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Energie & Management > Wirtschaft - Energiepreisanstieg gefährdet kleinere Versorgungsunternehmen
Quelle: Shutterstock/katjen
Wirtschaft

Energiepreisanstieg gefährdet kleinere Versorgungsunternehmen

Die Rally der Energiepreise gefährdet die Existenz insbesondere kleinerer Versorgungsunternehmen in Großbritannien und Deutschland, warnt eine Studie des Kreditversicherers Euler.
Während die Industrie voraussichtlich recht robust aufgrund ihrer relativ hohen Preissetzungsmacht bleibt, steigt für kleinere Energieversorger das Insolvenzrisiko durch die aktuell hohen Energiepreise. Zu diesem Schluss kommt eine am 15. Oktober veröffentlichte Studie des Kreditversicherers Euler Hermes. Die Terminmarktpreise für Erdgas könnten erst im Frühjahr 2022 ihren Höchststand erreichen und zwischen 110 und 130 Euro/ MWh liegen, so die Prognose.

Selbst bei einem milden Winter könnten die Länder geneigt sein, ihre Gasvorräte vorsorglich aufzustocken, was die Preise hoch halten würde. Größere Störungen der Industrie sollte es trotz der stark steigenden Energiepreise nicht geben, allerdings seien die Folgen für einige Sektoren erheblich: „Vor allem Endverbraucher zahlen die Zeche für die Rekordjagd der Energiepreise“, sagt Ano Kuhanathan, Branchenexperte bei Euler Hermes.

Hersteller können Kosten weitergeben

In der EU werde Erdgas hauptsächlich von der Industrie und den privaten Haushalten verbraucht. Insbesondere Teile des verarbeitenden Gewerbes wie die Lebensmittel-, Papier-, Chemie-, Metall- oder Raffineriebranche seien recht energieintensiv und verbrauchten viel Erdgas. Viele Bereiche der Industrie verfügten jedoch über eine relativ robuste Position aufgrund ihrer Preissetzungsmacht.

Hersteller könnten zudem höhere Preise über ihre Produkte weitergeben. Kleine Versorgungsunternehmen in Deutschland und UK sind allerdings zuletzt bereits unter finanziellen Druck geraten, insbesondere in Großbritannien. Auf einem stark fragmentierten Markt hätten einige kleine britische Versorger, die Strom auf dem Großhandelsmarkt einkaufen und an Endkunden verkaufen, ihr Angebot nicht abgesichert. Sie mussten jetzt um staatliche Unterstützung gebeten. Da die Regierung sich geweigert hat, zu handeln, werden einige wahrscheinlich Insolvenz anmelden.

Versorger melden Insolvenz an

„In einem normalen Jahr rutschen in Großbritannien etwa sieben bis acht Stromversorgungsunternehmen in die Pleite“, sagt Kuhanathan. „Im Oktober 2021 waren es bereits acht, und die Zahl wird wahrscheinlich noch ansteigen.“ Die Marktstruktur in Deutschland ähnele der des Vereinigten Königreichs seit der Liberalisierung des Energiesektors. Außerdem gebe es in Deutschland keine Preisobergrenzen für Versorger, und die Haushalte kauften Energie auf einem weitgehend unbeaufsichtigten Markt, warnt die Studie.

Die vollständige Studie zur Energiepreisentwicklung in Europa steht als PDF in englischer Sprache bereit.

Donnerstag, 14.10.2021, 15:43 Uhr
Susanne Harmsen
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Energiepreisanstieg gefährdet kleinere Versorgungsunternehmen
Die Rally der Energiepreise gefährdet die Existenz insbesondere kleinerer Versorgungsunternehmen in Großbritannien und Deutschland, warnt eine Studie des Kreditversicherers Euler.
Während die Industrie voraussichtlich recht robust aufgrund ihrer relativ hohen Preissetzungsmacht bleibt, steigt für kleinere Energieversorger das Insolvenzrisiko durch die aktuell hohen Energiepreise. Zu diesem Schluss kommt eine am 15. Oktober veröffentlichte Studie des Kreditversicherers Euler Hermes. Die Terminmarktpreise für Erdgas könnten erst im Frühjahr 2022 ihren Höchststand erreichen und zwischen 110 und 130 Euro/ MWh liegen, so die Prognose.

Selbst bei einem milden Winter könnten die Länder geneigt sein, ihre Gasvorräte vorsorglich aufzustocken, was die Preise hoch halten würde. Größere Störungen der Industrie sollte es trotz der stark steigenden Energiepreise nicht geben, allerdings seien die Folgen für einige Sektoren erheblich: „Vor allem Endverbraucher zahlen die Zeche für die Rekordjagd der Energiepreise“, sagt Ano Kuhanathan, Branchenexperte bei Euler Hermes.

Hersteller können Kosten weitergeben

In der EU werde Erdgas hauptsächlich von der Industrie und den privaten Haushalten verbraucht. Insbesondere Teile des verarbeitenden Gewerbes wie die Lebensmittel-, Papier-, Chemie-, Metall- oder Raffineriebranche seien recht energieintensiv und verbrauchten viel Erdgas. Viele Bereiche der Industrie verfügten jedoch über eine relativ robuste Position aufgrund ihrer Preissetzungsmacht.

Hersteller könnten zudem höhere Preise über ihre Produkte weitergeben. Kleine Versorgungsunternehmen in Deutschland und UK sind allerdings zuletzt bereits unter finanziellen Druck geraten, insbesondere in Großbritannien. Auf einem stark fragmentierten Markt hätten einige kleine britische Versorger, die Strom auf dem Großhandelsmarkt einkaufen und an Endkunden verkaufen, ihr Angebot nicht abgesichert. Sie mussten jetzt um staatliche Unterstützung gebeten. Da die Regierung sich geweigert hat, zu handeln, werden einige wahrscheinlich Insolvenz anmelden.

Versorger melden Insolvenz an

„In einem normalen Jahr rutschen in Großbritannien etwa sieben bis acht Stromversorgungsunternehmen in die Pleite“, sagt Kuhanathan. „Im Oktober 2021 waren es bereits acht, und die Zahl wird wahrscheinlich noch ansteigen.“ Die Marktstruktur in Deutschland ähnele der des Vereinigten Königreichs seit der Liberalisierung des Energiesektors. Außerdem gebe es in Deutschland keine Preisobergrenzen für Versorger, und die Haushalte kauften Energie auf einem weitgehend unbeaufsichtigten Markt, warnt die Studie.

Die vollständige Studie zur Energiepreisentwicklung in Europa steht als PDF in englischer Sprache bereit.

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