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Energie & Management > Bilanz - Ergebnis für Lechwerke fällt schmäler aus
Quelle: Fotolia / alexmat46
Bilanz

Ergebnis für Lechwerke fällt schmäler aus

Die LEW-Gruppe erzielte im vergangenen Jahr ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Höhe von knapp 146 Mio. Euro. Die Investitionen werden kräftig aufgestockt.
Auch das kann Grundversorgung bedeuten: Rund 10.000 Kundinnen und Kunden haben die Lechwerke (LEW) im vergangenen Jahr übernommen, weil Energiediscounter keinen Strom mehr lieferten. Die Zahl nannte LEW-Vorstand Dietrich Gemmel am Rande der Vorstellung der Jahresbilanz für 2021. Split-Tarife für Neukunde führten die Schwaben nicht ein, an der Preisschraube drehten sie – gegen den Trend: Der Arbeitspreis sank zum Jahreswechsel um 3,3 % auf 30,89 Cent je kWh. Wie lange man sich noch gegen den Trend stellen kann, dazu wagte der Versorger vor dem Hintergrund der aktuellen Unwägbarkeiten keine Prognose.

Gleichwohl stehen die Zeichen in Augsburg auf Aufbruch. Rund 160 Mio. Euro will die LEW-Gruppe im laufenden Geschäftsjahr investieren, 40 Mio. Euro mehr als 2021. Auf etwa eine halbe Milliarde sollen sich Investitionen binnen der nächsten drei Jahre summieren. Auch die schwarzen Ergebniszahlen sollen nicht verblassen. "Die kurz- und langfristigen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Geschäftsentwicklung und auf wesentliche Kennzahlen sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzbar", sagte Unternehmensvorstand Markus Litpher. Doch aktuell gehe man für 2022 davon aus, dass „die Lechwerke AG einen Bilanzgewinn auf Höhe des Vorjahres erzielen wird.“ Ein Jahr, das mit „einem insgesamt guten Ergebnis“ endete.
 
 
Der Umsatz der LEW-Gruppe stieg nach Unternehmensangaben im Vergleich zum Vorjahr um 18 % auf 1,9 Mrd. Euro. Dies liege im Wesentlichen an gestiegenen EEX-Börsenpreisen, betonte Litpher. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) landete bereinigt bei 146 Mio. Euro – ein Rückgang um 3,5 Mio. Euro. Das Investitionsvolumen betrug 120 Mio. Euro nach 128,6 Mio. Euro im Jahr davor. Als Bilanzgewinn verbuchte die Lechwerke AG für das Geschäftsjahr 2021 rund 99,3 Mio. Euro.

Der Stromabsatz ging von 15 auf 13,6 Mrd. kWh zurück. Das Geschäft mit Privat- und Gewerbekunden zeigte sich stabil, bei Geschäftskunden ergab sich ein Plus, nach unten drückte den Absatz der Vertriebshandel mit Energieversorgungsunternehmen. Der Gasabsatz nahm um 0,1 auf 3,2 Mrd. kWh zu, ausschlaggebend sowohl Privat- wie auch Geschäftskunden.

Was den Anteil von grünem Strom angeht, verortet der Versorger sein Verteilnetz weit über dem Bundesdurchschnitt. Mehr als 85.000 Anlagen würden Strom aus erneuerbaren Energie einspeisen. Rein rechnerisch deckten sie zu mehr als 70 Prozent den jährlichen Stromverbrauch aller angeschlossenen Netzkunden – inklusive der industriellen Großabnehmer, heißt es. Im vergangenen Jahr produzierten Anlagen laut LEW 5,2 Mrd. kWh. Rund 38 % davon lieferte Wasserkraft, 33 % Photovoltaik, 24 % Biomasse. Windkraft schlug sich mit 5 % in der Stromerzeugung nieder.

Geld für Infrastruktur

"Der Krieg in der Ukraine hat die Welt verändert, auch die Welt der Energieversorgung. Mehr denn je kommt es jetzt darauf an, den Umbau zu einem klimaneutralen und zukunftssicheren Energiesystem konsequent voranzubringen", sagte Markus Litpher. Für LEW heißt das vor allem: Ausbau der Infrastrukturen. Mehr als 80 Prozent der Investitionen seien 2021 in die Erneuerung und den Ausbau des Stromverteilnetzes geflossen.

Ein weiterer Investitionsschwerpunkt ist der Ausbau des Glasfasernetzes. Das regionale Glasfasernetz, das man in Bayerisch-Schwaben und Teilen Oberbayerns betreibe, habe bereits eine Länge von mehr als 5.000 Kilometern, heißt es. Im Jahr 2021 nahm das Unternehmen etwa 15 Millionen Euro für „LEW Highspeed“ in die Hand.

Das Portfolio an Photovoltaikanlagen soll weiter wachsen. Es umfasste Ende 2021 37 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 11 MW auf Gebäuden und Freiflächen. Bis 2025 will LEW die eigene PV-Leistung "mehr als verdoppeln". Gelingen soll das vor allem auch mit Lösungen wie Agri-PV.
 
Bilanzzahlen 2021 der LEW
 20212020
Absatz Strom (Mrd. kWh)13,615,0
Absatz Gas (Mrd. kWh)3,23,1
Umsatz (Mio. Euro)1.908,61.616,7
Bereinigtes Ebit (Mio. Euro)145,8149,3
Investitionen (Mio. Euro)120,0128,6
Quelle: LEW


 

Mittwoch, 23.03.2022, 16:32 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Bilanz - Ergebnis für Lechwerke fällt schmäler aus
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Bilanz
Ergebnis für Lechwerke fällt schmäler aus
Die LEW-Gruppe erzielte im vergangenen Jahr ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Höhe von knapp 146 Mio. Euro. Die Investitionen werden kräftig aufgestockt.
Auch das kann Grundversorgung bedeuten: Rund 10.000 Kundinnen und Kunden haben die Lechwerke (LEW) im vergangenen Jahr übernommen, weil Energiediscounter keinen Strom mehr lieferten. Die Zahl nannte LEW-Vorstand Dietrich Gemmel am Rande der Vorstellung der Jahresbilanz für 2021. Split-Tarife für Neukunde führten die Schwaben nicht ein, an der Preisschraube drehten sie – gegen den Trend: Der Arbeitspreis sank zum Jahreswechsel um 3,3 % auf 30,89 Cent je kWh. Wie lange man sich noch gegen den Trend stellen kann, dazu wagte der Versorger vor dem Hintergrund der aktuellen Unwägbarkeiten keine Prognose.

Gleichwohl stehen die Zeichen in Augsburg auf Aufbruch. Rund 160 Mio. Euro will die LEW-Gruppe im laufenden Geschäftsjahr investieren, 40 Mio. Euro mehr als 2021. Auf etwa eine halbe Milliarde sollen sich Investitionen binnen der nächsten drei Jahre summieren. Auch die schwarzen Ergebniszahlen sollen nicht verblassen. "Die kurz- und langfristigen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Geschäftsentwicklung und auf wesentliche Kennzahlen sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzbar", sagte Unternehmensvorstand Markus Litpher. Doch aktuell gehe man für 2022 davon aus, dass „die Lechwerke AG einen Bilanzgewinn auf Höhe des Vorjahres erzielen wird.“ Ein Jahr, das mit „einem insgesamt guten Ergebnis“ endete.
 
 
Der Umsatz der LEW-Gruppe stieg nach Unternehmensangaben im Vergleich zum Vorjahr um 18 % auf 1,9 Mrd. Euro. Dies liege im Wesentlichen an gestiegenen EEX-Börsenpreisen, betonte Litpher. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) landete bereinigt bei 146 Mio. Euro – ein Rückgang um 3,5 Mio. Euro. Das Investitionsvolumen betrug 120 Mio. Euro nach 128,6 Mio. Euro im Jahr davor. Als Bilanzgewinn verbuchte die Lechwerke AG für das Geschäftsjahr 2021 rund 99,3 Mio. Euro.

Der Stromabsatz ging von 15 auf 13,6 Mrd. kWh zurück. Das Geschäft mit Privat- und Gewerbekunden zeigte sich stabil, bei Geschäftskunden ergab sich ein Plus, nach unten drückte den Absatz der Vertriebshandel mit Energieversorgungsunternehmen. Der Gasabsatz nahm um 0,1 auf 3,2 Mrd. kWh zu, ausschlaggebend sowohl Privat- wie auch Geschäftskunden.

Was den Anteil von grünem Strom angeht, verortet der Versorger sein Verteilnetz weit über dem Bundesdurchschnitt. Mehr als 85.000 Anlagen würden Strom aus erneuerbaren Energie einspeisen. Rein rechnerisch deckten sie zu mehr als 70 Prozent den jährlichen Stromverbrauch aller angeschlossenen Netzkunden – inklusive der industriellen Großabnehmer, heißt es. Im vergangenen Jahr produzierten Anlagen laut LEW 5,2 Mrd. kWh. Rund 38 % davon lieferte Wasserkraft, 33 % Photovoltaik, 24 % Biomasse. Windkraft schlug sich mit 5 % in der Stromerzeugung nieder.

Geld für Infrastruktur

"Der Krieg in der Ukraine hat die Welt verändert, auch die Welt der Energieversorgung. Mehr denn je kommt es jetzt darauf an, den Umbau zu einem klimaneutralen und zukunftssicheren Energiesystem konsequent voranzubringen", sagte Markus Litpher. Für LEW heißt das vor allem: Ausbau der Infrastrukturen. Mehr als 80 Prozent der Investitionen seien 2021 in die Erneuerung und den Ausbau des Stromverteilnetzes geflossen.

Ein weiterer Investitionsschwerpunkt ist der Ausbau des Glasfasernetzes. Das regionale Glasfasernetz, das man in Bayerisch-Schwaben und Teilen Oberbayerns betreibe, habe bereits eine Länge von mehr als 5.000 Kilometern, heißt es. Im Jahr 2021 nahm das Unternehmen etwa 15 Millionen Euro für „LEW Highspeed“ in die Hand.

Das Portfolio an Photovoltaikanlagen soll weiter wachsen. Es umfasste Ende 2021 37 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 11 MW auf Gebäuden und Freiflächen. Bis 2025 will LEW die eigene PV-Leistung "mehr als verdoppeln". Gelingen soll das vor allem auch mit Lösungen wie Agri-PV.
 
Bilanzzahlen 2021 der LEW
 20212020
Absatz Strom (Mrd. kWh)13,615,0
Absatz Gas (Mrd. kWh)3,23,1
Umsatz (Mio. Euro)1.908,61.616,7
Bereinigtes Ebit (Mio. Euro)145,8149,3
Investitionen (Mio. Euro)120,0128,6
Quelle: LEW


 

Mittwoch, 23.03.2022, 16:32 Uhr
Manfred Fischer

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