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Energie & Management > Bilanz - Eon erhöht Ergebnisprognose
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Bilanz

Eon erhöht Ergebnisprognose

Die Geschäfte bei Eon könnten nicht besser laufen. Mit dem Gewinn ging es im ersten Halbjahr steil nach oben. Deutliche Worte fielen bei der Vorstellung der Zahlen zum Thema Netzausbau.
Zum Wachstumskurs beigetragen habe die Beruhigung des energiewirtschaftlichen Marktumfelds, heißt es seitens des Konzerns zum Ergebnis im ersten Halbjahr 2023. Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Leonhard Birnbaum gab es sowohl im Segment Energienetze als auch bei den Kundenlösungen eine „starke positive Entwicklung“. Vor diesem Hintergrund hat der Konzern auch seine Ergebnisprognose fürs Gesamtjahr erhöht: Gerechnet wird jetzt mit einem bereinigten Ebitda von 8,6 bis 8,8 Milliarden Euro und einem bereinigten Konzernüberschuss von 2,7 bis 2,9 Milliarden Euro.

Als Ergebnis fürs erste Halbjahr 2023 wird ein Anstieg des bereinigten Ebitda um 40 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro gemeldet. Das bereinigte Ebitda im Netzgeschäft erhöhte sich um fast 800 Millionen Euro auf 3,5 Milliarden Euro. Der Bereich Kundenlösungen vermeldet ein Plus von 1,2 auf 2,2 Milliarden Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss lag bei mehr als 2,3 Milliarden Euro, ein deutliches Plus von 63 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.

Viele Milliarden für die Energiewende

Breiten Raum nahm bei der Vorstellung der Bilanz am 9. August in Essen das Thema Energiewende ein, in die Eon im Berichtszeitraum 2,4 Milliarden Euro investiert hat, 36 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2022. Fürs Gesamtjahr sind 5,8 Milliarden Euro geplant, bis 2027 sollen 33 Milliarden Euro in die Energieinfrastruktur fließen. Birnbaum verwies darauf, dass bis 2030 allein in Deutschland 6 Millionen neue Anlagen an die Netze angeschlossen werden müssten. Dieser Anschlussboom im Netzgeschäft erfordert allerdings nicht nur Kapital, sondern auch personelle Ressourcen. Eon hat deshalb rund 2.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt, die Hälfte davon im deutschen Netzgeschäft.

Um die bevorstehenden Aufgaben stemmen zu können, forderte der Vorstandsvorsitzende außerdem ein „angemessenes und rechtssicheres Investitionsumfeld“. Es sei positiv, dass ein neues Marktdesign in der Diskussion ist. Der politische Wille sei erkennbar, die Voraussetzungen für Investitionen in die Netze zu verbessern. „Die Indikatoren in der Regulierung gehen in die richtige Richtung. Die momentanen Vorschläge reichen aber nicht aus“, betonte Birnbaum. Verwundert zeigt er sich auch, dass sich Entscheidungen hier verzögern.

Beschleunigung und Verschlankung der Verfahren

Zu den passenden Rahmenbedingungen für die Investitionen in die Energiewende zählt für ihn ausdrücklich auch der Bürokratieabbau im Land. „Wir brauchen eine deutliche Beschleunigung und Verschlankung der Planungs- und Genehmigungsverfahren“, verlangte Birnbaum. Es gebe viel zu viele Gesetzen und Vorschriften. Der Fokus der politischen Entscheider müsse jetzt darauf liegen, die gesetzten Ziele beim Ausbau der Erneuerbaren zu erreichen. Dafür müssten Hemmnisse konsequent beseitigt werden. Und: „Der Kanzler redet von Deutschlandgeschwindigkeit. Jetzt muss er nur noch dafür sorgen, dass die Ämter verstehen, was er meint. Ich würde mal ganz vorsichtig sagen: Die haben das bisher nur begrenzt verstanden oder begrenzt in ihr Handeln involviert. Das muss sich jetzt ändern.“

Mit Blick auf die Versorgungslage erklärte Birnbaum, dass nach einer langen Krisenzeit der Gegenwind abgenommen habe. Nach den historisch hohen Beschaffungskosten für Gas und Strom gebe es jetzt Entspannung an den Großhandelsmärkten. In dem Zusammenhang kündigte er an, die Preise für Millionen Kunden zu senken. Auch habe man die eigene Beschaffungspolitik weiter optimiert.

Zur Gasversorgung im kommenden Winter sagte Birnbaum, die Lage sei wegen der hohen Füllstände der Speicher und der schwächelnden Konjunktur in China längst nicht mehr so angespannt wie 2022/2023. Dennoch sei Sparsamkeit nach wie vor geboten.

Kennzahlen Eon 1. Halbjahr 2023
In Millionen Euro20232022Prozent
Außenumsatz52.36052.845-1
Ber. Ebitda5.6694.06140
Ber. Ebit4.2792.67760
Ber. Konzernüberschuss2.3071.41363
Investitionen2.3661.73636
Quelle: Eon

Mittwoch, 9.08.2023, 14:52 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Bilanz - Eon erhöht Ergebnisprognose
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Bilanz
Eon erhöht Ergebnisprognose
Die Geschäfte bei Eon könnten nicht besser laufen. Mit dem Gewinn ging es im ersten Halbjahr steil nach oben. Deutliche Worte fielen bei der Vorstellung der Zahlen zum Thema Netzausbau.
Zum Wachstumskurs beigetragen habe die Beruhigung des energiewirtschaftlichen Marktumfelds, heißt es seitens des Konzerns zum Ergebnis im ersten Halbjahr 2023. Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Leonhard Birnbaum gab es sowohl im Segment Energienetze als auch bei den Kundenlösungen eine „starke positive Entwicklung“. Vor diesem Hintergrund hat der Konzern auch seine Ergebnisprognose fürs Gesamtjahr erhöht: Gerechnet wird jetzt mit einem bereinigten Ebitda von 8,6 bis 8,8 Milliarden Euro und einem bereinigten Konzernüberschuss von 2,7 bis 2,9 Milliarden Euro.

Als Ergebnis fürs erste Halbjahr 2023 wird ein Anstieg des bereinigten Ebitda um 40 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro gemeldet. Das bereinigte Ebitda im Netzgeschäft erhöhte sich um fast 800 Millionen Euro auf 3,5 Milliarden Euro. Der Bereich Kundenlösungen vermeldet ein Plus von 1,2 auf 2,2 Milliarden Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss lag bei mehr als 2,3 Milliarden Euro, ein deutliches Plus von 63 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.

Viele Milliarden für die Energiewende

Breiten Raum nahm bei der Vorstellung der Bilanz am 9. August in Essen das Thema Energiewende ein, in die Eon im Berichtszeitraum 2,4 Milliarden Euro investiert hat, 36 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2022. Fürs Gesamtjahr sind 5,8 Milliarden Euro geplant, bis 2027 sollen 33 Milliarden Euro in die Energieinfrastruktur fließen. Birnbaum verwies darauf, dass bis 2030 allein in Deutschland 6 Millionen neue Anlagen an die Netze angeschlossen werden müssten. Dieser Anschlussboom im Netzgeschäft erfordert allerdings nicht nur Kapital, sondern auch personelle Ressourcen. Eon hat deshalb rund 2.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt, die Hälfte davon im deutschen Netzgeschäft.

Um die bevorstehenden Aufgaben stemmen zu können, forderte der Vorstandsvorsitzende außerdem ein „angemessenes und rechtssicheres Investitionsumfeld“. Es sei positiv, dass ein neues Marktdesign in der Diskussion ist. Der politische Wille sei erkennbar, die Voraussetzungen für Investitionen in die Netze zu verbessern. „Die Indikatoren in der Regulierung gehen in die richtige Richtung. Die momentanen Vorschläge reichen aber nicht aus“, betonte Birnbaum. Verwundert zeigt er sich auch, dass sich Entscheidungen hier verzögern.

Beschleunigung und Verschlankung der Verfahren

Zu den passenden Rahmenbedingungen für die Investitionen in die Energiewende zählt für ihn ausdrücklich auch der Bürokratieabbau im Land. „Wir brauchen eine deutliche Beschleunigung und Verschlankung der Planungs- und Genehmigungsverfahren“, verlangte Birnbaum. Es gebe viel zu viele Gesetzen und Vorschriften. Der Fokus der politischen Entscheider müsse jetzt darauf liegen, die gesetzten Ziele beim Ausbau der Erneuerbaren zu erreichen. Dafür müssten Hemmnisse konsequent beseitigt werden. Und: „Der Kanzler redet von Deutschlandgeschwindigkeit. Jetzt muss er nur noch dafür sorgen, dass die Ämter verstehen, was er meint. Ich würde mal ganz vorsichtig sagen: Die haben das bisher nur begrenzt verstanden oder begrenzt in ihr Handeln involviert. Das muss sich jetzt ändern.“

Mit Blick auf die Versorgungslage erklärte Birnbaum, dass nach einer langen Krisenzeit der Gegenwind abgenommen habe. Nach den historisch hohen Beschaffungskosten für Gas und Strom gebe es jetzt Entspannung an den Großhandelsmärkten. In dem Zusammenhang kündigte er an, die Preise für Millionen Kunden zu senken. Auch habe man die eigene Beschaffungspolitik weiter optimiert.

Zur Gasversorgung im kommenden Winter sagte Birnbaum, die Lage sei wegen der hohen Füllstände der Speicher und der schwächelnden Konjunktur in China längst nicht mehr so angespannt wie 2022/2023. Dennoch sei Sparsamkeit nach wie vor geboten.

Kennzahlen Eon 1. Halbjahr 2023
In Millionen Euro20232022Prozent
Außenumsatz52.36052.845-1
Ber. Ebitda5.6694.06140
Ber. Ebit4.2792.67760
Ber. Konzernüberschuss2.3071.41363
Investitionen2.3661.73636
Quelle: Eon

Mittwoch, 9.08.2023, 14:52 Uhr
Günter Drewnitzky

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