Bild: Jonas Rosenberger / E&M
Wie zahlreiche weitere Energieanbieter passt auch Enercity zum 1. April 2021 die Preise für Strom und Gas an. Dies sei eine Reaktion auf zuletzt stark gestiegene Kostenbestandteile.
Der Anbieter von Strom und Gas Enercity mit Sitz in Hannover erhöht nach eigenen Angaben zum ersten Mal seit fünf Jahren die Preise für Endkunden. Zuletzt stark gestiegene Kostenbestandteile seien der Grund für die Erhöhung. Beim Erdgaspreis sei die gesetzliche Einführung des CO2-Preises (gemäß Brennstoffemissionshandelsgesetz) von 25 Euro/t CO2-Steuer verantwortlich. Beim Strom seien es ebenfalls finanzielle Aufwände für CO2-Zertifikate, Netzentgelte und gestiegene Umlagen auf Basis des erneuerten Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG).
Enercity erläutert, dass im EnWG der Aufschlag im Zuge des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes zwar gesenkt wurde, dies aber die erheblichen Kostensteigerungen nicht ausgleichen könne. Die Preisanpassungen betragen beim Strompreis ab 1. April einen Anstieg um 2,57 Ct/kWh plus Erhöhung beim Grundpreis um 6,35 Euro brutto pro Jahr. Das bedeute für Enercity-Kunden mit einem für Hannover typischen Jahresdurchschnittsverbrauch von 2.000 kWh eine Erhöhung von 4,81 Euro brutto pro Monat oder einer Erhöhung um 8,9 %.
Preisanpassungen erst zum Winterende
Für Erdgaskunden steige der Preis ab 1. April um 0,55 Cent brutto je kWh. Das bedeute für einen für Hannover typischen jährlichen Durchschnittsverbrauch von 12.000 kWh ein Ausgabenplus von monatlich 5,47 Euro brutto, was einer Erhöhung von 7 % entspreche. In den kommenden Tagen will Enercity ihre Kunden schriftlich über die neuen Tarife informieren.
„Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie haben wir sowohl im Vorjahr als auch zu Beginn des laufenden Jahres bewusst auf eine Preisanpassung verzichtet“, sagte die Enercity-Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva. „Wir verstehen, dass unsere Kundinnen und Kunden von Preiserhöhungen wenig begeistert sind“, ergänzte sie. Obwohl die CO2-Steuer und weitere Umlagen zum 1. Januar 2021 eingeführt beziehungsweise erhöht wurden, warte das Unternehmen das Ende des Winters ab, bevor die Erhöhungen gelten, sagte Zapreva.
Dienstag, 16.02.2021, 11:48 Uhr
Susanne Harmsen
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