E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Strom - Erneuerbare decken rund die Hälfte des Strombedarfs
Quelle: Shutterstock / alphaspirit.it
Strom

Erneuerbare decken rund die Hälfte des Strombedarfs

Im ersten Halbjahr 2022 konnte Strom aus Erneuerbaren Energien 49 % des deutschen Ernergiebedarfs decken. Auch der Ausfall französischer AKW konnte so kompensiert werden.
Rund 139 Mrd. kWh Strom sind in Deutschland im ersten Halbjahr 2022 aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt worden. Das entspricht rund 49 % des Bruttoinlandstromverbrauchs. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch lag damit sechs Prozentpunkte höher als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres, wie aus vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht.

Dabei stammten
  • 59 Mrd. kWh aus Wind an Land,
  • 33 Mrd. kWh aus Photovoltaik,
  • 24 Mrd. kWh aus Biomasse,
  • 12 Mrd. kWh aus Wind auf See
  • 9 Mrd. kWh aus Wasserkraft

Aus konventionellen Energieträgern wurden knapp 159 Mrd. kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch rund 170 Mrd. kWh gewesen.

Dabei konnte Deutschland im ersten Halbjahr 2022 auch 2 Mrd  kWh nach Frankreich exportieren, wo aufgrund technischer Probleme zwischenzeitlich fast die Hälfte der Atomkraftwerke vom Netz genommen werden musste. Der traditionelle Stromexporteur war auf Importe angewiesen, was sich auch im Handel mit Deutschland bemerkbar machte: Zahlen des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) zufolge hatte Deutschland seit 2015 jeweils im ersten Halbjahr zwischen 2 und 8 Mrd. kWh Strom aus Frankreich importiert. „Jetzt müssen Erneuerbare-Energien-Anlagen aus Deutschland den angeschlagenen Atomkraftwerken verstärkt unter die Arme greifen und Strom nach Frankreich liefern“, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter.

IPCEI für die Photovolatik gefordert

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, nahm die Zahlen zum Anlass, um angesichts der sinkenden Gasflüsse aus Russland einen weiteren Ausbau der Erneuerbaren zu fordern: „Insbesondere beim Ausbau der Windenergie an Land besteht dringender Handlungsbedarf. Der größte Hemmschuh sind hier noch immer fehlende Flächen. Die Bundesregierung sollte das Zwei-Prozent-Ziel daher möglichst bis spätestens 2025 umsetzen und dafür Sorge tragen, dass die Flächen auch tatsächlich bebaubar sind. Zudem müssen wir die Standorte, die wir schon haben, durch Erleichterungen beim Repowering besser nutzen und unklare Regelungen im Arten- und Naturschutz präzisieren.“

Dabei sei wichtig, größere Teile der Wertschöpfung beim Ausbau der Erneuerbaren nach Deutschland zu holen, sagte Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW. „Mit dem angestrebten Ausbaupfad auf 215.000 MW installierter Leistung in Deutschland im Jahr 2030 ist ein nie dagewesenes jährliches Installationsvolumen von 22.000 MW pro Jahr ab 2026 zu realisieren. Der hiermit verbundene Umsatz in einer Größenordnung von 150 Mrd. Euro dürfte aber aus heutiger Sicht zu einem großen Teil nach China fließen.“ Deutschland solle daher aktiv dazu beitragen, ein sogenanntes Important Project of Common European Interest (IPCEI) für die Photovoltaik auf den Weg zu bringen, damit in Europa eine Wertschöpfungskette der Photovoltaik von innovativen Herstellungsverfahren bis hin zu zukunfts- und wettbewerbsfähigem Recycling neu etabliert werden könne.

Dienstag, 5.07.2022, 12:38 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Strom - Erneuerbare decken rund die Hälfte des Strombedarfs
Quelle: Shutterstock / alphaspirit.it
Strom
Erneuerbare decken rund die Hälfte des Strombedarfs
Im ersten Halbjahr 2022 konnte Strom aus Erneuerbaren Energien 49 % des deutschen Ernergiebedarfs decken. Auch der Ausfall französischer AKW konnte so kompensiert werden.
Rund 139 Mrd. kWh Strom sind in Deutschland im ersten Halbjahr 2022 aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt worden. Das entspricht rund 49 % des Bruttoinlandstromverbrauchs. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch lag damit sechs Prozentpunkte höher als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres, wie aus vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht.

Dabei stammten
  • 59 Mrd. kWh aus Wind an Land,
  • 33 Mrd. kWh aus Photovoltaik,
  • 24 Mrd. kWh aus Biomasse,
  • 12 Mrd. kWh aus Wind auf See
  • 9 Mrd. kWh aus Wasserkraft

Aus konventionellen Energieträgern wurden knapp 159 Mrd. kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch rund 170 Mrd. kWh gewesen.

Dabei konnte Deutschland im ersten Halbjahr 2022 auch 2 Mrd  kWh nach Frankreich exportieren, wo aufgrund technischer Probleme zwischenzeitlich fast die Hälfte der Atomkraftwerke vom Netz genommen werden musste. Der traditionelle Stromexporteur war auf Importe angewiesen, was sich auch im Handel mit Deutschland bemerkbar machte: Zahlen des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) zufolge hatte Deutschland seit 2015 jeweils im ersten Halbjahr zwischen 2 und 8 Mrd. kWh Strom aus Frankreich importiert. „Jetzt müssen Erneuerbare-Energien-Anlagen aus Deutschland den angeschlagenen Atomkraftwerken verstärkt unter die Arme greifen und Strom nach Frankreich liefern“, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter.

IPCEI für die Photovolatik gefordert

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, nahm die Zahlen zum Anlass, um angesichts der sinkenden Gasflüsse aus Russland einen weiteren Ausbau der Erneuerbaren zu fordern: „Insbesondere beim Ausbau der Windenergie an Land besteht dringender Handlungsbedarf. Der größte Hemmschuh sind hier noch immer fehlende Flächen. Die Bundesregierung sollte das Zwei-Prozent-Ziel daher möglichst bis spätestens 2025 umsetzen und dafür Sorge tragen, dass die Flächen auch tatsächlich bebaubar sind. Zudem müssen wir die Standorte, die wir schon haben, durch Erleichterungen beim Repowering besser nutzen und unklare Regelungen im Arten- und Naturschutz präzisieren.“

Dabei sei wichtig, größere Teile der Wertschöpfung beim Ausbau der Erneuerbaren nach Deutschland zu holen, sagte Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW. „Mit dem angestrebten Ausbaupfad auf 215.000 MW installierter Leistung in Deutschland im Jahr 2030 ist ein nie dagewesenes jährliches Installationsvolumen von 22.000 MW pro Jahr ab 2026 zu realisieren. Der hiermit verbundene Umsatz in einer Größenordnung von 150 Mrd. Euro dürfte aber aus heutiger Sicht zu einem großen Teil nach China fließen.“ Deutschland solle daher aktiv dazu beitragen, ein sogenanntes Important Project of Common European Interest (IPCEI) für die Photovoltaik auf den Weg zu bringen, damit in Europa eine Wertschöpfungskette der Photovoltaik von innovativen Herstellungsverfahren bis hin zu zukunfts- und wettbewerbsfähigem Recycling neu etabliert werden könne.

Dienstag, 5.07.2022, 12:38 Uhr
Katia Meyer-Tien

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.