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Energie & Management > Mobilität - Erster grüner Wasserstoff aus der Zapfsäule
Quelle: GP Joule
Mobilität

Erster grüner Wasserstoff aus der Zapfsäule

Die erste öffentliche grüne Wasserstofftankstelle Deutschlands hat in Niebüll nahe der dänischen Grenze ihren Betrieb aufgenommen. Der klimaneutrale Kraftstoff stammt aus der Region. 
"Aus erneuerbaren Energien produzieren und vertreiben wir ab jetzt Treibstoff für die Mobilität in Nordfriesland. Das hat es meines Wissens noch nicht gegeben", freute sich Ove Petersen, Mitgründer und CEO der GP-Joule-Gruppe, am 26. August bei der feierlichen Inbetriebnahme der ersten öffentlichen Wasserstofftankstelle Deutschlands in Niebüll (Nordfriesland), 15 Kilometer südlich der dänischen Grenze.

Die Tankstelle in Niebüll ist Teil des von GP Joule initiierten Verbundprojektes "e-Farm" (siehe Infokasten). Hierbei macht sich das Unternehmen aus Reußenköge (Schleswig-Holstein) die lokale Verknüpfung von Erzeugung und Verbrauch sowie die Kopplung der Sektoren Strom, Mobilität und Wärme zunutze. Elektrolyseure vor Ort erzeugen grünen Wasserstoff. Der Strom für die Elektrolyse stammt aus Windparks im Norden Schleswig-Holsteins. In mobilen Speichercontainern transportieren ihn Lkws zum einen zu der Tankstelle in Niebüll und zum anderen zu einer zweiten Wasserstofftankstelle in Husum, die aktuell noch im Probebetrieb läuft. 

Die Tankstellen sind, wie es heißt, gleichermaßen für PKW und Nutzfahrzeuge geeignet. 1,2 Mio. Liter Diesel können bereits heute mit dem Projekt E-Farm pro Jahr ersetzt werden, wie Petersen bei der feierlichen Eröffnung anführte. Ein Vielfaches davon sei in den kommenden Jahren möglich. Was es jedoch hierzu brauche, seien Anreizsysteme, die die LKW- und Busbetriebe für Investitionen in die Fahrzeuge nutzen können, forderte Petersen in Richtung der Politik.

Das Projekt "eFarm"

Im Verbundprojekt E-Farm ziehen insgesamt 20 regionale Gesellschafter aus dem Norden an einem Strang. Darunter sind Windparkbetreiber, Energieversorger und -händler sowie Logistiker. Unter der Federführung von GP Joule arbeiten sie an einem Erzeugungs- und Vertriebsnetz für grünen Wasserstoff in Nordfriesland.

Wichtig ist ihnen, dass der zu viel produzierte Windstrom der Region effizient eingesetzt wird: Fünf modular erweiterbare 225-kW-Elektrolyseure sollen mit Ökostrom aus der Region Wasserstoff erzeugen. Dieser versorgt zwei Tankstellen in Niebüll und Husum und dient als Treibstoff für zwei Brennstoffzellenbusse sowie mindestens 30 Wasserstoff-Pkw und -Lkw. 

Die bei der Elektrolyse entstehende Abwärme kommt in vorhandenen oder neu errichteten Nahwärmenetzen für das Beheizen von Gebäuden zum Einsatz. Laut GP Joule können so insgesamt 95 % der in Form von Windstrom eingesetzten Energie genutzt werden. 8,8 Mio. Euro steuerte das Bundesverkehrsministerium zur Realisierung bei.
 

Kein Unterschied zu einer herkömmlichen Tankstelle

Die Kosten für eine volle Tankfüllung eines Brennstoffzellen-PKW gibt GP Joule mit etwa 50 Euro an − bei einer Reichweite von bis zu 600 Kilometern. Für die Tankenden ergibt sich kein nennenswerter Unterschied zu einer "normalen" Tankstelle, wie Andre Steinau, Geschäftsführer der Projektgesellschaft "eFarming GmbH & Co. KG", versicherte: "Das Tanken von Wasserstoff geht genauso einfach wie bei herkömmlichen Kraftstoffen − nach vier bis fünf Minuten ist man fertig und kann weiterfahren". Die Abrechnung erfolge über eine spezielle Tankkarte mit PIN. 

Außerdem sind zwei Brennstoffzellen-Busse des Modells "H2.City Gold" des portugiesischen Herstellers Caetano in der Region im Einsatz, die bereits im Linienverkehr Fahrgäste transportieren. GP Joule setzt auf weitere Wasserstoffabnehmer aus der Region. "Privatleute und Gewerbetreibende aus dem Projektumfeld haben angekündigt, rund 100 weitere PKW auf Wasserstoff umzustellen", erklärt Steinau.

Donnerstag, 26.08.2021, 12:32 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Mobilität - Erster grüner Wasserstoff aus der Zapfsäule
Quelle: GP Joule
Mobilität
Erster grüner Wasserstoff aus der Zapfsäule
Die erste öffentliche grüne Wasserstofftankstelle Deutschlands hat in Niebüll nahe der dänischen Grenze ihren Betrieb aufgenommen. Der klimaneutrale Kraftstoff stammt aus der Region. 
"Aus erneuerbaren Energien produzieren und vertreiben wir ab jetzt Treibstoff für die Mobilität in Nordfriesland. Das hat es meines Wissens noch nicht gegeben", freute sich Ove Petersen, Mitgründer und CEO der GP-Joule-Gruppe, am 26. August bei der feierlichen Inbetriebnahme der ersten öffentlichen Wasserstofftankstelle Deutschlands in Niebüll (Nordfriesland), 15 Kilometer südlich der dänischen Grenze.

Die Tankstelle in Niebüll ist Teil des von GP Joule initiierten Verbundprojektes "e-Farm" (siehe Infokasten). Hierbei macht sich das Unternehmen aus Reußenköge (Schleswig-Holstein) die lokale Verknüpfung von Erzeugung und Verbrauch sowie die Kopplung der Sektoren Strom, Mobilität und Wärme zunutze. Elektrolyseure vor Ort erzeugen grünen Wasserstoff. Der Strom für die Elektrolyse stammt aus Windparks im Norden Schleswig-Holsteins. In mobilen Speichercontainern transportieren ihn Lkws zum einen zu der Tankstelle in Niebüll und zum anderen zu einer zweiten Wasserstofftankstelle in Husum, die aktuell noch im Probebetrieb läuft. 

Die Tankstellen sind, wie es heißt, gleichermaßen für PKW und Nutzfahrzeuge geeignet. 1,2 Mio. Liter Diesel können bereits heute mit dem Projekt E-Farm pro Jahr ersetzt werden, wie Petersen bei der feierlichen Eröffnung anführte. Ein Vielfaches davon sei in den kommenden Jahren möglich. Was es jedoch hierzu brauche, seien Anreizsysteme, die die LKW- und Busbetriebe für Investitionen in die Fahrzeuge nutzen können, forderte Petersen in Richtung der Politik.

Das Projekt "eFarm"

Im Verbundprojekt E-Farm ziehen insgesamt 20 regionale Gesellschafter aus dem Norden an einem Strang. Darunter sind Windparkbetreiber, Energieversorger und -händler sowie Logistiker. Unter der Federführung von GP Joule arbeiten sie an einem Erzeugungs- und Vertriebsnetz für grünen Wasserstoff in Nordfriesland.

Wichtig ist ihnen, dass der zu viel produzierte Windstrom der Region effizient eingesetzt wird: Fünf modular erweiterbare 225-kW-Elektrolyseure sollen mit Ökostrom aus der Region Wasserstoff erzeugen. Dieser versorgt zwei Tankstellen in Niebüll und Husum und dient als Treibstoff für zwei Brennstoffzellenbusse sowie mindestens 30 Wasserstoff-Pkw und -Lkw. 

Die bei der Elektrolyse entstehende Abwärme kommt in vorhandenen oder neu errichteten Nahwärmenetzen für das Beheizen von Gebäuden zum Einsatz. Laut GP Joule können so insgesamt 95 % der in Form von Windstrom eingesetzten Energie genutzt werden. 8,8 Mio. Euro steuerte das Bundesverkehrsministerium zur Realisierung bei.
 

Kein Unterschied zu einer herkömmlichen Tankstelle

Die Kosten für eine volle Tankfüllung eines Brennstoffzellen-PKW gibt GP Joule mit etwa 50 Euro an − bei einer Reichweite von bis zu 600 Kilometern. Für die Tankenden ergibt sich kein nennenswerter Unterschied zu einer "normalen" Tankstelle, wie Andre Steinau, Geschäftsführer der Projektgesellschaft "eFarming GmbH & Co. KG", versicherte: "Das Tanken von Wasserstoff geht genauso einfach wie bei herkömmlichen Kraftstoffen − nach vier bis fünf Minuten ist man fertig und kann weiterfahren". Die Abrechnung erfolge über eine spezielle Tankkarte mit PIN. 

Außerdem sind zwei Brennstoffzellen-Busse des Modells "H2.City Gold" des portugiesischen Herstellers Caetano in der Region im Einsatz, die bereits im Linienverkehr Fahrgäste transportieren. GP Joule setzt auf weitere Wasserstoffabnehmer aus der Region. "Privatleute und Gewerbetreibende aus dem Projektumfeld haben angekündigt, rund 100 weitere PKW auf Wasserstoff umzustellen", erklärt Steinau.

Donnerstag, 26.08.2021, 12:32 Uhr
Davina Spohn

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