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Energie & Management > Regenerative - Erneuerbare decken 50 Prozent des Stromverbrauchs
Quelle: Fotolia / K-U Haessler
Regenerative

Erneuerbare decken 50 Prozent des Stromverbrauchs

Erneuerbare Energien haben zwischen Januar und März 2022 50 Prozent des Stromverbrauchs gedeckt – rund neun Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. 
Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Insgesamt wurden im ersten Quartal rund 73,1 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Windenergie, Sonnenenergie, Wasserkraft und anderen erneuerbaren Energieträgern erzeugt.

Insbesondere in den ersten beiden Monaten des Jahres waren die Erneuerbaren ungewöhnlich stark: Dank des stürmischen Wetters konnte im Februar sogar eine Erneuerbaren-Quote von 62 Prozent erreicht werden. Im Januar lag sie bei 47 Prozent. Der März gab es weniger Wind, aber dafür mehr Sonnenstunden. Hier lag der Erneuerbaren-Anteil bei 41 Prozent.

Im ersten Quartal 2022 lag die Bruttostromerzeugung bei 160 Milliarden Kilowattstunden – eine Zunahme von drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Q1 2021: 155 Milliarden kWh). Dem stand ein Stromverbrauch von 146,5 Milliarden kWh gegenüber (Q1 2021: 146,6 Milliarden kWh). Insgesamt wurden rund 73,1 Milliraden kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (Q1 2021: 59,7 kWh). Davon stammten 38,0 Milliarden kWh aus Wind an Land, 13,4 Milliarden kWh aus Biomasse (einschl. biogenen Siedlungsabfällen), 7,6 Milliarden kWh aus Wind auf See, 9,6 Milliarden kWh aus Photovoltaik und 4,4 Milliarden kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern und Kernenergie wurden 86,7 Milliarden kWh erzeugt. Im Vorjahresquartal waren es 95,2 Milliarden kWh.

Ökostromanteil: Zwei Berechnungsmöglichkeiten

Der Anteil Erneuerbarer Energien bezogen auf den Bruttostromverbrauch im ersten Quartal 2022 beträgt 50 Prozent. Den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen, ist die gängige Berechnungsgrundlage. Sie geht zurück auf europäische Vorgaben und steht im Einklang mit den Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab.

Eine andere Möglichkeit ist, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Der Anteil erneuerbarer Energien im ersten Quartal 2022 auf Basis der Bruttostromerzeugung beträgt 46 Prozent – und damit sieben Prozentpunkte mehr als im Vorjahresquartal.

„Der Anstieg des Erneuerbaren-Anteils am Stromverbrauch ist erfreulich, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie aktuell viel zu schleppend verläuft“, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Auch um schnell unabhängig von russischen Energieimporten zu werden, müsse beim Ausbau von Erneuerbaren Energien nun dringend aufs Tempo gedrückt werden.

Mit dem Osterpaket stellt die Bundesregierung aus Sicht von Andreae hierfür bereits einige wichtige Weichen. Einer der wichtigsten Schlüssel für einen beschleunigten Ausbau fehlt allerdings: Mit einem effizienteren Planungs- und Genehmigungsrecht könnten Bauvorhaben sehr viel schneller realisiert werden und neue Windräder und Photovoltaik-Anlagen würden bereits deutlich früher zur Stromversorgung beitragen. Entscheidend sei zudem, dass ein beschleunigter Erneuerbaren-Ausbau auch mit einem erheblichen Aus- und Umbau des Stromnetzes einhergehe. „Es darf nicht passieren, dass erneuerbaren Strommengen verloren gehen, weil uns Netze fehlen“, sagte Andreae. „Maßnahmen zur beschleunigten Flächenausweisung sowie zur Planung und Genehmigung von Erneuerbare-Energien-Anlagen sollten daher auch für den Netzausbau Anwendung finden.“

Freitag, 6.05.2022, 09:21 Uhr
Silvia Rausch-Becker
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Erneuerbare decken 50 Prozent des Stromverbrauchs
Erneuerbare Energien haben zwischen Januar und März 2022 50 Prozent des Stromverbrauchs gedeckt – rund neun Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. 
Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Insgesamt wurden im ersten Quartal rund 73,1 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Windenergie, Sonnenenergie, Wasserkraft und anderen erneuerbaren Energieträgern erzeugt.

Insbesondere in den ersten beiden Monaten des Jahres waren die Erneuerbaren ungewöhnlich stark: Dank des stürmischen Wetters konnte im Februar sogar eine Erneuerbaren-Quote von 62 Prozent erreicht werden. Im Januar lag sie bei 47 Prozent. Der März gab es weniger Wind, aber dafür mehr Sonnenstunden. Hier lag der Erneuerbaren-Anteil bei 41 Prozent.

Im ersten Quartal 2022 lag die Bruttostromerzeugung bei 160 Milliarden Kilowattstunden – eine Zunahme von drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Q1 2021: 155 Milliarden kWh). Dem stand ein Stromverbrauch von 146,5 Milliarden kWh gegenüber (Q1 2021: 146,6 Milliarden kWh). Insgesamt wurden rund 73,1 Milliraden kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (Q1 2021: 59,7 kWh). Davon stammten 38,0 Milliarden kWh aus Wind an Land, 13,4 Milliarden kWh aus Biomasse (einschl. biogenen Siedlungsabfällen), 7,6 Milliarden kWh aus Wind auf See, 9,6 Milliarden kWh aus Photovoltaik und 4,4 Milliarden kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern und Kernenergie wurden 86,7 Milliarden kWh erzeugt. Im Vorjahresquartal waren es 95,2 Milliarden kWh.

Ökostromanteil: Zwei Berechnungsmöglichkeiten

Der Anteil Erneuerbarer Energien bezogen auf den Bruttostromverbrauch im ersten Quartal 2022 beträgt 50 Prozent. Den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen, ist die gängige Berechnungsgrundlage. Sie geht zurück auf europäische Vorgaben und steht im Einklang mit den Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab.

Eine andere Möglichkeit ist, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Der Anteil erneuerbarer Energien im ersten Quartal 2022 auf Basis der Bruttostromerzeugung beträgt 46 Prozent – und damit sieben Prozentpunkte mehr als im Vorjahresquartal.

„Der Anstieg des Erneuerbaren-Anteils am Stromverbrauch ist erfreulich, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie aktuell viel zu schleppend verläuft“, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Auch um schnell unabhängig von russischen Energieimporten zu werden, müsse beim Ausbau von Erneuerbaren Energien nun dringend aufs Tempo gedrückt werden.

Mit dem Osterpaket stellt die Bundesregierung aus Sicht von Andreae hierfür bereits einige wichtige Weichen. Einer der wichtigsten Schlüssel für einen beschleunigten Ausbau fehlt allerdings: Mit einem effizienteren Planungs- und Genehmigungsrecht könnten Bauvorhaben sehr viel schneller realisiert werden und neue Windräder und Photovoltaik-Anlagen würden bereits deutlich früher zur Stromversorgung beitragen. Entscheidend sei zudem, dass ein beschleunigter Erneuerbaren-Ausbau auch mit einem erheblichen Aus- und Umbau des Stromnetzes einhergehe. „Es darf nicht passieren, dass erneuerbaren Strommengen verloren gehen, weil uns Netze fehlen“, sagte Andreae. „Maßnahmen zur beschleunigten Flächenausweisung sowie zur Planung und Genehmigung von Erneuerbare-Energien-Anlagen sollten daher auch für den Netzausbau Anwendung finden.“

Freitag, 6.05.2022, 09:21 Uhr
Silvia Rausch-Becker

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