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Energie & Management > Wirtschaft - Eon sagt starke Profite durch Energiewende voraus
Quelle: Fotolia / Kurhan
Wirtschaft

Eon sagt starke Profite durch Energiewende voraus

Eon hat bei einem virtuellen Kapitalmarkttag für Investoren erstmals seinen Ausblick von drei auf fünf Jahre erhöht: Das Ergebnis soll mit einer Investitionsoffensive stetig wachsen.
Das Tempo bei der Digitalisierung soll deutlich erhöht werden, heißt es im Wachstumsstrategieplan von Eon, der sowohl kontinuierliche Steigerungen beim operativen Ergebnis als auch bei der Dividende verspricht. Vorstandsvorsitzender Leonhard Birnbaum (54) erklärte dazu am 23. November auf einem virtuellen Kapitalmarkttag des börsennotierten Konzerns: „Durch die Dekarbonisierung unserer Volkswirtschaften steht die Energiewirtschaft vor einer Schlüsseldekade des Wachstums. Mit rund 50 Millionen Kunden in Europa und dem größten Verteilnetz des Kontinents als Rückgrat dieser Transformation ist Eon hervorragend positioniert, um diese Chance zu nutzen.“

Deshalb, so Birnbaum, könne man einen langfristigen Ausblick geben, der geprägt sei von kontinuierlichem Wachstum. Eon hat den Prognosezeitraum erstmals von drei auf fünf Jahre erweitert und rechnet in dieser Periode mit Erlösen von 2 bis 4 Mrd. Euro. Zugleich kündigte der Konzern eine Portfolio-Optimierung an, die die Veräußerung von Geschäften umfasst, die nicht mehr zum „Strategiedreieck aus Wachstum, Nachhaltigkeit und Digitalisierung passen“.

Der Vorstandsvorsitzende kündigte an: „Eon startet jetzt eine umfassende Wachstums- und Investitionsoffensive für den Aufbau einer CO2-freien, digitalen Energiewelt. 2030 wird Eon größer und grüner, digitaler und diverser sein.“ Zugleich zeigte er sich überzeugt, dass man in der nächsten Dekade von der Energiewende in Europa stark profitieren werde.

Den Aktionären versprach der promovierte Chemieingenieur ein jährliches Wachstum des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund vier Prozent auf schließlich 7,8 Mrd. im Jahr 2026.
 
 
Hohe Investitionen in Stromverteilnetze

Der Konzern plant, bis 2026 die Investitionen in Energienetze um jährlich 1 Mrd. pro Jahr zu erhöhen. Thomas König, im Vorstand für diesen Bereich verantwortlich: „Allein in den nächsten fünf Jahren werden wir zusätzliche 35 bis 40 Gigawatt Erneuerbare an unsere Netze anschließen.“ Hinzu komme der Ausbau für Millionen Wärmepumpen, Batteriespeicher und die Elektromobilität.

Auch die Digitalisierung soll eine zentrale Rolle spielen, um die Netze effizienter zu betreiben und gleichzeitig den wachsenden Anteil der Erneuerbaren möglichst effektiv zu integrieren. Geplant ist, dass bis 2026 rund 2 Mrd. Euro in die Digitalisierung der Netzüberwachung und -steuerung fließen. Ziel ist es, die Netzinfrastruktur auf jeder Spannungsebene vollständig digital anzusprechen.

Eon sagt Rechenzentren adieu

Digitalisierung lautet auch das Stichwort beim Ausbau des Kundengeschäfts. Hier sei auf allen Ebenen ein stark wachsendes Interesse an Dekarbonisierungslösungen zu beobachten – sowohl bei Privat-, Geschäfts- und Industriekunden als auch bei Städten und Gemeinden. Der neue Chief Operating Officer Patrick Lammers: „Wir werden bis 2026 in allen Märkten über eine digitale Plattform verfügen und darüber alle unsere Kunden effizient bedienen.“ Die Basis bilde das klassische Energievertriebsgeschäft, das starke Ergebnisbeiträge bringe. Vorgesehen ist, die Erträge bis 2026 um 3 bis 6 % pro Jahr zu steigern.

Victoria Ossadnik, die dem Digitalressort vorsteht, kündigte an, dass eine konzernweite Technologieplattform entwickelt werde. Cloudlösungen sollen bis Ende 2023 die bisherigen Rechenzentren ersetzen und die Basis für die neuen digitalen Anwendungen bilden.

5.000 neue Schnellladepunkte

Im Bereich Mobilität rechnet Eon mit einem schnellen Ende der Verbrennungsmotoren und setzt auf den Ausbau von leistungsfähiger Ladeinfrastruktur. Rund 5.000 neue Schnellladepunkte bis 2026 sind das Ziel.

Weiteres zusätzliches Wachstumspotenzial wird im Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft gesehen. Auch hier ist von einer deutlichen Ausweitung des Engagements Rede. Der Fokus richtet sich auf europäische Projekt-Partnerschaften wie „H2.Ruhr“, in dessen Rahmen Nordrhein-Westfalen zu einer Wasserstoffregion werden soll. Mit dem bestehenden Gasverteilnetz will man vor allem dem industriellen Mittelstand Zugang zu Wasserstoff verschaffen und ihm damit eine Möglichkeit der CO2-Reduktion bieten.

Zum Investitionsprogramm erklärte Eon, dass es „vollständig auf Nachhaltigkeit ausgerichtet“ sei. 85 bis 90 % der geplanten Investitionsaktivitäten, die von der EU Taxonomie erfasst sind, erfüllten deren strenge Nachhaltigkeitskriterien. Für 2021 soll eine Dividende von 49 Cent je Aktie vorgeschlagen werden. Dies entspreche einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 4 %.

Finanzvorstand Marc Spieker: „Um das Fundament für unsere Wachstumsambitionen zu legen, erhöhen wir unseren Investitionsplan bis 2026 auf insgesamt rund 27 Milliarden Euro.“ Teil des Finanzrahmens seien zudem Optimierungsmaßnahmen, durch die bis 2026 Einsparungen in Höhe von rund 500 Mio. Euro pro Jahr erreicht werden sollen.

Dienstag, 23.11.2021, 14:25 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Wirtschaft - Eon sagt starke Profite durch Energiewende voraus
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Eon sagt starke Profite durch Energiewende voraus
Eon hat bei einem virtuellen Kapitalmarkttag für Investoren erstmals seinen Ausblick von drei auf fünf Jahre erhöht: Das Ergebnis soll mit einer Investitionsoffensive stetig wachsen.
Das Tempo bei der Digitalisierung soll deutlich erhöht werden, heißt es im Wachstumsstrategieplan von Eon, der sowohl kontinuierliche Steigerungen beim operativen Ergebnis als auch bei der Dividende verspricht. Vorstandsvorsitzender Leonhard Birnbaum (54) erklärte dazu am 23. November auf einem virtuellen Kapitalmarkttag des börsennotierten Konzerns: „Durch die Dekarbonisierung unserer Volkswirtschaften steht die Energiewirtschaft vor einer Schlüsseldekade des Wachstums. Mit rund 50 Millionen Kunden in Europa und dem größten Verteilnetz des Kontinents als Rückgrat dieser Transformation ist Eon hervorragend positioniert, um diese Chance zu nutzen.“

Deshalb, so Birnbaum, könne man einen langfristigen Ausblick geben, der geprägt sei von kontinuierlichem Wachstum. Eon hat den Prognosezeitraum erstmals von drei auf fünf Jahre erweitert und rechnet in dieser Periode mit Erlösen von 2 bis 4 Mrd. Euro. Zugleich kündigte der Konzern eine Portfolio-Optimierung an, die die Veräußerung von Geschäften umfasst, die nicht mehr zum „Strategiedreieck aus Wachstum, Nachhaltigkeit und Digitalisierung passen“.

Der Vorstandsvorsitzende kündigte an: „Eon startet jetzt eine umfassende Wachstums- und Investitionsoffensive für den Aufbau einer CO2-freien, digitalen Energiewelt. 2030 wird Eon größer und grüner, digitaler und diverser sein.“ Zugleich zeigte er sich überzeugt, dass man in der nächsten Dekade von der Energiewende in Europa stark profitieren werde.

Den Aktionären versprach der promovierte Chemieingenieur ein jährliches Wachstum des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund vier Prozent auf schließlich 7,8 Mrd. im Jahr 2026.
 
 
Hohe Investitionen in Stromverteilnetze

Der Konzern plant, bis 2026 die Investitionen in Energienetze um jährlich 1 Mrd. pro Jahr zu erhöhen. Thomas König, im Vorstand für diesen Bereich verantwortlich: „Allein in den nächsten fünf Jahren werden wir zusätzliche 35 bis 40 Gigawatt Erneuerbare an unsere Netze anschließen.“ Hinzu komme der Ausbau für Millionen Wärmepumpen, Batteriespeicher und die Elektromobilität.

Auch die Digitalisierung soll eine zentrale Rolle spielen, um die Netze effizienter zu betreiben und gleichzeitig den wachsenden Anteil der Erneuerbaren möglichst effektiv zu integrieren. Geplant ist, dass bis 2026 rund 2 Mrd. Euro in die Digitalisierung der Netzüberwachung und -steuerung fließen. Ziel ist es, die Netzinfrastruktur auf jeder Spannungsebene vollständig digital anzusprechen.

Eon sagt Rechenzentren adieu

Digitalisierung lautet auch das Stichwort beim Ausbau des Kundengeschäfts. Hier sei auf allen Ebenen ein stark wachsendes Interesse an Dekarbonisierungslösungen zu beobachten – sowohl bei Privat-, Geschäfts- und Industriekunden als auch bei Städten und Gemeinden. Der neue Chief Operating Officer Patrick Lammers: „Wir werden bis 2026 in allen Märkten über eine digitale Plattform verfügen und darüber alle unsere Kunden effizient bedienen.“ Die Basis bilde das klassische Energievertriebsgeschäft, das starke Ergebnisbeiträge bringe. Vorgesehen ist, die Erträge bis 2026 um 3 bis 6 % pro Jahr zu steigern.

Victoria Ossadnik, die dem Digitalressort vorsteht, kündigte an, dass eine konzernweite Technologieplattform entwickelt werde. Cloudlösungen sollen bis Ende 2023 die bisherigen Rechenzentren ersetzen und die Basis für die neuen digitalen Anwendungen bilden.

5.000 neue Schnellladepunkte

Im Bereich Mobilität rechnet Eon mit einem schnellen Ende der Verbrennungsmotoren und setzt auf den Ausbau von leistungsfähiger Ladeinfrastruktur. Rund 5.000 neue Schnellladepunkte bis 2026 sind das Ziel.

Weiteres zusätzliches Wachstumspotenzial wird im Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft gesehen. Auch hier ist von einer deutlichen Ausweitung des Engagements Rede. Der Fokus richtet sich auf europäische Projekt-Partnerschaften wie „H2.Ruhr“, in dessen Rahmen Nordrhein-Westfalen zu einer Wasserstoffregion werden soll. Mit dem bestehenden Gasverteilnetz will man vor allem dem industriellen Mittelstand Zugang zu Wasserstoff verschaffen und ihm damit eine Möglichkeit der CO2-Reduktion bieten.

Zum Investitionsprogramm erklärte Eon, dass es „vollständig auf Nachhaltigkeit ausgerichtet“ sei. 85 bis 90 % der geplanten Investitionsaktivitäten, die von der EU Taxonomie erfasst sind, erfüllten deren strenge Nachhaltigkeitskriterien. Für 2021 soll eine Dividende von 49 Cent je Aktie vorgeschlagen werden. Dies entspreche einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 4 %.

Finanzvorstand Marc Spieker: „Um das Fundament für unsere Wachstumsambitionen zu legen, erhöhen wir unseren Investitionsplan bis 2026 auf insgesamt rund 27 Milliarden Euro.“ Teil des Finanzrahmens seien zudem Optimierungsmaßnahmen, durch die bis 2026 Einsparungen in Höhe von rund 500 Mio. Euro pro Jahr erreicht werden sollen.

Dienstag, 23.11.2021, 14:25 Uhr
Günter Drewnitzky

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