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Energie & Management > Marktkommentar - Energiemärkte zumeist schwächer
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Marktkommentar

Energiemärkte zumeist schwächer

Wir geben Ihnen einen tagesaktuellen Überblick über die Preisentwicklungen am Strom-, CO2- und Gasmarkt.
Strom: Schwächer hat sich am Dienstag der deutsche OTC-Strommarkt gezeigt. Der Day-ahead allerdings gewann im Base 16,20 auf 99,50 Euro je Megawattstunde hinzu. Der Peak erhöhte sich um 25,25 auf 104,50 Euro. Ursache für den Preisanstieg war der für den Mittwoch erwartete Rückgang der Erneuerbaren-Einspeisung von rund 25.000 MW auf unter 15.000 MW im Base. Auch für die Tage danach gehen die Meteorologen von Eurowind von sehr schwachen Beiträgen der Erneuerbaren zur Stromgewinnung aus, die maximal 13.000 MW betragen sollen. Das US-Wettermodell hat seine Temperaturprognose für Deutschland leicht zurückgenommen. Bis zum Ende der zweiten Julidekade soll es nicht wärmer als im saisonalen Durchschnitt werden. Für die Tage nach der Monatsmitte zeichnet sich nun überdurchschnittlich viel Wind ab.

Am langen Ende des Markts gab das Cal 22 um 1,52 auf 73,68 Euro nach, wobei Händler auf das negative Umfeld verwiesen. 

CO2: Schwach hat sich am Dienstagnachmittag der europäische Emissionsmarkt gezeigt. Der Dec-21-Kontrakt verlor bis 14.50 Uhr um 1,98 auf 55,91 Euro je Tonne. Das Hoch lag bei 58,31 Euro, das Tief bei 55,75 Euro. Umgesetzt wurde bis zu diesem Zeitpunkt das Volumen von 25,7 Mio. Zertifikaten. Am Vormittag waren 3,2885 Mio. Zertifikate zum Preis von 57,15 Euro je Tonne zugeschlagen worden. Die Cover Ratio betrug 1,44. Der Markt war bereits im frühen Handel ins Minus gerutscht. Als gegen 14.00 Uhr die Schwelle von 57,00 Euro durchbrochen wurde, setzte offenbar bedingt durch Stopp-Loss-Verkäufe ein weiterer steiler Abwärtsmove bis auf das Tagestief ein.

Am Berichtstag waren weitere umfangreiche Teile des "Fit for 55"-Programms durchgesickert, nachdem bereits in der vergangenen Woche die Vorschläge der Kommission zum ETS vorfristig das Licht der Öffentlichkeit erblickt hatten. Gegenwärtig würden die zahlreichen vorgeschlagenen Maßnahmen auf ihre Wirkung für das ETS geprüft, hieß es von Marktbeobachtern. Bearish für die Zertifikate habe sich der massive Rückgang bei den Gaspreisen ausgewirkt, der am Berichtstag beobachtet werden konnte. Von der vorangegangenen Gasrallye hatten die Emissionszertifikate stark profitiert, weil dadurch Gas als Energieträger für die Verstromung gegenüber der verschmutzungsträchtigeren Kohle ins Hintertreffen geriet. Unterdessen richtet der Emissionsmarkt sein Augenmerk auch auf die freien Zuteilungen von Zertifikaten auf der nationalen Ebene. Details sind zwar noch nicht bekannt, doch hat die EU-Kommission die freie EU-Zuteilung für 2021 bis 2025 festgelegt. Dies geschah mit monatelanger Verspätung, da die Bekanntgabe bereits im Februar erwartet worden war.

Erdgas: Zumeist sehr schwach haben sich am Dienstag die nordwesteuropäischen Gasmärkte gezeigt. Am niederländischen TTF, dem kontinentaleuropäischen Leitmarkt, verlor der Day-ahead bis 16.00 Uhr 2,70 auf 35,05 Euro je Megawattstunde. Der Frontmonat August sank 2,80 auf 35,00 Euro. Das Cal 22 legte 0,88 auf 25,78 Euro zu. Am deutschen NCG gewann der August gegen den Trend 3,05 auf 37,58 Euro. Die Wintersaison 21/22 verlor dagegen um 1,82 auf 34,60 Euro. Nach der schwindelerregenden Rallye der vergangenen Tage und Woche sei dies ein erwarteter Rücksetzer, hieß es von Marktbeobachtern.

Der Markt sei jedoch weiter bullish gestimmt. Einer der Hauptgründe dafür sei, dass Gazprom bei den Auktionen am Montag keine Exportkapazitäten über die Ukraine und Polen für 2021 bis 2025 buchte, da Gazprom sich auf Nord Stream 2 verlässt. Aufgrund der fehlenden Auktionsaktivität von Gazprom blieben die Märkte nervös, da der europäische Gasmarkt knapp sei und die Wahrscheinlichkeit, den Winter mit einem ausreichenden Lagerbestand zu erreichen, immer geringer werde. Die Wartungsarbeiten am Grenzübergangspunkt Mallnow und die anstehenden Wartungsarbeiten für Nord Stream 1 dämpfen einen Anstieg der Speicherinjektionen zusätzlich.

Dienstag, 6.07.2021, 17:10 Uhr
Claus-Detlef Großmann
Energie & Management > Marktkommentar - Energiemärkte zumeist schwächer
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Energiemärkte zumeist schwächer
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Strom: Schwächer hat sich am Dienstag der deutsche OTC-Strommarkt gezeigt. Der Day-ahead allerdings gewann im Base 16,20 auf 99,50 Euro je Megawattstunde hinzu. Der Peak erhöhte sich um 25,25 auf 104,50 Euro. Ursache für den Preisanstieg war der für den Mittwoch erwartete Rückgang der Erneuerbaren-Einspeisung von rund 25.000 MW auf unter 15.000 MW im Base. Auch für die Tage danach gehen die Meteorologen von Eurowind von sehr schwachen Beiträgen der Erneuerbaren zur Stromgewinnung aus, die maximal 13.000 MW betragen sollen. Das US-Wettermodell hat seine Temperaturprognose für Deutschland leicht zurückgenommen. Bis zum Ende der zweiten Julidekade soll es nicht wärmer als im saisonalen Durchschnitt werden. Für die Tage nach der Monatsmitte zeichnet sich nun überdurchschnittlich viel Wind ab.

Am langen Ende des Markts gab das Cal 22 um 1,52 auf 73,68 Euro nach, wobei Händler auf das negative Umfeld verwiesen. 

CO2: Schwach hat sich am Dienstagnachmittag der europäische Emissionsmarkt gezeigt. Der Dec-21-Kontrakt verlor bis 14.50 Uhr um 1,98 auf 55,91 Euro je Tonne. Das Hoch lag bei 58,31 Euro, das Tief bei 55,75 Euro. Umgesetzt wurde bis zu diesem Zeitpunkt das Volumen von 25,7 Mio. Zertifikaten. Am Vormittag waren 3,2885 Mio. Zertifikate zum Preis von 57,15 Euro je Tonne zugeschlagen worden. Die Cover Ratio betrug 1,44. Der Markt war bereits im frühen Handel ins Minus gerutscht. Als gegen 14.00 Uhr die Schwelle von 57,00 Euro durchbrochen wurde, setzte offenbar bedingt durch Stopp-Loss-Verkäufe ein weiterer steiler Abwärtsmove bis auf das Tagestief ein.

Am Berichtstag waren weitere umfangreiche Teile des "Fit for 55"-Programms durchgesickert, nachdem bereits in der vergangenen Woche die Vorschläge der Kommission zum ETS vorfristig das Licht der Öffentlichkeit erblickt hatten. Gegenwärtig würden die zahlreichen vorgeschlagenen Maßnahmen auf ihre Wirkung für das ETS geprüft, hieß es von Marktbeobachtern. Bearish für die Zertifikate habe sich der massive Rückgang bei den Gaspreisen ausgewirkt, der am Berichtstag beobachtet werden konnte. Von der vorangegangenen Gasrallye hatten die Emissionszertifikate stark profitiert, weil dadurch Gas als Energieträger für die Verstromung gegenüber der verschmutzungsträchtigeren Kohle ins Hintertreffen geriet. Unterdessen richtet der Emissionsmarkt sein Augenmerk auch auf die freien Zuteilungen von Zertifikaten auf der nationalen Ebene. Details sind zwar noch nicht bekannt, doch hat die EU-Kommission die freie EU-Zuteilung für 2021 bis 2025 festgelegt. Dies geschah mit monatelanger Verspätung, da die Bekanntgabe bereits im Februar erwartet worden war.

Erdgas: Zumeist sehr schwach haben sich am Dienstag die nordwesteuropäischen Gasmärkte gezeigt. Am niederländischen TTF, dem kontinentaleuropäischen Leitmarkt, verlor der Day-ahead bis 16.00 Uhr 2,70 auf 35,05 Euro je Megawattstunde. Der Frontmonat August sank 2,80 auf 35,00 Euro. Das Cal 22 legte 0,88 auf 25,78 Euro zu. Am deutschen NCG gewann der August gegen den Trend 3,05 auf 37,58 Euro. Die Wintersaison 21/22 verlor dagegen um 1,82 auf 34,60 Euro. Nach der schwindelerregenden Rallye der vergangenen Tage und Woche sei dies ein erwarteter Rücksetzer, hieß es von Marktbeobachtern.

Der Markt sei jedoch weiter bullish gestimmt. Einer der Hauptgründe dafür sei, dass Gazprom bei den Auktionen am Montag keine Exportkapazitäten über die Ukraine und Polen für 2021 bis 2025 buchte, da Gazprom sich auf Nord Stream 2 verlässt. Aufgrund der fehlenden Auktionsaktivität von Gazprom blieben die Märkte nervös, da der europäische Gasmarkt knapp sei und die Wahrscheinlichkeit, den Winter mit einem ausreichenden Lagerbestand zu erreichen, immer geringer werde. Die Wartungsarbeiten am Grenzübergangspunkt Mallnow und die anstehenden Wartungsarbeiten für Nord Stream 1 dämpfen einen Anstieg der Speicherinjektionen zusätzlich.

Dienstag, 6.07.2021, 17:10 Uhr
Claus-Detlef Großmann

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