E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Bilanz - Eon verdient im ersten Halbjahr deutlich mehr
Quelle: Fotolia/Andrey Popo
Bilanz

Eon verdient im ersten Halbjahr deutlich mehr

Der Energiekonzern Eon bilanziert für die ersten beiden Quartale fast 1 Mrd. Euro mehr als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ist nach Konzernangaben auf rund 3,2 Mrd. Euro gestiegen. Damit kam Eon auf ein Plus von 45 % im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres. Die Umsatzerlöse nahmen um 8 % auf 33 Mrd. Euro zu. Der bereinigte Konzernüberschuss fiel um 86 % höher aus und erreichte knapp 1,8 Mrd. Euro.

Die Erwartungen für das gesamte Jahr schraubte das Unternehmen nach oben. „Wir gehen jetzt davon aus, ein bereinigtes Ebit-Ziel im Bereich von 4,4 bis 4,6 Milliarden Euro und einen bereinigten Konzernüberschuss in Höhe von 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2021 zu erreichen“, sagte Vorstandschef Leonhard Birnbaum bei der Vorstellung der Geschäftszahlen. Bisher hatte man in der Chefetage mit einem bereinigten Ebit zwischen 3,8 und 4 Mrd. Euro und einem bereinigten Konzernüberschuss zwischen 1,7 und 1,9 Mrd. Euro gerechnet.

Weniger Strom, mehr Gas

Die konzernweite Gasabsatz stieg laut Geschäftsbericht in den ersten beiden Quartalen witterungsbedingt um rund 6 Mrd. kWh auf 230,7 Mrd. kWh. Für das deutsche Vertriebsgeschäft ergab sich ein Anstieg von 91,5 auf 97,4 Mrd. kWh. Der Absatz in Großbritannien dagegen schrumpfte von 58,3 auf 48,6 Mrd. kWh.

Der Stromabsatz des Konzerns sank um 34 Mrd. kWh auf 153 kWh. In Deutschland ging das Stromgeschäft auf 73,8 Mrd. kWh zurück (1. Halbjahr 2020: 98,1 Mrd. kWh). Ausschlaggebend dafür seien vor allem „ Portfoliobereinigungen bei den Vertriebspartnern“ gewesen. Zudem führte die „Optimierung des Beschaffungsportfolios im Großhandelsmarkt“ zu Absatzeinbußen, heißt es. Der Absatz an Privat- und kleineren Geschäftskunden erreichte das Vorjahresniveau.

Der Umsatz im Geschäftsfeld Kundenlösungen kletterte um 7 % auf 26,3 Mrd. Euro. Das bereinigte Ebit legte um 75 % auf 838 Mio. Euro zu. Auf dem deutschen Absatzmarkt erwirtschaftete das Unternehmen 4 % mehr Umsatz (11.6 Mrd. Euro), beim bereinigten Ebit ergab sich ein Plus von 30 % (355 Mio. Euro).

Ein Gewinnsprung ergab sich in Großbritannien. Das bereinigte Ebit nahm um 149 % auf 163 Mio. Euro zu. Laut Konzern lag das insbesondere an Kosteneinsparungen im Vertriebsgeschäft.

Mehr durchgeleitete Energie

Ein Plus verbuchte Eon bei den durchgeleiteten Strommengen. Sie summierten sich in Deutschland auf 115,6 Mrd. kWh nach 113,1 Mrd. kWh im Vorjahreszeitraum. Als Grund nennt der Netzbetreiber das unterdurchschnittliche Windaufkommen im ersten Halbjahr, größere Strommengen seien daher an nachgelagerte Netzbetreiber durchgeleitet worden.

Die durchgeleiteten Gasmengen in Deutschland erhöhten sich von 92,2 auf 107,3 Mrd. kWh. Die Entwicklung sei zum einen witterungsbedingt. Zum anderen war sowohl bei den durchgeleiteten Strom- als auch Gasmengen eine Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Covid-19-Pandemie spürbar. Das zeige sich im zweiten Quartal, berichtet Eon.

Der Konzernumsatz mit Energienetzen wuchs auf 9,1 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2020: 8,7 Mrd. Euro). Das bereinigte Ebit stieg von 1,7 auf 1,8 Mrd. Euro. In Deutschland trug das Netzgeschäft mit 7,2 Mrd. Euro zum Umsatz bei (1. Halbjahr 2020: 7,1 Mrd. Euro), als bereinigtes Ergebnis schlugen 1,2 Mrd. Euro zu Buche, 2020 waren es 1,1 Mrd. Euro.

Plus bei Preussen Elektra

Das "Nichtkerngeschäft" – neben der Stromerzeugung in der Türkei hauptsächlich das Geschäft der Tochter Preussen Elektra – erbrachte einen Umsatz in Höhe 710 Mio. Euro − 14 Mio. Euro mehr als 2020. Das bereinigte Ebit landete bei 717 Mio. Euro nach zuvor 241 Mio. Euro. Davon entfielen 694 Mio. Euro auf Preussen Elektra. Hintergrund für das satte Plus ist die Umsetzung des Vertrags zwischen der Bundesregierung und Kernkraftwerksbetreibern, wonach diese Zahlungen für den Erwerb von Reststrommengen erstattet bekommen. Eon beziffert den Ebit-Effekt auf etwa 0,5 Mrd. Euro im ersten Halbjahr.

Konzernchef Birnbaum unterstrich bei der Vorlage der Geschäftszahlen die Nachhaltigkeitsziele des Konzerns. Bis 2040 will das Unternehmen CO2-neutral sein. Unter anderem sollen Flächen unter Hochspannungsleitungen in ganz Europa in „Biotope“ verwandelt werden. Dafür will man bis 2026 einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen. Die Gesamtinvestitionen ins Geschäft beliefen sich im ersten Halbjahr auf 1,9 Mrd. Euro, zur gleichen Zeit 2020 waren es 1,4 Mrd. Euro.
 
Kennzahlen Eon
(Mio. Euro)
1. Halbjahr 20211. Halbjahr 2020
Umsatz33.04030.503
Bereinigtes Ebitda4.7683.679
Bereinigtes Ebit3.1632.185
Bereinigter Konzernüberschuss1.765950
Quelle: Eon

Mittwoch, 11.08.2021, 14:32 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Bilanz - Eon verdient im ersten Halbjahr deutlich mehr
Quelle: Fotolia/Andrey Popo
Bilanz
Eon verdient im ersten Halbjahr deutlich mehr
Der Energiekonzern Eon bilanziert für die ersten beiden Quartale fast 1 Mrd. Euro mehr als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ist nach Konzernangaben auf rund 3,2 Mrd. Euro gestiegen. Damit kam Eon auf ein Plus von 45 % im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres. Die Umsatzerlöse nahmen um 8 % auf 33 Mrd. Euro zu. Der bereinigte Konzernüberschuss fiel um 86 % höher aus und erreichte knapp 1,8 Mrd. Euro.

Die Erwartungen für das gesamte Jahr schraubte das Unternehmen nach oben. „Wir gehen jetzt davon aus, ein bereinigtes Ebit-Ziel im Bereich von 4,4 bis 4,6 Milliarden Euro und einen bereinigten Konzernüberschuss in Höhe von 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2021 zu erreichen“, sagte Vorstandschef Leonhard Birnbaum bei der Vorstellung der Geschäftszahlen. Bisher hatte man in der Chefetage mit einem bereinigten Ebit zwischen 3,8 und 4 Mrd. Euro und einem bereinigten Konzernüberschuss zwischen 1,7 und 1,9 Mrd. Euro gerechnet.

Weniger Strom, mehr Gas

Die konzernweite Gasabsatz stieg laut Geschäftsbericht in den ersten beiden Quartalen witterungsbedingt um rund 6 Mrd. kWh auf 230,7 Mrd. kWh. Für das deutsche Vertriebsgeschäft ergab sich ein Anstieg von 91,5 auf 97,4 Mrd. kWh. Der Absatz in Großbritannien dagegen schrumpfte von 58,3 auf 48,6 Mrd. kWh.

Der Stromabsatz des Konzerns sank um 34 Mrd. kWh auf 153 kWh. In Deutschland ging das Stromgeschäft auf 73,8 Mrd. kWh zurück (1. Halbjahr 2020: 98,1 Mrd. kWh). Ausschlaggebend dafür seien vor allem „ Portfoliobereinigungen bei den Vertriebspartnern“ gewesen. Zudem führte die „Optimierung des Beschaffungsportfolios im Großhandelsmarkt“ zu Absatzeinbußen, heißt es. Der Absatz an Privat- und kleineren Geschäftskunden erreichte das Vorjahresniveau.

Der Umsatz im Geschäftsfeld Kundenlösungen kletterte um 7 % auf 26,3 Mrd. Euro. Das bereinigte Ebit legte um 75 % auf 838 Mio. Euro zu. Auf dem deutschen Absatzmarkt erwirtschaftete das Unternehmen 4 % mehr Umsatz (11.6 Mrd. Euro), beim bereinigten Ebit ergab sich ein Plus von 30 % (355 Mio. Euro).

Ein Gewinnsprung ergab sich in Großbritannien. Das bereinigte Ebit nahm um 149 % auf 163 Mio. Euro zu. Laut Konzern lag das insbesondere an Kosteneinsparungen im Vertriebsgeschäft.

Mehr durchgeleitete Energie

Ein Plus verbuchte Eon bei den durchgeleiteten Strommengen. Sie summierten sich in Deutschland auf 115,6 Mrd. kWh nach 113,1 Mrd. kWh im Vorjahreszeitraum. Als Grund nennt der Netzbetreiber das unterdurchschnittliche Windaufkommen im ersten Halbjahr, größere Strommengen seien daher an nachgelagerte Netzbetreiber durchgeleitet worden.

Die durchgeleiteten Gasmengen in Deutschland erhöhten sich von 92,2 auf 107,3 Mrd. kWh. Die Entwicklung sei zum einen witterungsbedingt. Zum anderen war sowohl bei den durchgeleiteten Strom- als auch Gasmengen eine Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Covid-19-Pandemie spürbar. Das zeige sich im zweiten Quartal, berichtet Eon.

Der Konzernumsatz mit Energienetzen wuchs auf 9,1 Mrd. Euro (1. Halbjahr 2020: 8,7 Mrd. Euro). Das bereinigte Ebit stieg von 1,7 auf 1,8 Mrd. Euro. In Deutschland trug das Netzgeschäft mit 7,2 Mrd. Euro zum Umsatz bei (1. Halbjahr 2020: 7,1 Mrd. Euro), als bereinigtes Ergebnis schlugen 1,2 Mrd. Euro zu Buche, 2020 waren es 1,1 Mrd. Euro.

Plus bei Preussen Elektra

Das "Nichtkerngeschäft" – neben der Stromerzeugung in der Türkei hauptsächlich das Geschäft der Tochter Preussen Elektra – erbrachte einen Umsatz in Höhe 710 Mio. Euro − 14 Mio. Euro mehr als 2020. Das bereinigte Ebit landete bei 717 Mio. Euro nach zuvor 241 Mio. Euro. Davon entfielen 694 Mio. Euro auf Preussen Elektra. Hintergrund für das satte Plus ist die Umsetzung des Vertrags zwischen der Bundesregierung und Kernkraftwerksbetreibern, wonach diese Zahlungen für den Erwerb von Reststrommengen erstattet bekommen. Eon beziffert den Ebit-Effekt auf etwa 0,5 Mrd. Euro im ersten Halbjahr.

Konzernchef Birnbaum unterstrich bei der Vorlage der Geschäftszahlen die Nachhaltigkeitsziele des Konzerns. Bis 2040 will das Unternehmen CO2-neutral sein. Unter anderem sollen Flächen unter Hochspannungsleitungen in ganz Europa in „Biotope“ verwandelt werden. Dafür will man bis 2026 einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen. Die Gesamtinvestitionen ins Geschäft beliefen sich im ersten Halbjahr auf 1,9 Mrd. Euro, zur gleichen Zeit 2020 waren es 1,4 Mrd. Euro.
 
Kennzahlen Eon
(Mio. Euro)
1. Halbjahr 20211. Halbjahr 2020
Umsatz33.04030.503
Bereinigtes Ebitda4.7683.679
Bereinigtes Ebit3.1632.185
Bereinigter Konzernüberschuss1.765950
Quelle: Eon

Mittwoch, 11.08.2021, 14:32 Uhr
Manfred Fischer

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.