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Energie & Management > Bilanz - Eon übertrifft eigene Prognose für 2022
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Bilanz

Eon übertrifft eigene Prognose für 2022

Der Konzernüberschuss von Eon ist 2022 um rund 220 Millionen Euro gestiegen. Für 2023 rechnet der Energieriese unter dem Strich mit etwas weniger. Und sagte etwas zum Atomausstieg.
Plusvorzeichen in Essen: Der Energiekonzern Eon verbucht für das Jahr 2022 ein höheres Ergebnis als 2021. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stehen in der Bilanz 8,1 Milliarden Euro. Das sind 170 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis liegt über der Prognose des Konzerns. Ausgegangen war das Management von einem bereinigten Ebitda zwischen 7,6 bis 7,8 Milliarden Euro.

„2022 war ein extrem herausforderndes Jahr für uns“, sagte Eon-Chef Leonhard Birnbaum bei der Vorstellung der Geschäftszahlen. Dennoch habe man es geschafft, „ein starkes Ergebnis vorzulegen“. Ein Ergebnis, das nicht zuletzt durch die "frühzeitige Anpassung unserer Beschaffungs- und Hedging-Strategien gestützt" worden sei, betonte Finanzvorstand Marc Spieker.

Im Geschäft mit Energienetzen und Kundenlösungen präsentiert Eon laut Mitteilung ein bereinigtes Ebitda von rund 7 Milliarden Euro (2021: 6,3 Milliarden Euro).

Das Netzgeschäft trug nach Angaben des Unternehmens mit einem Anstieg um 470 Millionen Euro auf 5,5 Milliarden Euro zu dem Plus bei. Maßgeblich seien „die Aufholung negativer Ergebniseffekte der Vorjahre, Synergieeffekte und die weiterwachsende Netzinfrastruktur infolge zusätzlicher Investitionen“ gewesen, teilt das Management mit.

Ein Plus zeigt sich auch im Geschäft mit Kundenlösungen inklusive des Energievertriebs. Für dieses Segment steht ein bereinigtes Ebitda in Höhe von 1,7 Milliarden Euro zu Buche – rund 190 Millionen Euro mehr als 2021.

Isar 2 ist eine "Weltklasse-Anlage"

Im Geschäftsbereich für nachhaltige Energieinfrastruktur-Lösungen weist der Essener Konzern ein Ergebnis-Plus von 90 Millionen Euro aus. Ingesamt steuert das Segment 570 Millionen Euro zum Konzernergebnis bei.

Das Nicht-Kerngeschäft schlägt sich mit 1,1 Milliarden Euro in der Bilanz nieder (2021: 1,6 Milliarden Euro) Damit lag das Ergebnis am oberen Ende des Prognosekorridors von 0,9 bis 1,1 Milliarden Euro. Außerhalb des Kerngeschäfts befinden sich unter anderem die deutschen und schwedischen Atomkraftwerke sowie die gesamte Stromerzeugung aus fossilen und erneuerbaren Quellen in der Türkei.

Auf die Zukunft des Atomkraftwerks Isar 2 angesprochen, zeigte sich Eon-CEO Birnbaum emotional. „Isar war oder ist eine Weltklasse-Anlage, sie ist in den 35 Betriebsjahren zehn Mal als die produktivste und sicherste Anlage der Welt ausgezeichnet worden.“ Im Zeitraum vom 1. Januar bis 15. April werde sie mit "über 2 Milliarden Kilowattstunden zu einer stabilen Stromversorgung beitragen“. Isar 2 sei eine von nur zwei Anlagen weltweit, die es jemals geschafft hätten, mehr als 400 Milliarden kWh Strom zu produzieren. Birnbaum: "Die andere war unser Kernkraftwerk Grohnde."

Danach gefragt, ob er die Anlage weiterlaufen lassen würde, antwortete er knapp: "ja!"
Doch man habe "keine Indikation, dass die Politik ihre Abschaltentscheidung überdenkt.“
 
Jahresergebnis Eon
Kennzahlen (Milliarden Euro)20222021+/- (%)
Umsatz115.66077.35850
Bereinigtes Ebitda8.0597.88911
Bereinigtes Ebit5.1974.72310
Konzernüberschuss2.2425.305-58
Bereinigter Konzernüberschuss2.7282.5039
Investitionen4.7534.7620
(Quelle: Eon)

Künftig höhere Investitionen

Der bereinigte Konzernüberschuss liegt bei 2,7 Milliarden Euro und damit rund 220 Millionen Euro über dem Vorjahreswert sowie oberhalb der Prognose von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro. Die wirtschaftliche Nettoverschuldung ist laut Eon im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 um mehr als 6 Milliarden Euro auf 32,7 Milliarden Euro zurückgegangen.

Plusvorzeichen für die kommenden Jahre kündigt das Management bei den Investitionen an. „Die Wachstumschancen für alle unsere Geschäftsbereiche haben sich erhöht", sagte Finanzvorstand Spieker. Die Folge werde "eine allmähliche, aber deutliche Erhöhung" des Kapitals sein, das man in die Hand nimmt. Bis 2027 sei geplant, die Investitionen um rund 6 Milliarden Euro auf insgesamt 33 Milliarden Euro zu
 
erhöhen. Der größte Teil der zusätzlichen Investitionen, etwa 4 Milliarden Euro, soll in die Energienetze fließen.

Eon prognostiziert höhere Preise als vor dem Krieg

Für das laufende Jahr zeigt sich der Energieriese verhalten. „Die Krise ist noch noch nicht überwunden. Das operative Geschäft wird 2023 weiter durch volatile und höhere Preise als noch vor Kriegsbeginn bestimmt sein. Auch hinsichtlich politischer und regulatorischer Eingriffe besteht nach wie vor ein hohes Maß an Unsicherheit“, erklärte Spieker.

Gerechnet wird mit einem bereinigten Konzern-Ebitda von 7,8 bis 8,0 Milliarden Euro. Für den bereinigten Konzernüberschuss geht das Management von einer Spanne von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro im Jahr 2023 aus.

Mittwoch, 15.03.2023, 10:41 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Bilanz - Eon übertrifft eigene Prognose für 2022
Quelle: Fotolia / Eisenhans
Bilanz
Eon übertrifft eigene Prognose für 2022
Der Konzernüberschuss von Eon ist 2022 um rund 220 Millionen Euro gestiegen. Für 2023 rechnet der Energieriese unter dem Strich mit etwas weniger. Und sagte etwas zum Atomausstieg.
Plusvorzeichen in Essen: Der Energiekonzern Eon verbucht für das Jahr 2022 ein höheres Ergebnis als 2021. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stehen in der Bilanz 8,1 Milliarden Euro. Das sind 170 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis liegt über der Prognose des Konzerns. Ausgegangen war das Management von einem bereinigten Ebitda zwischen 7,6 bis 7,8 Milliarden Euro.

„2022 war ein extrem herausforderndes Jahr für uns“, sagte Eon-Chef Leonhard Birnbaum bei der Vorstellung der Geschäftszahlen. Dennoch habe man es geschafft, „ein starkes Ergebnis vorzulegen“. Ein Ergebnis, das nicht zuletzt durch die "frühzeitige Anpassung unserer Beschaffungs- und Hedging-Strategien gestützt" worden sei, betonte Finanzvorstand Marc Spieker.

Im Geschäft mit Energienetzen und Kundenlösungen präsentiert Eon laut Mitteilung ein bereinigtes Ebitda von rund 7 Milliarden Euro (2021: 6,3 Milliarden Euro).

Das Netzgeschäft trug nach Angaben des Unternehmens mit einem Anstieg um 470 Millionen Euro auf 5,5 Milliarden Euro zu dem Plus bei. Maßgeblich seien „die Aufholung negativer Ergebniseffekte der Vorjahre, Synergieeffekte und die weiterwachsende Netzinfrastruktur infolge zusätzlicher Investitionen“ gewesen, teilt das Management mit.

Ein Plus zeigt sich auch im Geschäft mit Kundenlösungen inklusive des Energievertriebs. Für dieses Segment steht ein bereinigtes Ebitda in Höhe von 1,7 Milliarden Euro zu Buche – rund 190 Millionen Euro mehr als 2021.

Isar 2 ist eine "Weltklasse-Anlage"

Im Geschäftsbereich für nachhaltige Energieinfrastruktur-Lösungen weist der Essener Konzern ein Ergebnis-Plus von 90 Millionen Euro aus. Ingesamt steuert das Segment 570 Millionen Euro zum Konzernergebnis bei.

Das Nicht-Kerngeschäft schlägt sich mit 1,1 Milliarden Euro in der Bilanz nieder (2021: 1,6 Milliarden Euro) Damit lag das Ergebnis am oberen Ende des Prognosekorridors von 0,9 bis 1,1 Milliarden Euro. Außerhalb des Kerngeschäfts befinden sich unter anderem die deutschen und schwedischen Atomkraftwerke sowie die gesamte Stromerzeugung aus fossilen und erneuerbaren Quellen in der Türkei.

Auf die Zukunft des Atomkraftwerks Isar 2 angesprochen, zeigte sich Eon-CEO Birnbaum emotional. „Isar war oder ist eine Weltklasse-Anlage, sie ist in den 35 Betriebsjahren zehn Mal als die produktivste und sicherste Anlage der Welt ausgezeichnet worden.“ Im Zeitraum vom 1. Januar bis 15. April werde sie mit "über 2 Milliarden Kilowattstunden zu einer stabilen Stromversorgung beitragen“. Isar 2 sei eine von nur zwei Anlagen weltweit, die es jemals geschafft hätten, mehr als 400 Milliarden kWh Strom zu produzieren. Birnbaum: "Die andere war unser Kernkraftwerk Grohnde."

Danach gefragt, ob er die Anlage weiterlaufen lassen würde, antwortete er knapp: "ja!"
Doch man habe "keine Indikation, dass die Politik ihre Abschaltentscheidung überdenkt.“
 
Jahresergebnis Eon
Kennzahlen (Milliarden Euro)20222021+/- (%)
Umsatz115.66077.35850
Bereinigtes Ebitda8.0597.88911
Bereinigtes Ebit5.1974.72310
Konzernüberschuss2.2425.305-58
Bereinigter Konzernüberschuss2.7282.5039
Investitionen4.7534.7620
(Quelle: Eon)

Künftig höhere Investitionen

Der bereinigte Konzernüberschuss liegt bei 2,7 Milliarden Euro und damit rund 220 Millionen Euro über dem Vorjahreswert sowie oberhalb der Prognose von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro. Die wirtschaftliche Nettoverschuldung ist laut Eon im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 um mehr als 6 Milliarden Euro auf 32,7 Milliarden Euro zurückgegangen.

Plusvorzeichen für die kommenden Jahre kündigt das Management bei den Investitionen an. „Die Wachstumschancen für alle unsere Geschäftsbereiche haben sich erhöht", sagte Finanzvorstand Spieker. Die Folge werde "eine allmähliche, aber deutliche Erhöhung" des Kapitals sein, das man in die Hand nimmt. Bis 2027 sei geplant, die Investitionen um rund 6 Milliarden Euro auf insgesamt 33 Milliarden Euro zu
 
erhöhen. Der größte Teil der zusätzlichen Investitionen, etwa 4 Milliarden Euro, soll in die Energienetze fließen.

Eon prognostiziert höhere Preise als vor dem Krieg

Für das laufende Jahr zeigt sich der Energieriese verhalten. „Die Krise ist noch noch nicht überwunden. Das operative Geschäft wird 2023 weiter durch volatile und höhere Preise als noch vor Kriegsbeginn bestimmt sein. Auch hinsichtlich politischer und regulatorischer Eingriffe besteht nach wie vor ein hohes Maß an Unsicherheit“, erklärte Spieker.

Gerechnet wird mit einem bereinigten Konzern-Ebitda von 7,8 bis 8,0 Milliarden Euro. Für den bereinigten Konzernüberschuss geht das Management von einer Spanne von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro im Jahr 2023 aus.

Mittwoch, 15.03.2023, 10:41 Uhr
Manfred Fischer

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