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Energie & Management > Recycling - EnBW beantragt Baugenehmigung für Klärschlammverwertung
Das Kohlekraftwerk Walheim. Quelle: EnBW / ARTIS Uli Deck
Recycling

EnBW beantragt Baugenehmigung für Klärschlammverwertung

EnBW hat den Bauantrag für das in Walheim geplante Klärschlammheizkraftwerk eingereicht. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant.
Der Bau der Klärschlammverwertungsanlage auf dem Gelände des Kohlekraftwerks Walheim im Landkreis Ludwigsburg (Baden-Württemberg) hat im Vorfeld schon für viel Wirbel gesorgt. Bürger und Kommunalpolitiker waren nach Bekanntwerden der Pläne im Sommer 2021 ganz gar nicht einverstanden und gingen auf die Barrikaden. Sie befürchteten Lärm- und Geruchsbelästigungen, EnBW widersprach entschieden: Dazu werde es nicht kommen. Seitdem sucht der Energiekonzern den Dialog und setzt auf Überzeugungsarbeit.

Das Projekt steht in direktem Zusammenhang mit den Plänen von EnBW, das nahegelegene Kohlekraftwerk Heilbronn auf Gas- und später auf Wasserstoffbetrieb umzustellen. Dann ist dort die Klärschlammverbrennung aus technischen Gründen nicht mehr möglich. Zudem sind Kommunen als Betreiber von Kläranlagen ab 2029, kleinere ab 2032, gesetzlich verpflichtet, Phosphor aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen, damit der wertvolle Rohstoff wiederverwendet werden kann. Das soll die neue Anlage ermöglichen, auch wird sie grüne Energie in Form von Strom und Wärme erzeugen, die von umliegenden Gemeinden genutzt werden kann.

„Nachhaltiges Zukunftsprojekt“

All das sind für EnBW Gründe, die für das Vorhaben sprechen. „Um es auf den Punkt zu bringen: Die Umgestaltung des Walheimer Kraftwerksgeländes ist ein nachhaltiges Zukunftsprojekt mit Vorbildcharakter für die Region und darüber hinaus“, erklärte Michael Class, Leiter Erzeugung Portfolioentwicklung in einer Unternehmensmitteilung. Mit dem Einreichen des Genehmigungsantrags habe man einen wesentlichen Meilenstein gesetzt, der auf eine intensive Phase des Dialogs mit den Bürgerinnen und Bürgern Walheims und der Nachbargemeinden folge.

Mit themenspezifischen Werkstouren für die Öffentlichkeit, einem projekteigenen Bürgertelefon und regionalen Flyeraktionen hatte der baden-württembergische Energiekonzern bereits seit 2021 Einblick in das Projekt gegeben. Es fanden auch verschiedene Austauschrunden mit Interessenvertretern statt, Wünsche und Ideen aus der Bevölkerung fanden Eingang in die Planung. „Diese gemeinsamen Errungenschaften werden den neuen Energiestandort Walheim langfristig bereichern“, ist Class überzeugt. Beispielsweise konnte das Bauvolumen gegenüber den ursprünglichen Planungen noch einmal deutlich verkleinert werden und durch umfangreiche Begrünungs- und Renaturierungsmaßnahmen sollen große Bereiche der heutigen Kohlehalde wieder in einen naturnahen Zustand versetzt werden.

Entscheidung noch in diesem Jahr möglich

Das Regierungspräsidium Stuttgart als zuständige Immissionsschutzbehörde wird den Bauantrag jetzt prüfen. Im weiteren Verlauf des Genehmigungsverfahrens kann auch die Bevölkerung die eingereichten Unterlagen öffentlich einsehen und dazu Stellung beziehen. Die finale Entscheidung über die Genehmigung des Bauantrags könnte nach Einschätzung von EnBW zum Ende des Jahres 2023 erfolgen, die Inbetriebnahme der Anlage dann 2026.
 

Claas kündigte zudem an, dass das Unternehmen über den gesamten Zeitraum bis zur Fertigstellung des neuen Werkes den Dialog mit allen Beteiligten weiter fortsetzen werde. „Denn es geht um nicht weniger als das gute und konstruktive Miteinander von Energiestandort, Gemeinde und Region für eine gelingende Energiewende.“

Dienstag, 28.02.2023, 11:11 Uhr
Günter Drewnitzky
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Das Kohlekraftwerk Walheim. Quelle: EnBW / ARTIS Uli Deck
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EnBW beantragt Baugenehmigung für Klärschlammverwertung
EnBW hat den Bauantrag für das in Walheim geplante Klärschlammheizkraftwerk eingereicht. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant.
Der Bau der Klärschlammverwertungsanlage auf dem Gelände des Kohlekraftwerks Walheim im Landkreis Ludwigsburg (Baden-Württemberg) hat im Vorfeld schon für viel Wirbel gesorgt. Bürger und Kommunalpolitiker waren nach Bekanntwerden der Pläne im Sommer 2021 ganz gar nicht einverstanden und gingen auf die Barrikaden. Sie befürchteten Lärm- und Geruchsbelästigungen, EnBW widersprach entschieden: Dazu werde es nicht kommen. Seitdem sucht der Energiekonzern den Dialog und setzt auf Überzeugungsarbeit.

Das Projekt steht in direktem Zusammenhang mit den Plänen von EnBW, das nahegelegene Kohlekraftwerk Heilbronn auf Gas- und später auf Wasserstoffbetrieb umzustellen. Dann ist dort die Klärschlammverbrennung aus technischen Gründen nicht mehr möglich. Zudem sind Kommunen als Betreiber von Kläranlagen ab 2029, kleinere ab 2032, gesetzlich verpflichtet, Phosphor aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen, damit der wertvolle Rohstoff wiederverwendet werden kann. Das soll die neue Anlage ermöglichen, auch wird sie grüne Energie in Form von Strom und Wärme erzeugen, die von umliegenden Gemeinden genutzt werden kann.

„Nachhaltiges Zukunftsprojekt“

All das sind für EnBW Gründe, die für das Vorhaben sprechen. „Um es auf den Punkt zu bringen: Die Umgestaltung des Walheimer Kraftwerksgeländes ist ein nachhaltiges Zukunftsprojekt mit Vorbildcharakter für die Region und darüber hinaus“, erklärte Michael Class, Leiter Erzeugung Portfolioentwicklung in einer Unternehmensmitteilung. Mit dem Einreichen des Genehmigungsantrags habe man einen wesentlichen Meilenstein gesetzt, der auf eine intensive Phase des Dialogs mit den Bürgerinnen und Bürgern Walheims und der Nachbargemeinden folge.

Mit themenspezifischen Werkstouren für die Öffentlichkeit, einem projekteigenen Bürgertelefon und regionalen Flyeraktionen hatte der baden-württembergische Energiekonzern bereits seit 2021 Einblick in das Projekt gegeben. Es fanden auch verschiedene Austauschrunden mit Interessenvertretern statt, Wünsche und Ideen aus der Bevölkerung fanden Eingang in die Planung. „Diese gemeinsamen Errungenschaften werden den neuen Energiestandort Walheim langfristig bereichern“, ist Class überzeugt. Beispielsweise konnte das Bauvolumen gegenüber den ursprünglichen Planungen noch einmal deutlich verkleinert werden und durch umfangreiche Begrünungs- und Renaturierungsmaßnahmen sollen große Bereiche der heutigen Kohlehalde wieder in einen naturnahen Zustand versetzt werden.

Entscheidung noch in diesem Jahr möglich

Das Regierungspräsidium Stuttgart als zuständige Immissionsschutzbehörde wird den Bauantrag jetzt prüfen. Im weiteren Verlauf des Genehmigungsverfahrens kann auch die Bevölkerung die eingereichten Unterlagen öffentlich einsehen und dazu Stellung beziehen. Die finale Entscheidung über die Genehmigung des Bauantrags könnte nach Einschätzung von EnBW zum Ende des Jahres 2023 erfolgen, die Inbetriebnahme der Anlage dann 2026.
 

Claas kündigte zudem an, dass das Unternehmen über den gesamten Zeitraum bis zur Fertigstellung des neuen Werkes den Dialog mit allen Beteiligten weiter fortsetzen werde. „Denn es geht um nicht weniger als das gute und konstruktive Miteinander von Energiestandort, Gemeinde und Region für eine gelingende Energiewende.“

Dienstag, 28.02.2023, 11:11 Uhr
Günter Drewnitzky

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