Betankung eines Wasserstoffzuges erstmalig genauso schnell verlaufe wie bei einem Dieseltriebzug. Diese Schnelligkeit sei, wie es weiter heißt, ein wichtiger Aspekt angesichts der eng getakteten Zugfolgen im Regionalverkehr der Deutschen Bahn.

Der Wasserstoff kommt aus einem mobilen Trailer. Erzeugt wird er im Tübinger Werk der Deutschen Bahn mithilfe von Ökostrom direkt aus der Oberleitung. Das französische Unternehmen Lhyfe wird hierzu einen Elektrolyseur vom dänischen Hersteller Green Hydrogen Systems installieren und vor Ort betreiben. Die Anlage soll jährlich 30 Tonnen grünen Wasserstoff herstellen (wir berichteten).Vor dem Tankvorgang in den mobilen Speicher wird der grüne Treibstoff aufbereitet und gekühlt. Der mobile Aufbau ermöglicht, wie die Deutsche Bahn mitteilt, weitere Erprobungsprojekte an bislang nicht erschlossenen Strecken.

Der Prototyp geht aus dem Projekt "H2goesRail" hervor. Dieses hat zum Ziel, ein innovatives Wasserstoff-Gesamtsystem für den Schienenverkehr aufzubauen. Bereits vor zwei Jahren hatten die Deutsche Bahn und Siemens bekannt gegeben, gemeinsam das Potenzial von Wasserstoff für die Schiene erschließen zu wollen. Mit dem nun präsentierten Prototypen könne das Projekt 2023 in die nächste Phase gehen, den ersten Testfahrten in Baden-Württemberg. Ab 2024 soll der Mireo Plus H dann in den Regelbetrieb gehen − zunächst auf der Strecke Tübingen-Horb-Pforzheim.

Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit über 13 Mio. Euro aus dem Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.
 
 Zeigten den neuen Wasserstoffzug und Wasserstoff-Speichertrailer (von links): Michael Peter (Siemens Mobility), Michael Theurer (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister) und Daniela Gerd tom Markotten (Deutsche Bahn)
Quelle: DB AG / Volker Emersleben

 

Montag, 9.05.2022, 12:37 Uhr
Davina Spohn
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Quelle: Siemens
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Erster Rollout des Wasserstoffzuges "Mireo Plus H"
Siemens Mobility hat mit der Deutschen Bahn einen ersten Prototypen für den Wasserstoffzug "Mireo Plus H" vorgestellt. Eine besondere Rolle nimmt der mobile Speicher ein.
Mit dem vorgestellten Prototypen für einen Wasserstoffzug inklusive Speicher kommt die "nächste Generation von Wasserstoffzügen" auf die Schiene, wie Michael Peter, CEO von Siemens Mobility bei der Vorstellung am 5. Mai in Krefeld, dem Siemens-Fertigungsstandort, anführte. "Jeder ausgelieferte Zug kann über die Lebensdauer von 30 Jahren bis zu 45.000 Tonnen CO2 gegenüber entsprechenden Autofahrten einsparen", so Peter.

Als Zweiteiler habe der "Mireo Plus H" eine Reichweite von bis zu 800 Kilometer, die dreiteilige Variante komme auf bis zu 1.000 Kilometer. Damit sei er so leistungsfähig wie elektrische Triebzüge. Die Höchstgeschwindigkeit liege bei 160 km/h. Das Antriebssystem des Regionalzuges ist mit einem Wasserstoff-Antriebssystem ausgestattet, das aus einer Brennstoffzelle und einer Lithium-Ionen-Batterie besteht. Aus der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff entsteht elektrische Energie und als "Abfallprodukt" Wasser. Den Einsatz solcher Züge will die Deutsche Bahn dafür nutzen, Dieselfahrzeuge durch alternative Antriebsarten zu ersetzen. 

Schnelle Betankung als wichtiger Aspekt

Eine Besonderheit ist der Betankungsvorgang: Die Deutsche Bahn habe, wie es aus Krefeld heißt, ein neuartiges Verfahren entwickelt, mit dem die Betankung eines Wasserstoffzuges erstmalig genauso schnell verlaufe wie bei einem Dieseltriebzug. Diese Schnelligkeit sei, wie es weiter heißt, ein wichtiger Aspekt angesichts der eng getakteten Zugfolgen im Regionalverkehr der Deutschen Bahn.

Der Wasserstoff kommt aus einem mobilen Trailer. Erzeugt wird er im Tübinger Werk der Deutschen Bahn mithilfe von Ökostrom direkt aus der Oberleitung. Das französische Unternehmen Lhyfe wird hierzu einen Elektrolyseur vom dänischen Hersteller Green Hydrogen Systems installieren und vor Ort betreiben. Die Anlage soll jährlich 30 Tonnen grünen Wasserstoff herstellen (wir berichteten).Vor dem Tankvorgang in den mobilen Speicher wird der grüne Treibstoff aufbereitet und gekühlt. Der mobile Aufbau ermöglicht, wie die Deutsche Bahn mitteilt, weitere Erprobungsprojekte an bislang nicht erschlossenen Strecken.

Der Prototyp geht aus dem Projekt "H2goesRail" hervor. Dieses hat zum Ziel, ein innovatives Wasserstoff-Gesamtsystem für den Schienenverkehr aufzubauen. Bereits vor zwei Jahren hatten die Deutsche Bahn und Siemens bekannt gegeben, gemeinsam das Potenzial von Wasserstoff für die Schiene erschließen zu wollen. Mit dem nun präsentierten Prototypen könne das Projekt 2023 in die nächste Phase gehen, den ersten Testfahrten in Baden-Württemberg. Ab 2024 soll der Mireo Plus H dann in den Regelbetrieb gehen − zunächst auf der Strecke Tübingen-Horb-Pforzheim.

Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit über 13 Mio. Euro aus dem Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.
 
 Zeigten den neuen Wasserstoffzug und Wasserstoff-Speichertrailer (von links): Michael Peter (Siemens Mobility), Michael Theurer (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister) und Daniela Gerd tom Markotten (Deutsche Bahn)
Quelle: DB AG / Volker Emersleben

 

Montag, 9.05.2022, 12:37 Uhr
Davina Spohn

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