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Energie & Management > E-World - Energiehändler gegen Markteinschränkungen
Quelle: Transnet BW
E-World

Energiehändler gegen Markteinschränkungen

Die europäische Händlervereinigung Efet warnt davor, politische Eingriffe in die Großhandelsmärkte bei Strom und Gas vorzunehmen. Die Marktsignale seien wichtig.
Der CEO der europäischen Händlervereinigung Efet, Mark Copley, sieht Einschränkungen im Energiehandel als den falschen Weg an, um die aktuelle Energiekrise zu meistern. Das sagte er bei einem Pressegespräch auf der E-world. „Der europäische Energiemarkt ist wichtiger den je“, so Copley. Nur die Märkte seien in der Lage, die richtigen Preissignale und − vor allem in diesen Zeiten am Gasmarkt − auch die entsprechenden Knappheitsheitsignale auszusenden.

Beschränkungen beim Gaspreis in der Stromerzeugung, wie beispielsweise in Spanien, hält Copley für den falschen Weg. Die Auswirkungen dort: Da im Strompreis das Knappheitsignal nicht voll eingepreist sei, könnte der günstigere Strom auch ins höherpreisige Frankreich exportiert werden, zudem würde mehr Erdgas in Gaskraftwerken verbrannt, da es künstlich billig gehalten werde und die spanischen Stromkunden würden wegen der günstigeren Preise nur bedingt zum Stromsparen angeregt.

Nationale Alleingänge hält Copley angesichts des europäischen Binnenmarkt für Strom und Gas generell nicht für zielführend. Der europäische Energiebinnenmarkt sorge dafür, dass es zu einer wirkungsvollen Verteilung der benötigten Strom- und Gasmengen komme. Nationale Initiativen führten nur zu Verwerfungen im System.

Pricecaps schaden nur 

Auch langfristig würden die Energiemärkte durch Preisbeschränkungen, vor allem bei einer Deckelung der Preise durch Pricecaps, beschädigt. Investoren bekämen in der Regel durch die Marktsignale Orientierung, durch staatliche Eingriffe würden diese Preissignale verfälscht. Auch die Absicherung von Handelspositionen durch zusätzliche Handelsgeschäfte, das Hedging, werde durch Pricecaps behindert, weil der wahre Marktwert des Geschäfts nicht ermittelbar sei.

Auch COO Barbara Lempp, zugleich Geschäftsführerin Efet Deutschland, hält es ebenfalls für keine gute Idee, in den Energiehandel einzugreifen. Die Efet betreibe im Moment viel Aufklärung bei der Politik und informiere die Mitglieder über die aktuelle Lage. „Wir versuchen die Mitglieder ständig auf einen Nenner zu bringen.“

Für CEO Copley führt auch in der aktuellen Krise kein Weg am europäischen Energiebinnenmarkt sowie am grenzüberschreitenden und freien Handel vorbei. Er benutzte folgende Formel: „Mehr Markt und mehr Europa führen zu mehr Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit“.

Mittwoch, 22.06.2022, 14:17 Uhr
Stefan Sagmeister
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Quelle: Transnet BW
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Energiehändler gegen Markteinschränkungen
Die europäische Händlervereinigung Efet warnt davor, politische Eingriffe in die Großhandelsmärkte bei Strom und Gas vorzunehmen. Die Marktsignale seien wichtig.
Der CEO der europäischen Händlervereinigung Efet, Mark Copley, sieht Einschränkungen im Energiehandel als den falschen Weg an, um die aktuelle Energiekrise zu meistern. Das sagte er bei einem Pressegespräch auf der E-world. „Der europäische Energiemarkt ist wichtiger den je“, so Copley. Nur die Märkte seien in der Lage, die richtigen Preissignale und − vor allem in diesen Zeiten am Gasmarkt − auch die entsprechenden Knappheitsheitsignale auszusenden.

Beschränkungen beim Gaspreis in der Stromerzeugung, wie beispielsweise in Spanien, hält Copley für den falschen Weg. Die Auswirkungen dort: Da im Strompreis das Knappheitsignal nicht voll eingepreist sei, könnte der günstigere Strom auch ins höherpreisige Frankreich exportiert werden, zudem würde mehr Erdgas in Gaskraftwerken verbrannt, da es künstlich billig gehalten werde und die spanischen Stromkunden würden wegen der günstigeren Preise nur bedingt zum Stromsparen angeregt.

Nationale Alleingänge hält Copley angesichts des europäischen Binnenmarkt für Strom und Gas generell nicht für zielführend. Der europäische Energiebinnenmarkt sorge dafür, dass es zu einer wirkungsvollen Verteilung der benötigten Strom- und Gasmengen komme. Nationale Initiativen führten nur zu Verwerfungen im System.

Pricecaps schaden nur 

Auch langfristig würden die Energiemärkte durch Preisbeschränkungen, vor allem bei einer Deckelung der Preise durch Pricecaps, beschädigt. Investoren bekämen in der Regel durch die Marktsignale Orientierung, durch staatliche Eingriffe würden diese Preissignale verfälscht. Auch die Absicherung von Handelspositionen durch zusätzliche Handelsgeschäfte, das Hedging, werde durch Pricecaps behindert, weil der wahre Marktwert des Geschäfts nicht ermittelbar sei.

Auch COO Barbara Lempp, zugleich Geschäftsführerin Efet Deutschland, hält es ebenfalls für keine gute Idee, in den Energiehandel einzugreifen. Die Efet betreibe im Moment viel Aufklärung bei der Politik und informiere die Mitglieder über die aktuelle Lage. „Wir versuchen die Mitglieder ständig auf einen Nenner zu bringen.“

Für CEO Copley führt auch in der aktuellen Krise kein Weg am europäischen Energiebinnenmarkt sowie am grenzüberschreitenden und freien Handel vorbei. Er benutzte folgende Formel: „Mehr Markt und mehr Europa führen zu mehr Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit“.

Mittwoch, 22.06.2022, 14:17 Uhr
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