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Energie & Management > Schweiz - Elektrolyse mit Strom aus Kehrrichtverwertungsanlage
Quelle: Fotolia / daboost
Schweiz

Elektrolyse mit Strom aus Kehrrichtverwertungsanlage

Die erste industrielle Power-to-Gas-Anlage der Schweiz ist eingeweiht worden. Sie steht in Dietikon im Kanton Zürich. Auch deutsche Partner waren bei der Realisierung beteiligt.
Der Kanton Zürich will bis 2040 klimaneutral werden. Ein Baustein hierzu ist die frisch eingeweihte industrielle Power-to-Gas-Anlage in der Gemeinde Dietikon, 13 Kilometer westlich der Stadt Zürich. Bauherr und Betreiber ist das Limmattaler Regiowerk Limeco.

Der Elektrolyseur stammt von der Siemens Energy AG und hat eine Leistung von 2,5 MW. Rund 18 Mio. kWh Wasserstoff pro Jahr werden dort laut einer Mitteilung von Limeco erzeugt. Der grüne Strom zur Elektrolyse stammt aus der Kehrrichtverwertungsanlage vor Ort. Der produzierte Wasserstoff wird, wie es weiter heißt, mit dem CO2 im Klärgas gemischt. Daraus entsteht erneuerbares Methangas. Auf diese Weise gewinnt Limeco aus Abfall und Abwasser einen erneuerbaren Energieträger. Rund 5.000 Tonnen CO2 pro Jahr gibt das Unternehmen als gewonnene Einsparmenge an.

Limeco hat die Anlage gemeinsam mit acht Schweizer Energieversorgern realisiert, die die Investitionen von rund 14 Mio. Schweizer Franken (14,3 Mio. Euro) mitfinanzieren. Für 15 Jahre haben sie sich dazu verpflichtet, das Gas abzunehmen. "Über Zertifikate erwerben sie den ökologischen Nutzen des Gases und verkaufen ihn am Ausspeisepunkt an ihre Endkunden", heißt es seitens Limeco. Mitinitiatorin und Beraterin des Projektes ist die Swisspower − eine Allianz aus 22 Schweizer Stadtwerken und regionalen Unternehmen der Versorgungswirtschaft. Das Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt das Projekt im Rahmen seines Pilot- und Demonstrationsprogramms, ebenso das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL).

BFE-Direktor, Benoit Revaz, betonte auf der Einweihungsfeier: "Es ist entscheidend, dass die Schweiz unabhängiger wird von ausländischem Erdgas. Die Power-to-Gas-Anlage zeigt, dass inländische Produktion von erneuerbarem Gas möglich ist".

Die Energiestrategie 2050 der Schweiz sieht vor, den Strom aus der Kernkraft durch Solar-, Wasser- und Windkraft zu ersetzen. Damit wird künftig im Sommer viel mehr Strom produziert als verbraucht. In den Wintermonaten hingegen, wenn der Energiebedarf größer ist, muss die Schweiz Strom importieren. Power-to-Gas wird als eine Schlüsseltechnologie gesehen, um überschüssigen erneuerbaren Strom saisonal zu speichern. 
 
Die Power-to-Gas-Anlage in Dietikon nutzt zur Wasserstoffproduktion den Strom aus der anliegenden Kehrrichtverwertungsanlage
Quelle: Limeco

 

Freitag, 29.04.2022, 15:57 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Schweiz - Elektrolyse mit Strom aus Kehrrichtverwertungsanlage
Quelle: Fotolia / daboost
Schweiz
Elektrolyse mit Strom aus Kehrrichtverwertungsanlage
Die erste industrielle Power-to-Gas-Anlage der Schweiz ist eingeweiht worden. Sie steht in Dietikon im Kanton Zürich. Auch deutsche Partner waren bei der Realisierung beteiligt.
Der Kanton Zürich will bis 2040 klimaneutral werden. Ein Baustein hierzu ist die frisch eingeweihte industrielle Power-to-Gas-Anlage in der Gemeinde Dietikon, 13 Kilometer westlich der Stadt Zürich. Bauherr und Betreiber ist das Limmattaler Regiowerk Limeco.

Der Elektrolyseur stammt von der Siemens Energy AG und hat eine Leistung von 2,5 MW. Rund 18 Mio. kWh Wasserstoff pro Jahr werden dort laut einer Mitteilung von Limeco erzeugt. Der grüne Strom zur Elektrolyse stammt aus der Kehrrichtverwertungsanlage vor Ort. Der produzierte Wasserstoff wird, wie es weiter heißt, mit dem CO2 im Klärgas gemischt. Daraus entsteht erneuerbares Methangas. Auf diese Weise gewinnt Limeco aus Abfall und Abwasser einen erneuerbaren Energieträger. Rund 5.000 Tonnen CO2 pro Jahr gibt das Unternehmen als gewonnene Einsparmenge an.

Limeco hat die Anlage gemeinsam mit acht Schweizer Energieversorgern realisiert, die die Investitionen von rund 14 Mio. Schweizer Franken (14,3 Mio. Euro) mitfinanzieren. Für 15 Jahre haben sie sich dazu verpflichtet, das Gas abzunehmen. "Über Zertifikate erwerben sie den ökologischen Nutzen des Gases und verkaufen ihn am Ausspeisepunkt an ihre Endkunden", heißt es seitens Limeco. Mitinitiatorin und Beraterin des Projektes ist die Swisspower − eine Allianz aus 22 Schweizer Stadtwerken und regionalen Unternehmen der Versorgungswirtschaft. Das Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt das Projekt im Rahmen seines Pilot- und Demonstrationsprogramms, ebenso das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL).

BFE-Direktor, Benoit Revaz, betonte auf der Einweihungsfeier: "Es ist entscheidend, dass die Schweiz unabhängiger wird von ausländischem Erdgas. Die Power-to-Gas-Anlage zeigt, dass inländische Produktion von erneuerbarem Gas möglich ist".

Die Energiestrategie 2050 der Schweiz sieht vor, den Strom aus der Kernkraft durch Solar-, Wasser- und Windkraft zu ersetzen. Damit wird künftig im Sommer viel mehr Strom produziert als verbraucht. In den Wintermonaten hingegen, wenn der Energiebedarf größer ist, muss die Schweiz Strom importieren. Power-to-Gas wird als eine Schlüsseltechnologie gesehen, um überschüssigen erneuerbaren Strom saisonal zu speichern. 
 
Die Power-to-Gas-Anlage in Dietikon nutzt zur Wasserstoffproduktion den Strom aus der anliegenden Kehrrichtverwertungsanlage
Quelle: Limeco

 

Freitag, 29.04.2022, 15:57 Uhr
Davina Spohn

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