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Der Karlsruher Energieversorger EnBW begibt zwei Anleihen über insgesamt eine Mrd. Euro. Eine davon bedient ausschließlich grüne Projekte.
Am 24. August habe EnBW "erfolgreich zwei Nachranganleihen von je 500 Mio. Euro am Kapitalmarkt begeben, eine davon als grüne Tranche", teilte das Unternehmen mit. Die grüne Anleihe wird mit 1,375 % verzinst und hat eine Mindestlaufzeit bis 2028. Für die weitere Nachranganleihe gibt es 2,125 %, sie kann frühestens 2032 von EnBW zurückgezahlt werden. Nachranganleihen werden in der Regel höher verzinst, werden im Falle einer Insolvenz des Schuldners aber nachrangig gegenüber anderen Forderungen behandelt.
Vor allem die Bedeutung der grünen Anleihe hebt die EnBW hervor. "Die Erlöse der grünen Nachranganleihe fließen in nachhaltige Umwelt- und Klimaschutzprojekte in den Kategorien Offshore Wind, Onshore Wind, Photovoltaik und Elektromobilität", so Finanzvorstand Thomas Kusterer.
Die Anleihe wurde von der Ratingagentur ISS ESG und der Climate Bonds Initiative entsprechend zertifiziert. Alle damit finanzierten EnBW-Projekte stehen im Einklang mit nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten und entsprechen damit "grundsätzlich bereits einem zukünftigen EU Green Bond Standard".
Obwohl auch bei der anderen Anleihe vieles in nachhaltige Projekte fließe, könnten die Mittel daraus keinen konkreten Projekten zugeordnet werden. Deshalb habe diese Anleihe auch keinen grünen Status. Beide Anleihen stützen aber die Eigenkapitalstruktur der EnBW. Die Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s rechnen beide Nachranganleihen zur Hälfte als Eigenkapital an, "was sich positiv auf die ratingrelevanten Finanzkennzahlen der EnBW auswirkt."
Die EnBW hat das Ziel ausgegeben, bis 2035 als gesamtes Unternehmen klimaneutral zu sein.
Mittwoch, 25.08.2021, 13:14 Uhr
Stefan Sagmeister
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