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Energie & Management > IT - EnBW steigt bei Cybersecurity-Start-up ein
Quelle: Fotolia / Sergey Nivens
IT

EnBW steigt bei Cybersecurity-Start-up ein

Die EnBW geht für mehr Sicherheit ins Risiko: Der Energiekonzern steigt mit zwei britischen Partnern und insgesamt 21 Mio. Euro beim belgischen Cybersecurity-Start-up Intigriti ein.
Mit mehreren Millionen Euro Risikokapital beteiligt die EnBW sich am belgischen Start-up Intigriti, auch um sich besser vor Angriffen auf seine IT-Infrastruktur zu schützen. Mit den britischen Investoren Octopus Ventures und ETF Partners investiert die EnBW-Tochter New Ventures (ENV) dafür insgesamt 21 Mio. Euro.

Der Karlsruher EnBW hat es das Geschäftsmodell von Intigriti angetan, das auf einer "Ethical hacking"-Plattform basiert. Das ist ein virtueller Ort, der es erlaubt, Systeme von Unternehmen für den "guten Zweck" auszuspionieren. Dort binden die Belgier die Expertise von etwa 50.000 Fachleuten der Cybersicherheit ein und machen die Plattform laut einer Mitteilung von ENV zu einem interaktiven und europaweit führenden Marktplatz. Das Start-up aus Antwerpen zählt namhafte staatliche Einrichtungen und private Unternehmen zu seinem Kundenkreis, darunter die Europäische Kommission, Brussels Airlines, Sixt, Red Bull und Intel.

Fachleute startet "gute Hackerangriffe" auf Firmen

Um das Schwarmwissen zu aktivieren, können Unternehmen spezielle Wettbewerbe, sogenannte "Bug Bounties", ausloben. Bei diesen Wettbewerben geht es darum, Schwachstellen in Systemen und Infrastrukturen der jeweiligen Firmen zu finden. Die Idee hinter dem Wettbewerbscharakter ist es, dass die Cybersecurity-Fachkräfte so schnell wie möglich die Lecks identifizieren und an das Unternehmen melden.

Für eine entsprechende Mitteilung über Schwachstellen erhalten die Spürnasen den ausgelobten Preis. Die Unternehmen wiederum können sich umgehend daran begeben, das Defizit zu beheben. Laut ENV laufen im Durchschnitt mehr als 50 Meldungen über Schwachstellen binnen der ersten Woche eines Wettbewerbs ein.

Für die EnBW-Tochter ENV soll die Anlage ein lukratives Investment zu sein. Holger Wagner, Investment-Direktor bei ENV, findet das Wachstum von Integriti in Höhe von 650 % in den vergangenen zwei Jahren "beeindruckend". Dies sei "nur einer von vielen Erfolgsindikatoren dafür, dass Cybersecurity wichtiger denn je ist". Neben der wirtschaftlichen Erwartung gehe es für die Karlsruher aber um mehr: Die Beteiligung an Start-ups wie Intigriti ermögliche dem Konzern selbst den Zugang zu neuen Technologien und Lösungsansätzen in relevanten Themenfeldern.

Dass Cybersicherheit eine große Herausforderung ist, zeigen aktuelle Erhebungen des Branchenverbands Bitkom. Demnach waren in den Jahren 2020 und 2021 etwa 88 % der deutschen Unternehmen von Cyberattacken betroffen. Auf eine Summe von 223 Mrd. Euro summiert sich der dadurch entstandene Schaden. Allein durch diese Zahlen fühlen sich die Karlsruher in ihrem Investment bestärkt. "Nur eine sichere Infrastruktur ist auch eine nachhaltige Infrastruktur", sagt Crispin Leick, Geschäftsführer der EnBW New Ventures.

Dienstag, 26.04.2022, 16:54 Uhr
Volker Stephan
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EnBW steigt bei Cybersecurity-Start-up ein
Die EnBW geht für mehr Sicherheit ins Risiko: Der Energiekonzern steigt mit zwei britischen Partnern und insgesamt 21 Mio. Euro beim belgischen Cybersecurity-Start-up Intigriti ein.
Mit mehreren Millionen Euro Risikokapital beteiligt die EnBW sich am belgischen Start-up Intigriti, auch um sich besser vor Angriffen auf seine IT-Infrastruktur zu schützen. Mit den britischen Investoren Octopus Ventures und ETF Partners investiert die EnBW-Tochter New Ventures (ENV) dafür insgesamt 21 Mio. Euro.

Der Karlsruher EnBW hat es das Geschäftsmodell von Intigriti angetan, das auf einer "Ethical hacking"-Plattform basiert. Das ist ein virtueller Ort, der es erlaubt, Systeme von Unternehmen für den "guten Zweck" auszuspionieren. Dort binden die Belgier die Expertise von etwa 50.000 Fachleuten der Cybersicherheit ein und machen die Plattform laut einer Mitteilung von ENV zu einem interaktiven und europaweit führenden Marktplatz. Das Start-up aus Antwerpen zählt namhafte staatliche Einrichtungen und private Unternehmen zu seinem Kundenkreis, darunter die Europäische Kommission, Brussels Airlines, Sixt, Red Bull und Intel.

Fachleute startet "gute Hackerangriffe" auf Firmen

Um das Schwarmwissen zu aktivieren, können Unternehmen spezielle Wettbewerbe, sogenannte "Bug Bounties", ausloben. Bei diesen Wettbewerben geht es darum, Schwachstellen in Systemen und Infrastrukturen der jeweiligen Firmen zu finden. Die Idee hinter dem Wettbewerbscharakter ist es, dass die Cybersecurity-Fachkräfte so schnell wie möglich die Lecks identifizieren und an das Unternehmen melden.

Für eine entsprechende Mitteilung über Schwachstellen erhalten die Spürnasen den ausgelobten Preis. Die Unternehmen wiederum können sich umgehend daran begeben, das Defizit zu beheben. Laut ENV laufen im Durchschnitt mehr als 50 Meldungen über Schwachstellen binnen der ersten Woche eines Wettbewerbs ein.

Für die EnBW-Tochter ENV soll die Anlage ein lukratives Investment zu sein. Holger Wagner, Investment-Direktor bei ENV, findet das Wachstum von Integriti in Höhe von 650 % in den vergangenen zwei Jahren "beeindruckend". Dies sei "nur einer von vielen Erfolgsindikatoren dafür, dass Cybersecurity wichtiger denn je ist". Neben der wirtschaftlichen Erwartung gehe es für die Karlsruher aber um mehr: Die Beteiligung an Start-ups wie Intigriti ermögliche dem Konzern selbst den Zugang zu neuen Technologien und Lösungsansätzen in relevanten Themenfeldern.

Dass Cybersicherheit eine große Herausforderung ist, zeigen aktuelle Erhebungen des Branchenverbands Bitkom. Demnach waren in den Jahren 2020 und 2021 etwa 88 % der deutschen Unternehmen von Cyberattacken betroffen. Auf eine Summe von 223 Mrd. Euro summiert sich der dadurch entstandene Schaden. Allein durch diese Zahlen fühlen sich die Karlsruher in ihrem Investment bestärkt. "Nur eine sichere Infrastruktur ist auch eine nachhaltige Infrastruktur", sagt Crispin Leick, Geschäftsführer der EnBW New Ventures.

Dienstag, 26.04.2022, 16:54 Uhr
Volker Stephan

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