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Energie & Management > F&E - Elektrolyseur
Der Elektrolyseur am ZSW ist modular konzipiert und lässt sich hochskalieren, Quelle: ZSW / David Arzt
F&E

Elektrolyseur "Made in Baden-Württemberg" in Betrieb

Am ZSW in Stuttgart ist nach zwei Jahren Entwicklung ein Elektrolyse-Demonstrator in Betrieb gegangen. Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut drückte den grünen Knopf.  
Aktuell liegt die installierte Elektrolyseleistung auf deutschem Boden nach Angaben des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) bei etwa bei 200 MW. Bis 2030 soll sie sich auf 10.000 MW erhöhen, in der EU sogar auf 40.000 MW. Vor diesem Hintergrund gehen die Forscherinnen und Forscher des ZSW von einem "riesigen Elektrolysemarkt" für die Produktion von grünem Wasserstoff in den kommenden Jahren aus. Baden-Württemberg mit seinem exzellenten Maschinen und Anlagenbau und seiner starken Zulieferindustrie könne sich hier sehr gut positionieren.

"Für unsere starken Anlagenbauer und Komponenten-Hersteller im Land können die Wasser-Elektrolyse zur Gewinnung von Wasserstoff und die Brennstoffzellen-Technologie zur Nutzung von Wasserstoff ganz neue Betätigungsfelder eröffnen", erklärte Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am 2. August in Stuttgart. Mit dem nun in Betrieb gegangenen Elektrolyseur würden "unsere starken Anlagenbauer und Komponenten-Hersteller fit gemacht, sich als Anbieter und Zulieferer für Elektrolyse-Technologien zu etablieren", so die Landeswirtschaftsministerin weiter.

Hand in Hand mit Industriepartnern 

Die Realisierung erfolgte in Zusammenarbeit mit rund 40 Unternehmen aus dem Ländle, die ihre Komponenten und ihr Know-how mit eingebracht haben. Wie Dr. Marc-Simon Löffler, Fachgebietsleiter für Regenerative Energieträger und Verfahren am ZSW, anführt, konnten während des Projektes bereits mehrere Produktentwicklungen initiiert und damit auch der Aufbau von ​Fertigungskapazitäten auf Landesebene vorangetrieben werden.
 

Bei dem Elektrolyseur handelt es sich um eine vom ZSW im Rahmen des Projektes "BW Elektrolyse" entwickelte Alkalische Druckelektrolysetechnologie mit einer elektrischen Anschlussleistung von 1 MW. Der Systemadministrator "Made in Baden-Württemberg" erzeugt stündlich etwa 20 Kilogramm Wasserstoff. 170 Tonnen Wasserstoff können mit der Anlage pro Jahr erzeugt werden. Laut ZSW reicht die Produktionskapazität für die tägliche Betankung von rund 80 Brennstoffzellen-Pkw oder 20 Brennstoffzellen-Bussen beziehungsweise -Lkw.

Das System ist in einem Baukastensystem modular konzipiert, sodass die Technologie auch in größere Leistungsklassen skaliert und flexibel an unterschiedliche Kundenanforderungen oder Standortgegebenheiten angepasst werden kann.

Im Projektverlauf hat sich laut Löffler gezeigt, dass enge Partnerschaften zwischen angewandter Forschung und Industrie den Markthochlauf der Wasserstofftechnologien erfolgreich gestalten und beschleunigen können. Als Beispiel nennt Löffler die Kooperation mit dem Unternehmen Ecoclean aus Filderstadt. Das Unternehmen werde, wie es weiter heißt, die vom ZSW entwickelte Elektrolyse-Systemtechnik industrialisieren und plant in den kommenden Jahren eine Serienfertigung von jährlich bis zu etwa 80 Elektrolysesystemen.
 
Bei der Einweihung der Elektrolyseanlage am ZSW (von links): Prof. Frithjof Staiß (ZSW), Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg) und Dr. Marc-Simon Löffler (ZSW)
Quelle: ZSW / David Arzt

Das Maschinenbauunternehmen EBZ aus Ravensburg will auf Basis der Elektrolysestack-Technologie des ZSW spätestens ab 2024 Elektrolyseblöcke in Serie fertigen. Die Firma Heller Maschinenfabrik aus Nürtingen will mit Unterstützung des ZSW ein großserienerprobtes Beschichtungsverfahren aus der Automobilindustrie für die Herstellung von Elektrodenbeschichtungen nutzen.

Das ZSW plant auch weitere Unternehmen für die Industrialisierung der Technologie zu gewinnen – auch mit Blick auf die Wasserstoff-Modellregion "H2-GeNeSiS" im Großraum Stuttgart, an der neben dem ZSW auch die Stadtwerke Esslingen am Neckar und Stuttgart beteiligt sind. Hier soll der ZSW-Demonstrator ab 2024 Wasserstoff in eine Pipeline entlang des Neckars einspeisen. Das Industrienetzwerk soll dazu auf Landesebene weiter ausgebaut werden.

Mittwoch, 3.08.2022, 12:36 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > F&E - Elektrolyseur
Der Elektrolyseur am ZSW ist modular konzipiert und lässt sich hochskalieren, Quelle: ZSW / David Arzt
F&E
Elektrolyseur "Made in Baden-Württemberg" in Betrieb
Am ZSW in Stuttgart ist nach zwei Jahren Entwicklung ein Elektrolyse-Demonstrator in Betrieb gegangen. Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut drückte den grünen Knopf.  
Aktuell liegt die installierte Elektrolyseleistung auf deutschem Boden nach Angaben des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) bei etwa bei 200 MW. Bis 2030 soll sie sich auf 10.000 MW erhöhen, in der EU sogar auf 40.000 MW. Vor diesem Hintergrund gehen die Forscherinnen und Forscher des ZSW von einem "riesigen Elektrolysemarkt" für die Produktion von grünem Wasserstoff in den kommenden Jahren aus. Baden-Württemberg mit seinem exzellenten Maschinen und Anlagenbau und seiner starken Zulieferindustrie könne sich hier sehr gut positionieren.

"Für unsere starken Anlagenbauer und Komponenten-Hersteller im Land können die Wasser-Elektrolyse zur Gewinnung von Wasserstoff und die Brennstoffzellen-Technologie zur Nutzung von Wasserstoff ganz neue Betätigungsfelder eröffnen", erklärte Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am 2. August in Stuttgart. Mit dem nun in Betrieb gegangenen Elektrolyseur würden "unsere starken Anlagenbauer und Komponenten-Hersteller fit gemacht, sich als Anbieter und Zulieferer für Elektrolyse-Technologien zu etablieren", so die Landeswirtschaftsministerin weiter.

Hand in Hand mit Industriepartnern 

Die Realisierung erfolgte in Zusammenarbeit mit rund 40 Unternehmen aus dem Ländle, die ihre Komponenten und ihr Know-how mit eingebracht haben. Wie Dr. Marc-Simon Löffler, Fachgebietsleiter für Regenerative Energieträger und Verfahren am ZSW, anführt, konnten während des Projektes bereits mehrere Produktentwicklungen initiiert und damit auch der Aufbau von ​Fertigungskapazitäten auf Landesebene vorangetrieben werden.
 

Bei dem Elektrolyseur handelt es sich um eine vom ZSW im Rahmen des Projektes "BW Elektrolyse" entwickelte Alkalische Druckelektrolysetechnologie mit einer elektrischen Anschlussleistung von 1 MW. Der Systemadministrator "Made in Baden-Württemberg" erzeugt stündlich etwa 20 Kilogramm Wasserstoff. 170 Tonnen Wasserstoff können mit der Anlage pro Jahr erzeugt werden. Laut ZSW reicht die Produktionskapazität für die tägliche Betankung von rund 80 Brennstoffzellen-Pkw oder 20 Brennstoffzellen-Bussen beziehungsweise -Lkw.

Das System ist in einem Baukastensystem modular konzipiert, sodass die Technologie auch in größere Leistungsklassen skaliert und flexibel an unterschiedliche Kundenanforderungen oder Standortgegebenheiten angepasst werden kann.

Im Projektverlauf hat sich laut Löffler gezeigt, dass enge Partnerschaften zwischen angewandter Forschung und Industrie den Markthochlauf der Wasserstofftechnologien erfolgreich gestalten und beschleunigen können. Als Beispiel nennt Löffler die Kooperation mit dem Unternehmen Ecoclean aus Filderstadt. Das Unternehmen werde, wie es weiter heißt, die vom ZSW entwickelte Elektrolyse-Systemtechnik industrialisieren und plant in den kommenden Jahren eine Serienfertigung von jährlich bis zu etwa 80 Elektrolysesystemen.
 
Bei der Einweihung der Elektrolyseanlage am ZSW (von links): Prof. Frithjof Staiß (ZSW), Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg) und Dr. Marc-Simon Löffler (ZSW)
Quelle: ZSW / David Arzt

Das Maschinenbauunternehmen EBZ aus Ravensburg will auf Basis der Elektrolysestack-Technologie des ZSW spätestens ab 2024 Elektrolyseblöcke in Serie fertigen. Die Firma Heller Maschinenfabrik aus Nürtingen will mit Unterstützung des ZSW ein großserienerprobtes Beschichtungsverfahren aus der Automobilindustrie für die Herstellung von Elektrodenbeschichtungen nutzen.

Das ZSW plant auch weitere Unternehmen für die Industrialisierung der Technologie zu gewinnen – auch mit Blick auf die Wasserstoff-Modellregion "H2-GeNeSiS" im Großraum Stuttgart, an der neben dem ZSW auch die Stadtwerke Esslingen am Neckar und Stuttgart beteiligt sind. Hier soll der ZSW-Demonstrator ab 2024 Wasserstoff in eine Pipeline entlang des Neckars einspeisen. Das Industrienetzwerk soll dazu auf Landesebene weiter ausgebaut werden.

Mittwoch, 3.08.2022, 12:36 Uhr
Davina Spohn

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