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Energie & Management > Kernkraft - EnBW hält an Rückbauplänen und Atomausstieg fest
Das Kernkraftwerk Neckarwestheim ist vorübergehend heruntergefahren worden. Quelle: EnBW
Kernkraft

EnBW hält an Rückbauplänen und Atomausstieg fest

EnBW hat das Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) zum Jahreswechsel vom Netz genommen. Während des Kurzstillstandes soll der vorübergehende Weiterbetrieb vorbereitet werden.
Um die Versorgungssicherheit in Deutschland auch während eines kalten Winters zu gewährleisten, hatte die Bundesregierung im Oktober das Atomgesetz geändert. Dadurch wird ein Weiterbetrieb der letzten drei deutschen Kernkraftwerke bis Mitte April 2023 ermöglicht. Ursprünglich war das Ende der Kernkraft in Deutschland mit Ablauf des Jahres 2022 festgesetzt.

„Mit den nun beginnenden Arbeiten stellen wir sicher, dass mit GKN II eine möglichst große Menge Strom produziert und dem Stromnetz zur Verfügung gestellt werden kann“, erklärte Jörg Michels, Geschäftsführer der EnBW-Kernkraftsparte, in einer Mitteilung des Unternehmens. „Gleichzeitig halten wir an unserem Masterplan für den Rückbau fest. Diesen Plan setzen wir für unsere anderen vier Kernkraftwerke bereits seit Jahren erfolgreich um. Und GKN II wird nach der Abschaltung folgen. Wir bekennen uns unverändert zum Ausstieg aus der Kernkraft.“

1,7 Milliarden kWh zusätzlich

Im Mittelpunkt des Kurzstillstands steht − wie berichtet − die sogenannte Rekonfiguration des Reaktorkerns. Dabei werden die in der Anlage befindlichen Brennelemente im Reaktordruckbehälter neu angeordnet, sodass eine verlängerte und damit höhere Stromproduktion möglich ist. Neue Brennelemente sind, so heißt es seitens EnBW weiter, nicht mehr vorhanden und können deshalb auch nicht zum Einsatz kommen. Nach knapp drei Wochen soll die Anlage wieder ans Netz gehen und bis zum 15. April 2023 bis zu 1,7 Milliarden kWh Strom produzieren.

Der Kurzstillstand findet − wie auch bei anderen Revisionen üblich − unter der Aufsicht des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg statt und wird von Gutachtern des TÃœV begleitet. Während des Anlagenstillstands werden nach EnBW-Angaben mehr als 500 einzelne Tätigkeiten durchgeführt, rund 200 zusätzliche Fachkräften von Hersteller- und Spezialfirmen sind dafür neben den eigenen Mitarbeitern im Einsatz.

GKN II ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.400 MW. Die Anlage in Neckarwestheim bei Heilbronn (Baden-Württemberg) ist 1989 in Betrieb gegangen und hat im Jahr 2022 knapp 11 Milliarden kWh Strom produziert. Der andere Block am Standort ist bereits seit 2011 endgültig abgeschaltet und wird seit 2017 zurückgebaut.

 
Machte im Dezember mit einer außergewöhnlichen Illuminations-Aktion auf seine Leistungen aufermerksam: Das Kernkraftwerk Isar 2 bei Landshut
Quelle: Preussen Elektra

Auch das Kernkraftwerk Isar 2 bei Landshut in Niederbayern soll in den nächsten Monaten weiterlaufen. Dafür waren bereits im Oktober zusätzliche Wartungsarbeiten bei abgeschaltetem Reaktor erforderlich. Im November hatte Preussen Elektra gemeldet, dass Isar 2 in den vergangenen 34 Jahren 400 Milliarden kWh Strom produziert hat und damit weltweit Platz zwei einnimmt.

Das Atomkraftwerk Emsland im niedersächsischen Lingen soll ebenfalls noch bis Mitte April in Betrieb bleiben. Es hat eine Leistung von 1.335 MW.

Montag, 2.01.2023, 11:24 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Kernkraft - EnBW hält an Rückbauplänen und Atomausstieg fest
Das Kernkraftwerk Neckarwestheim ist vorübergehend heruntergefahren worden. Quelle: EnBW
Kernkraft
EnBW hält an Rückbauplänen und Atomausstieg fest
EnBW hat das Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) zum Jahreswechsel vom Netz genommen. Während des Kurzstillstandes soll der vorübergehende Weiterbetrieb vorbereitet werden.
Um die Versorgungssicherheit in Deutschland auch während eines kalten Winters zu gewährleisten, hatte die Bundesregierung im Oktober das Atomgesetz geändert. Dadurch wird ein Weiterbetrieb der letzten drei deutschen Kernkraftwerke bis Mitte April 2023 ermöglicht. Ursprünglich war das Ende der Kernkraft in Deutschland mit Ablauf des Jahres 2022 festgesetzt.

„Mit den nun beginnenden Arbeiten stellen wir sicher, dass mit GKN II eine möglichst große Menge Strom produziert und dem Stromnetz zur Verfügung gestellt werden kann“, erklärte Jörg Michels, Geschäftsführer der EnBW-Kernkraftsparte, in einer Mitteilung des Unternehmens. „Gleichzeitig halten wir an unserem Masterplan für den Rückbau fest. Diesen Plan setzen wir für unsere anderen vier Kernkraftwerke bereits seit Jahren erfolgreich um. Und GKN II wird nach der Abschaltung folgen. Wir bekennen uns unverändert zum Ausstieg aus der Kernkraft.“

1,7 Milliarden kWh zusätzlich

Im Mittelpunkt des Kurzstillstands steht − wie berichtet − die sogenannte Rekonfiguration des Reaktorkerns. Dabei werden die in der Anlage befindlichen Brennelemente im Reaktordruckbehälter neu angeordnet, sodass eine verlängerte und damit höhere Stromproduktion möglich ist. Neue Brennelemente sind, so heißt es seitens EnBW weiter, nicht mehr vorhanden und können deshalb auch nicht zum Einsatz kommen. Nach knapp drei Wochen soll die Anlage wieder ans Netz gehen und bis zum 15. April 2023 bis zu 1,7 Milliarden kWh Strom produzieren.

Der Kurzstillstand findet − wie auch bei anderen Revisionen üblich − unter der Aufsicht des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg statt und wird von Gutachtern des TÃœV begleitet. Während des Anlagenstillstands werden nach EnBW-Angaben mehr als 500 einzelne Tätigkeiten durchgeführt, rund 200 zusätzliche Fachkräften von Hersteller- und Spezialfirmen sind dafür neben den eigenen Mitarbeitern im Einsatz.

GKN II ist ein Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 1.400 MW. Die Anlage in Neckarwestheim bei Heilbronn (Baden-Württemberg) ist 1989 in Betrieb gegangen und hat im Jahr 2022 knapp 11 Milliarden kWh Strom produziert. Der andere Block am Standort ist bereits seit 2011 endgültig abgeschaltet und wird seit 2017 zurückgebaut.

 
Machte im Dezember mit einer außergewöhnlichen Illuminations-Aktion auf seine Leistungen aufermerksam: Das Kernkraftwerk Isar 2 bei Landshut
Quelle: Preussen Elektra

Auch das Kernkraftwerk Isar 2 bei Landshut in Niederbayern soll in den nächsten Monaten weiterlaufen. Dafür waren bereits im Oktober zusätzliche Wartungsarbeiten bei abgeschaltetem Reaktor erforderlich. Im November hatte Preussen Elektra gemeldet, dass Isar 2 in den vergangenen 34 Jahren 400 Milliarden kWh Strom produziert hat und damit weltweit Platz zwei einnimmt.

Das Atomkraftwerk Emsland im niedersächsischen Lingen soll ebenfalls noch bis Mitte April in Betrieb bleiben. Es hat eine Leistung von 1.335 MW.

Montag, 2.01.2023, 11:24 Uhr
Günter Drewnitzky

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