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Energie & Management > Gasnetz - EnBW startet Partnerschaft mit Hanseatic Energy Hub in Stade
Quelle: Shutterstock / Visionsi
Gasnetz

EnBW startet Partnerschaft mit Hanseatic Energy Hub in Stade

Der Hanseatic Energy Hub (HEH) soll zentraler Energiehafen für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland werden. Die EnBW beabsichtigt, mindestens 3 Mrd. m3 LNG pro Jahr zu beziehen.
Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) will angesichts der bedrohten Erdgaslieferung aus Russland ihre Beschaffung diversifizieren. Dafür plant das Unternehmen, den Anteil von LNG signifikant zu erhöhen. Hierzu hat die EnBW nun mit Hanseatic Energy Hub (HEH) in Stade eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Demnach beabsichtigt die EnBW mindestens 3 Mrd. m3 Erdgas pro Jahr (bcma) über das geplante Terminal in Stade zu beziehen.

Zugleich kündigte EnBW Gespräche über eine darüber hinausgehende Zusammenarbeit an. Das LNG-Terminal in Stade soll ein zentraler Knotenpunkt für den Import von Flüssiggas nach Deutschland werden. Der Hanseatic Energy Hub soll ab 2026 mit einer geplanten Regasifizierungskapazität von 12 Mrd. m3 pro Jahr (bcma) bereitstehen. LNG wird bei minus 162 Grad Celsius platzsparend als Flüssigkeit transportiert und dann durch Erwärmung wieder in den gasförmigen Zustand gebracht, um in die Netze eingespeist zu werden. Durch den zusätzlichen Aufwand ist es meist teurer als Pipeline-Erdgas.

Erweiterung für Ammoniaklieferung geplant

Mit dieser Importinfrastruktur könnten künftig rund 10 % des deutschen Gasbedarfs abgedeckt werden. Das Projekt werde in einem bestehenden Industriepark realisiert und als zukunftsflexibles Konzept entwickelt. So können am Terminal neben LNG in einer ersten Phase auch kohlenstoffarme Energieträger wie Bio-LNG und synthetisches Methan ankommen. In einer zweiten Phase solle das Terminal mit wachsendem weltweiten Angebot für klimaneutrale Energiequellen auch für den Import wasserstoffbasierter Energieträger, wie Ammoniak, genutzt werden.
 
 
"Wir haben in den letzten Jahren unsere LNG-Aktivitäten Stück für Stück ausgebaut", sagte Georg Stamatelopoulos, Vorstand für Nachhaltige Erzeugungs-Infrastruktur bei der EnBW. Flüssigerdgas spiele bei der Diversifizierung der Brennstoffe für die Energieerzeugung eine zentrale Rolle. Es eröffne die Möglichkeit neuer Bezugsquellen, um die deutsche Gasversorgung in der Übergangszeit der Energiewende zu sichern und schlage die Brücke zur grünen Energieversorgung. Wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine steht die Versorgung mit russischem Erdgas, das derzeit 55 % des deutschen Bedarfs deckt, infrage.

Vorteile von Stade im Blick

EnBW habe sich ganz gezielt für Stade als Importterminal entschieden. "Das Projekt verfügt technisch, genehmigungsseitig und kommerziell über einen hohen Reifegrad", begründete Stamatelopoulos. Auch die kurze Anschlussdistanz an das deutsche Gastransportnetz sei ein Vorteil. Das Terminal sei zudem als "Zero-Emission-Hub" konzipiert, der während des Betriebs kein CO2 freisetzt, da die Wärme für die Regasifizierung des Flüssiggases als Prozessabwärme von einem nahegelegenen Industrie- und Chemiepark zur Verfügung steht.

HEH plant, die Genehmigungsunterlagen für das LNG-Terminal und den Hafen vor Ostern 2022 einzureichen. Interessenten könnten bis zum 8. April 2022 ihr Interesse an langfristigen Kapazitätsbuchungen mitteilen. "Wir sind bereit, mit dem LNG-Terminal Stade einen signifikanten Beitrag zur Diversifizierung der deutschen Energieversorgung zu leisten", erklärte Johann Killinger, geschäftsführender Gesellschafter der Hanseatic Energy Hub. EnBW sei ein starker Ankerkunde und zugleich ein erfahrener Partner an den Energiemärkten, ergänzte Killinger. HEH-Gesellschafter sind die Buss-Gruppe, der Gasinfrastrukturbetreiber Fluxys und die Partners Group.

Donnerstag, 31.03.2022, 11:55 Uhr
Susanne Harmsen
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EnBW startet Partnerschaft mit Hanseatic Energy Hub in Stade
Der Hanseatic Energy Hub (HEH) soll zentraler Energiehafen für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland werden. Die EnBW beabsichtigt, mindestens 3 Mrd. m3 LNG pro Jahr zu beziehen.
Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) will angesichts der bedrohten Erdgaslieferung aus Russland ihre Beschaffung diversifizieren. Dafür plant das Unternehmen, den Anteil von LNG signifikant zu erhöhen. Hierzu hat die EnBW nun mit Hanseatic Energy Hub (HEH) in Stade eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Demnach beabsichtigt die EnBW mindestens 3 Mrd. m3 Erdgas pro Jahr (bcma) über das geplante Terminal in Stade zu beziehen.

Zugleich kündigte EnBW Gespräche über eine darüber hinausgehende Zusammenarbeit an. Das LNG-Terminal in Stade soll ein zentraler Knotenpunkt für den Import von Flüssiggas nach Deutschland werden. Der Hanseatic Energy Hub soll ab 2026 mit einer geplanten Regasifizierungskapazität von 12 Mrd. m3 pro Jahr (bcma) bereitstehen. LNG wird bei minus 162 Grad Celsius platzsparend als Flüssigkeit transportiert und dann durch Erwärmung wieder in den gasförmigen Zustand gebracht, um in die Netze eingespeist zu werden. Durch den zusätzlichen Aufwand ist es meist teurer als Pipeline-Erdgas.

Erweiterung für Ammoniaklieferung geplant

Mit dieser Importinfrastruktur könnten künftig rund 10 % des deutschen Gasbedarfs abgedeckt werden. Das Projekt werde in einem bestehenden Industriepark realisiert und als zukunftsflexibles Konzept entwickelt. So können am Terminal neben LNG in einer ersten Phase auch kohlenstoffarme Energieträger wie Bio-LNG und synthetisches Methan ankommen. In einer zweiten Phase solle das Terminal mit wachsendem weltweiten Angebot für klimaneutrale Energiequellen auch für den Import wasserstoffbasierter Energieträger, wie Ammoniak, genutzt werden.
 
 
"Wir haben in den letzten Jahren unsere LNG-Aktivitäten Stück für Stück ausgebaut", sagte Georg Stamatelopoulos, Vorstand für Nachhaltige Erzeugungs-Infrastruktur bei der EnBW. Flüssigerdgas spiele bei der Diversifizierung der Brennstoffe für die Energieerzeugung eine zentrale Rolle. Es eröffne die Möglichkeit neuer Bezugsquellen, um die deutsche Gasversorgung in der Übergangszeit der Energiewende zu sichern und schlage die Brücke zur grünen Energieversorgung. Wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine steht die Versorgung mit russischem Erdgas, das derzeit 55 % des deutschen Bedarfs deckt, infrage.

Vorteile von Stade im Blick

EnBW habe sich ganz gezielt für Stade als Importterminal entschieden. "Das Projekt verfügt technisch, genehmigungsseitig und kommerziell über einen hohen Reifegrad", begründete Stamatelopoulos. Auch die kurze Anschlussdistanz an das deutsche Gastransportnetz sei ein Vorteil. Das Terminal sei zudem als "Zero-Emission-Hub" konzipiert, der während des Betriebs kein CO2 freisetzt, da die Wärme für die Regasifizierung des Flüssiggases als Prozessabwärme von einem nahegelegenen Industrie- und Chemiepark zur Verfügung steht.

HEH plant, die Genehmigungsunterlagen für das LNG-Terminal und den Hafen vor Ostern 2022 einzureichen. Interessenten könnten bis zum 8. April 2022 ihr Interesse an langfristigen Kapazitätsbuchungen mitteilen. "Wir sind bereit, mit dem LNG-Terminal Stade einen signifikanten Beitrag zur Diversifizierung der deutschen Energieversorgung zu leisten", erklärte Johann Killinger, geschäftsführender Gesellschafter der Hanseatic Energy Hub. EnBW sei ein starker Ankerkunde und zugleich ein erfahrener Partner an den Energiemärkten, ergänzte Killinger. HEH-Gesellschafter sind die Buss-Gruppe, der Gasinfrastrukturbetreiber Fluxys und die Partners Group.

Donnerstag, 31.03.2022, 11:55 Uhr
Susanne Harmsen

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