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Energie & Management > Gas - Erdgas erzeugt 2020 erstmals soviel Strom wie Braunkohle
Bild: Dmitry Naumov / Fotolia
Gas

Erdgas erzeugt 2020 erstmals soviel Strom wie Braunkohle

Die Gaswirtschaft zieht ein positives Fazit für 2020. Trotz Pandemie lief die Versorgung stabil und ohne große Preisschwankungen. Erdgas lieferte fast 27 % der Energie für Deutschland.
Erdgas konnte in allen Sektoren seinen Anteil ausbauen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen leisten. Diese positive Bilanz zog die Brancheninitiative Zukunft Gas für das Jahr 2020. Bereits die Hälfte der Deutschen heize mit Erdgas. „Im Jahr 2020 wurden über 600.000 neue Gasheizungen installiert: Ein Rekord, der sicherlich auch auf die Corona-Pandemie und das damit verbundene Bedürfnis an Investitionen im eigenen Haus zurückzuführen ist“, sagte Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas.

Der Wärmemarkt verursacht einen großen Teil der CO2-Emissionen. Mit dem Wechsel von Öl auf Gas könnten die Klimagasemissionen aber rasch um bis zu 40 % reduziert werden, erläuterte Kehler. Der in diesem Jahr eingeführte CO2-Preis von 25 Euro/Tonne falle deshalb bei Erdgas deutlich geringer aus als bei Heizöl. In der Zukunft könnten die Deutschen mit Gas noch klimafreundlicher heizen, weil es einen Dekarbonisierungspfad durch Biomethan und Wasserstoff gebe.

„Das Potenzial wird im Wärmemarkt von der Politik vernachlässigt, dabei ist die Dekarbonisierung über Heizungen, die mit Wasserstoff laufen, realistischer als eine komplette Elektrifizierung des Wärmemarktes“, kritisierte Kehler. Verbraucher hätten das schon erkannt, das zeige der Erfolg der Brennstoffzellenheizung. Sie erzeugt im eigenen Haus Strom und Wärme mit Wasserstoff. „Hier sehen wir im vergangenen Jahr Wachstumsraten von über 50 Prozent“, kommentierte Kehler.

„Die Brennstoffzellentechnik ist ein wichtiger Baustein für die Energie- und Wärmewende“, stimmte Markus Last zu, Sprecher der Geschäftsführung Erdgas Schwaben. „Wir haben in einem Baugebiet bereits vor zwei Jahren 30 Einfamilien- und Doppelhaushälften sowie Reihenhäuser mit Brennstoffzellen ausgestattet. Ein echtes Vorzeigeprojekt!“ Zudem seien die Netze seines Unternehmens bereit, bis zu 10 % Wasserstoffbeimischung bereits heute aufzunehmen. Käme dieser aus erneuerbarem Strom oder anderen regenerativen Quellen, werde das Klima entlastet.
 
Marktanteile verschiedener Wärmeerzeuger zwischen 2010 und 2020
Bild: BDH - Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.

In diesem Zusammenhang kritisierten Kehler und Last die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), die für Wasserstoff nur eigene Netze vorsieht. Es sei extrem unwirtschaftlich, nicht die bestehende Infrastruktur zu nutzen. Kehler sagte: „Erdgas liefert ein Viertel der in Deutschland verbrauchten Energie, Strom nur ein Fünftel. Daraus ergibt sich eine einfache Rechnung: Ohne grünes Gas wird die Energiewende scheitern.“

Auch im Strommarkt blicke die Gaswirtschaft auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Die günstigen Gaspreise hätten die Wettbewerbsfähigkeit von Gaskraftwerken gesteigert. Damit habe die Corona-Pandemie dank sinkender Gaspreise den Fuel Switch weg von der Kohle beschleunigt. Zum ersten Mal war der Anteil der Verstromung mit Erdgas mit 16 % ebenso so hoch wie der Anteil von Braunkohle. Auch in den nächsten Jahrzehnten würden Gaskraftwerke als zuverlässiges Back-Up Netzstabilität und Versorgung sichern, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, versicherte Kehler.

Donnerstag, 18.02.2021, 12:49 Uhr
Susanne Harmsen
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Bild: Dmitry Naumov / Fotolia
Gas
Erdgas erzeugt 2020 erstmals soviel Strom wie Braunkohle
Die Gaswirtschaft zieht ein positives Fazit für 2020. Trotz Pandemie lief die Versorgung stabil und ohne große Preisschwankungen. Erdgas lieferte fast 27 % der Energie für Deutschland.
Erdgas konnte in allen Sektoren seinen Anteil ausbauen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen leisten. Diese positive Bilanz zog die Brancheninitiative Zukunft Gas für das Jahr 2020. Bereits die Hälfte der Deutschen heize mit Erdgas. „Im Jahr 2020 wurden über 600.000 neue Gasheizungen installiert: Ein Rekord, der sicherlich auch auf die Corona-Pandemie und das damit verbundene Bedürfnis an Investitionen im eigenen Haus zurückzuführen ist“, sagte Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas.

Der Wärmemarkt verursacht einen großen Teil der CO2-Emissionen. Mit dem Wechsel von Öl auf Gas könnten die Klimagasemissionen aber rasch um bis zu 40 % reduziert werden, erläuterte Kehler. Der in diesem Jahr eingeführte CO2-Preis von 25 Euro/Tonne falle deshalb bei Erdgas deutlich geringer aus als bei Heizöl. In der Zukunft könnten die Deutschen mit Gas noch klimafreundlicher heizen, weil es einen Dekarbonisierungspfad durch Biomethan und Wasserstoff gebe.

„Das Potenzial wird im Wärmemarkt von der Politik vernachlässigt, dabei ist die Dekarbonisierung über Heizungen, die mit Wasserstoff laufen, realistischer als eine komplette Elektrifizierung des Wärmemarktes“, kritisierte Kehler. Verbraucher hätten das schon erkannt, das zeige der Erfolg der Brennstoffzellenheizung. Sie erzeugt im eigenen Haus Strom und Wärme mit Wasserstoff. „Hier sehen wir im vergangenen Jahr Wachstumsraten von über 50 Prozent“, kommentierte Kehler.

„Die Brennstoffzellentechnik ist ein wichtiger Baustein für die Energie- und Wärmewende“, stimmte Markus Last zu, Sprecher der Geschäftsführung Erdgas Schwaben. „Wir haben in einem Baugebiet bereits vor zwei Jahren 30 Einfamilien- und Doppelhaushälften sowie Reihenhäuser mit Brennstoffzellen ausgestattet. Ein echtes Vorzeigeprojekt!“ Zudem seien die Netze seines Unternehmens bereit, bis zu 10 % Wasserstoffbeimischung bereits heute aufzunehmen. Käme dieser aus erneuerbarem Strom oder anderen regenerativen Quellen, werde das Klima entlastet.
 
Marktanteile verschiedener Wärmeerzeuger zwischen 2010 und 2020
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In diesem Zusammenhang kritisierten Kehler und Last die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), die für Wasserstoff nur eigene Netze vorsieht. Es sei extrem unwirtschaftlich, nicht die bestehende Infrastruktur zu nutzen. Kehler sagte: „Erdgas liefert ein Viertel der in Deutschland verbrauchten Energie, Strom nur ein Fünftel. Daraus ergibt sich eine einfache Rechnung: Ohne grünes Gas wird die Energiewende scheitern.“

Auch im Strommarkt blicke die Gaswirtschaft auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Die günstigen Gaspreise hätten die Wettbewerbsfähigkeit von Gaskraftwerken gesteigert. Damit habe die Corona-Pandemie dank sinkender Gaspreise den Fuel Switch weg von der Kohle beschleunigt. Zum ersten Mal war der Anteil der Verstromung mit Erdgas mit 16 % ebenso so hoch wie der Anteil von Braunkohle. Auch in den nächsten Jahrzehnten würden Gaskraftwerke als zuverlässiges Back-Up Netzstabilität und Versorgung sichern, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, versicherte Kehler.

Donnerstag, 18.02.2021, 12:49 Uhr
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