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Energie & Management > Regenerative - Erneuerbaren-Offensive von RWE bereitet Wettbewerbern Sorge
Quelle: Fotolia / K-U Haessler
Regenerative

Erneuerbaren-Offensive von RWE bereitet Wettbewerbern Sorge

Des einen Freud, des anderen Leid: RWE treibt den Erneuerbaren-Ausbau massiv voran und lockt dafür Dutzende Fachkräfte an. Der Wettbewerb ums knappe Personal ist in vollem Gange.
Eine Randnotiz in der jüngsten Pressemitteilung von RWE wirft das Schlaglicht auf einen wichtigen Aspekt der Energiewende: die Verfügbarkeit von Fachkräften. Eigentlich berichten die Essener vom ersten Spatenstich für einen 17,1-MW-Windpark im rheinischen Revier. Nebenbei steckt der Konzern unverhohlen seine laufende Stellenoffensive durch: Von 200 zusätzlichen Jobs seien erst 50 vergeben.

Insider der Branche berichten seit einiger Zeit davon, dass Wettbewerber um ihr gut ausgebildetes Stammpersonal angesichts der RWE-Offerten bangten. Im Winter 2021/22 hatte RWE die Erneuerbaren-Initiative „Rückenwind für Deutschland“ ausgerufen. Am Geld mangelt es offenbar nicht. RWE spricht in der Mitteilung davon, bis 2030 „bis zu 15 Milliarden Euro brutto in den Klimaschutz hierzulande investieren“ zu wollen. Davon landet ein erklecklicher Teil auch auf den Konten der Mitarbeitenden.

Branche sind zwischenzeitlich 40.000 Arbeitsplätze verloren gegangen

Gerade die Windenergie-Branche ächzt seit einigen Jahren unter Auftragsrückgängen, was häufig von Arbeitsplatzabbau begleitet war. Insgesamt habe die Branche etwa 40.000 Jobs eingebüßt, erinnerte zuletzt Reiner Priggen, Vorsitzender des Landesverbands Erneuerbare Energien in Nordrhein-Westfalen, im Gespräch mit unserer Redaktion. Daher stehe die Energiewende unter zusätzlichem Druck, für die neuen Ausbauziele ausreichend Fachkräfte finden oder ausbilden zu müssen.

Kurz vor der Bundestagswahl hatte die Windkraft-Lobby der Bundesregierung noch einmal ihre verfehlte Politik vorgeworfen. "Wir haben 40.000 Mitarbeiter entlassen, von denen wir wussten, dass wir sie dringend für die Energiewende brauchen würden", sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie (BWE), während der Messe "Husum Wind".

Sieben neue RWE-Niederlassungen in ganz Deutschland

RWE macht derweil flächendeckend ernst und hat nach eigenen Angaben sieben neue Niederlassungen in ganz Deutschland eröffnet, in Berlin, Düsseldorf, Mainz, Stuttgart, Augsburg, Leipzig und Rostock. „Wir möchten in unserem Heimatmarkt jedes Erneuerbaren-Projekt umsetzen, das möglich ist“, sagt die Chefin der europäischen und australischen Onshore-Windenergie-Sparte, Katja Wünschel. Ihr Unternehmen sehe „hierzulande besonderes Wachstumspotenzial“. Die bislang 50 neu eingestellten Mitarbeitenden setzen die Essener dazu ein, die Projektentwicklung von Windkraft an Land und Freiflächen-Solaranlagen „intensiv voranzutreiben“.

An Land wolle RWE, so Katja Wünschel, bis 2030 Windkraft- und Solaranlagen im Umfang von 5.000 MW Leistung zubauen. Die Späher des Essener Konzerns suchen dafür neben geeignetem Personal auch die entsprechenden Flächen. Recht gering fällt das Platzproblem im rheinischen Braunkohlerevier aus, das genügend Konversionsflächen bietet. In Grevenbroich habe der Bau von drei der aktuell leistungsstärksten Onshore-Windturbinen begonnen, schreibt RWE. Sie kommen auf eine Nennleistung von je 5,7 MW, zusammen bringt das Trio 17,1 MW in die Höhe. Ihre Naben enden jeweils auf 164 Metern.

Der Konzern rechnet damit, den Windpark im Dezember ans Netz zu bringen. Der dort erzeugte Grünstrom reicht rechnerisch für 12.000 Haushalte. Kurz vor Inbetriebnahme stehe zudem der keine 20 Kilometer von Grevenbroich entfernte Windpark „Bedburg A 44n“. Das 28,5-MW-Projekt entsteht gemeinsam mit der Stadt Bedburg. Im Solarbereich will RWE allein in NRW bis Ende des Jahrzehnts 4 Mrd. Euro investieren, darunter in eine Kombination mit Batteriespeicher (wir berichteten).

Dienstag, 31.05.2022, 15:35 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Regenerative - Erneuerbaren-Offensive von RWE bereitet Wettbewerbern Sorge
Quelle: Fotolia / K-U Haessler
Regenerative
Erneuerbaren-Offensive von RWE bereitet Wettbewerbern Sorge
Des einen Freud, des anderen Leid: RWE treibt den Erneuerbaren-Ausbau massiv voran und lockt dafür Dutzende Fachkräfte an. Der Wettbewerb ums knappe Personal ist in vollem Gange.
Eine Randnotiz in der jüngsten Pressemitteilung von RWE wirft das Schlaglicht auf einen wichtigen Aspekt der Energiewende: die Verfügbarkeit von Fachkräften. Eigentlich berichten die Essener vom ersten Spatenstich für einen 17,1-MW-Windpark im rheinischen Revier. Nebenbei steckt der Konzern unverhohlen seine laufende Stellenoffensive durch: Von 200 zusätzlichen Jobs seien erst 50 vergeben.

Insider der Branche berichten seit einiger Zeit davon, dass Wettbewerber um ihr gut ausgebildetes Stammpersonal angesichts der RWE-Offerten bangten. Im Winter 2021/22 hatte RWE die Erneuerbaren-Initiative „Rückenwind für Deutschland“ ausgerufen. Am Geld mangelt es offenbar nicht. RWE spricht in der Mitteilung davon, bis 2030 „bis zu 15 Milliarden Euro brutto in den Klimaschutz hierzulande investieren“ zu wollen. Davon landet ein erklecklicher Teil auch auf den Konten der Mitarbeitenden.

Branche sind zwischenzeitlich 40.000 Arbeitsplätze verloren gegangen

Gerade die Windenergie-Branche ächzt seit einigen Jahren unter Auftragsrückgängen, was häufig von Arbeitsplatzabbau begleitet war. Insgesamt habe die Branche etwa 40.000 Jobs eingebüßt, erinnerte zuletzt Reiner Priggen, Vorsitzender des Landesverbands Erneuerbare Energien in Nordrhein-Westfalen, im Gespräch mit unserer Redaktion. Daher stehe die Energiewende unter zusätzlichem Druck, für die neuen Ausbauziele ausreichend Fachkräfte finden oder ausbilden zu müssen.

Kurz vor der Bundestagswahl hatte die Windkraft-Lobby der Bundesregierung noch einmal ihre verfehlte Politik vorgeworfen. "Wir haben 40.000 Mitarbeiter entlassen, von denen wir wussten, dass wir sie dringend für die Energiewende brauchen würden", sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie (BWE), während der Messe "Husum Wind".

Sieben neue RWE-Niederlassungen in ganz Deutschland

RWE macht derweil flächendeckend ernst und hat nach eigenen Angaben sieben neue Niederlassungen in ganz Deutschland eröffnet, in Berlin, Düsseldorf, Mainz, Stuttgart, Augsburg, Leipzig und Rostock. „Wir möchten in unserem Heimatmarkt jedes Erneuerbaren-Projekt umsetzen, das möglich ist“, sagt die Chefin der europäischen und australischen Onshore-Windenergie-Sparte, Katja Wünschel. Ihr Unternehmen sehe „hierzulande besonderes Wachstumspotenzial“. Die bislang 50 neu eingestellten Mitarbeitenden setzen die Essener dazu ein, die Projektentwicklung von Windkraft an Land und Freiflächen-Solaranlagen „intensiv voranzutreiben“.

An Land wolle RWE, so Katja Wünschel, bis 2030 Windkraft- und Solaranlagen im Umfang von 5.000 MW Leistung zubauen. Die Späher des Essener Konzerns suchen dafür neben geeignetem Personal auch die entsprechenden Flächen. Recht gering fällt das Platzproblem im rheinischen Braunkohlerevier aus, das genügend Konversionsflächen bietet. In Grevenbroich habe der Bau von drei der aktuell leistungsstärksten Onshore-Windturbinen begonnen, schreibt RWE. Sie kommen auf eine Nennleistung von je 5,7 MW, zusammen bringt das Trio 17,1 MW in die Höhe. Ihre Naben enden jeweils auf 164 Metern.

Der Konzern rechnet damit, den Windpark im Dezember ans Netz zu bringen. Der dort erzeugte Grünstrom reicht rechnerisch für 12.000 Haushalte. Kurz vor Inbetriebnahme stehe zudem der keine 20 Kilometer von Grevenbroich entfernte Windpark „Bedburg A 44n“. Das 28,5-MW-Projekt entsteht gemeinsam mit der Stadt Bedburg. Im Solarbereich will RWE allein in NRW bis Ende des Jahrzehnts 4 Mrd. Euro investieren, darunter in eine Kombination mit Batteriespeicher (wir berichteten).

Dienstag, 31.05.2022, 15:35 Uhr
Volker Stephan

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