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Energie & Management > Lng - Enagas steigt beim LNG-Terminal Stade ein
Quelle: Shutterstock / Wojciech Wrzesien
Lng

Enagas steigt beim LNG-Terminal Stade ein

Der spanische Übertragungsnetzbetreiber und LNG-Terminalbetreiber Enagas wird Industriepartner und Mitgesellschafter der LNG-Terminals in Stade.
Das Unternehmen Enagas zählt zu den weltgrößten Betreiben von LNG-Terminals. In Europa ist es der zweitgrößte Gasnetzbetreiber, nun ist Enagas auch Miteigentümer des in Stade geplanten stationären LNG-Terminals. Das Projekt firmiert unter dem Namen "Hanseatic Energy Hub" (HEH). Enagas übernimmt 10 Prozent der Anteile an dem Projektkonsortium bestehend aus der Hamburger Buss-Gruppe, der Private-Equity-Gesellschaft Partners Group und dem Chemiekonzern Dow. Der belgische Gasnetzbetreiber Fluxys dagegen wird seine Anteile aufgrund einer strategischen Neuausrichtung verkaufen. Dies verkündet HEH in einer Mitteilung vom 1. Juni.

"Enagas teilt nicht nur unsere Vision, sondern trägt mit umfassender technischer Expertise dazu bei, dass wir sie zügig und verlässlich Realität werden lassen", sagte Johann Killinger, HEH-Geschäftsführer und Inhaber der Buss Group. Enagas will bis 2040 vollständig kohlenstoffneutral sein und verfügt neben Erdgas über Expertise im Umgang mit Wasserstoff, Biogas und Biomethan.

Ende vergangenen Jahres hat Enagas mit den Übertragungsnetzbetreibern aus Portugal und Frankreich das gemeinsame Vorhaben für den Wasserstoffkorridor "H2Med" von Barcelona über Marseille nach Deutschland bei der EU-Kommission als "European Project of Common Interest" (PCI) angemeldet (wir berichteten). Ergänzend dazu wurde im Rahmen der PCI-Ausschreibung zudem der spanische Wasserstoff-Backbone als verbindende Infrastruktur eingereicht.
 

Zum "Hanseatic Energy Hub" (HEH)

Aktuell entsteht im niedersächsischen Stade ein schwimmender Terminal. Es soll Ende 2023 in Betrieb gehen und zunächst einer der fünf Standorte für gecharterte schwimmende Speicher- und Regasifizierungseinheiten (FSRU) sein. Die FSRU lassen sich kurzfristig beschaffen, gelten jedoch laut der Bundesregierung als Provisorium. Darum ist geplant, die FSRU durch stationäre Anlagen zu ersetzen: Neben Stade sind stationäre LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel geplant.

Ab 2026/2027 soll der stationäre Terminal in Stade in Betrieb gehen. Die geplante Regasifizierungskapazität soll bei 13,3 Milliarden Kubikmeter pro Jahr liegen. Dann soll über den Hub neben LNG auch grüne Energieträger wie Bio-LNG und synthetisches Erdgas (SNG) importiert werden. Zugleich sind laut der Projektgesellschaft Terminal, Hafen, Industriepark und Anschlussinfrastruktur so ausgelegt, dass eine Umstellung auf Ammoniak als wasserstoffbasierten Energieträger modular erfolgen kann. Auch der Import von Wasserstoff ist bereits vorgesehen.

Die kommerzielle Vermarktung des Terminals ist mit jährlich 10 Milliarden Kubikmetern langfristig gebuchten LNG-Kapazitäten bereits nahezu ausgebucht. Mit einem Markttest prüft das Projektkonsortium aktuell den Bedarf für den parallelen Ammoniak-Import über einen zusätzlichen Tank (wir berichteten).
 

Freitag, 2.06.2023, 14:29 Uhr
Davina Spohn
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Enagas steigt beim LNG-Terminal Stade ein
Der spanische Übertragungsnetzbetreiber und LNG-Terminalbetreiber Enagas wird Industriepartner und Mitgesellschafter der LNG-Terminals in Stade.
Das Unternehmen Enagas zählt zu den weltgrößten Betreiben von LNG-Terminals. In Europa ist es der zweitgrößte Gasnetzbetreiber, nun ist Enagas auch Miteigentümer des in Stade geplanten stationären LNG-Terminals. Das Projekt firmiert unter dem Namen "Hanseatic Energy Hub" (HEH). Enagas übernimmt 10 Prozent der Anteile an dem Projektkonsortium bestehend aus der Hamburger Buss-Gruppe, der Private-Equity-Gesellschaft Partners Group und dem Chemiekonzern Dow. Der belgische Gasnetzbetreiber Fluxys dagegen wird seine Anteile aufgrund einer strategischen Neuausrichtung verkaufen. Dies verkündet HEH in einer Mitteilung vom 1. Juni.

"Enagas teilt nicht nur unsere Vision, sondern trägt mit umfassender technischer Expertise dazu bei, dass wir sie zügig und verlässlich Realität werden lassen", sagte Johann Killinger, HEH-Geschäftsführer und Inhaber der Buss Group. Enagas will bis 2040 vollständig kohlenstoffneutral sein und verfügt neben Erdgas über Expertise im Umgang mit Wasserstoff, Biogas und Biomethan.

Ende vergangenen Jahres hat Enagas mit den Übertragungsnetzbetreibern aus Portugal und Frankreich das gemeinsame Vorhaben für den Wasserstoffkorridor "H2Med" von Barcelona über Marseille nach Deutschland bei der EU-Kommission als "European Project of Common Interest" (PCI) angemeldet (wir berichteten). Ergänzend dazu wurde im Rahmen der PCI-Ausschreibung zudem der spanische Wasserstoff-Backbone als verbindende Infrastruktur eingereicht.
 

Zum "Hanseatic Energy Hub" (HEH)

Aktuell entsteht im niedersächsischen Stade ein schwimmender Terminal. Es soll Ende 2023 in Betrieb gehen und zunächst einer der fünf Standorte für gecharterte schwimmende Speicher- und Regasifizierungseinheiten (FSRU) sein. Die FSRU lassen sich kurzfristig beschaffen, gelten jedoch laut der Bundesregierung als Provisorium. Darum ist geplant, die FSRU durch stationäre Anlagen zu ersetzen: Neben Stade sind stationäre LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel geplant.

Ab 2026/2027 soll der stationäre Terminal in Stade in Betrieb gehen. Die geplante Regasifizierungskapazität soll bei 13,3 Milliarden Kubikmeter pro Jahr liegen. Dann soll über den Hub neben LNG auch grüne Energieträger wie Bio-LNG und synthetisches Erdgas (SNG) importiert werden. Zugleich sind laut der Projektgesellschaft Terminal, Hafen, Industriepark und Anschlussinfrastruktur so ausgelegt, dass eine Umstellung auf Ammoniak als wasserstoffbasierten Energieträger modular erfolgen kann. Auch der Import von Wasserstoff ist bereits vorgesehen.

Die kommerzielle Vermarktung des Terminals ist mit jährlich 10 Milliarden Kubikmetern langfristig gebuchten LNG-Kapazitäten bereits nahezu ausgebucht. Mit einem Markttest prüft das Projektkonsortium aktuell den Bedarf für den parallelen Ammoniak-Import über einen zusätzlichen Tank (wir berichteten).
 

Freitag, 2.06.2023, 14:29 Uhr
Davina Spohn

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