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Energie & Management > Mobilität - Elektro statt Diesel für den Pfalzer Regionalverkehr
Batteriezug Flirt Akku an Schnellladestation in Pfäffingen, Quelle: Stadtwerke Tübingen
Mobilität

Elektro statt Diesel für den Pfalzer Regionalverkehr

Die Deutsche-Bahn-Tochter DB Regio AG setzt im südwestdeutschen Regionalverkehr auf Batteriezüge: Bei der Schweizer Firma Stadler hat sie 44 Triebzüge vom Typ "Flirt Akku" bestellt.
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 will DB Regio mit den ersten der aktuell bestellten 44 Triebzüge in den Fahrgastbetrieb starten. Die ersten Streckenabschnitte sollen zwischen Kaiserslautern und Karlsruhe sowie zwischen Saarbrücken und Pirmasens unterwegs sein. Bis Dezember 2026 will die Bahn-Tochter alle Dieselfahrzeuge im südwestdeutschen Pfalznetz abgelöst haben. Dies gibt der Hersteller der Züge, die Stadler Rail Group mit Sitz im schweizerischen Bussnang, in einer Mitteilung bekannt. 

Auslöser für den Einsatz der klimaschonenden Antriebstechnologie von Stadler ist der Zuschlag an DB Regio im Rahmen des europaweiten Vergabeverfahrens Pfalznetze am 25. November durch die zuständigen Aufgabenträger – der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, das Wirtschaftsministerium des Saarlandes und das Verkehrsministerium Baden-Württemberg.

Extra lange Wagen für stark frequentierte Strecken

Die zweiteiligen batterie-elektrischen Fahrzeuge sind vom Typ "Flirt Akku". "Flirt" steht für "Flinker, leichter, Intercity- und Regional-Triebzug". Dieser Fahrzeugtyp eignet sich, wie es heißt, insbesondere für Bahnnetze, in denen sich – wie zukünftig im Pfalznetz – elektrifizierte Abschnitte mit solchen ohne Oberleitung ablösen. Auf den elektrifizierten Strecken fahren die Züge wie klassische Elektrotriebwagen unter Fahrdraht und laden dabei gleichzeitig die Batterien. Wo der Fahrdraht endet, sollen die Züge im Batteriebetrieb weiterfahren.

Die betriebliche Reichweite des Flirt Akku im Batteriemodus liegt laut Stadler bei mindestens 80 Kilometern. Bei Testfahrten konnte der Hersteller eigenen Angaben zufolge im Batteriebetrieb bereits 185 Kilometer nachweisen. Im Pfalznetz ist nach der Fertigstellung von Teilelektrifizierungen der längste Streckenabschnitt ohne Elektrifizierung rund 48 Kilometer lang. Die 55 Meter langen Züge werden über extra lange Wagen verfügen, um so für die stark frequentierten Strecken eine höchstmögliche Fahrgastkapazität zu ermöglichen. Insgesamt finden 325 Personen in den modernen Zügen Platz, davon 172 auf Sitzplätzen, von welchen 16 in der ersten Klasse und 156 in der zweiten Klasse liegen.

Insgesamt über 2.000 Fahrzeuge verkauft

Jure Mikolcic, CEO Stadler Deutschland, sieht den Einsatz CO2-emissionsfreier Schienenfahrzeuge auf nicht elektrifizierten Strecken als "grundlegenden Baustein zur Erreichung der EU-Klimaziele". Mit dem Auftrag für die DB Regio habe Stadler mehr als 2.000 Fahrzeuge seines "Bestsellers" Flirt verkauft. Der erste wurde 2002 im Auftrag der Schweizerischen Bundesbahnen AG für die Stadtbahn Zug entwickelt. Die vierteilige Baureihe ging unter der Bezeichnung "RABe 523 2004" in den Fahrgasteinsatz. Heute sind laut Stadler Flirts in beinah allen Klimazonen vom Äquator bis zum Polarkreis in 20 Ländern unterwegs, allein 528 davon in Deutschland.

Neben elektrischem, Diesel- oder bi-modalem Antrieb gibt es den Triebwagen auch mit Wasserstoff-Antrieb. Neben dem neuen Auftrag der DB Regio für den Regionalverkehr in der Pfalz hat Stadler bereits 2019 die erste Green-Technology-Ausschreibung in Deutschland gewonnen und liefert 55 Flirt Akku für den Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein. Für die amerikanische San Bernardino County Transportation Authority (SBCTA) baut Stadler zudem den ersten mit Wasserstoff angetriebenen Flirt.

Dienstag, 30.11.2021, 15:17 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Mobilität - Elektro statt Diesel für den Pfalzer Regionalverkehr
Batteriezug Flirt Akku an Schnellladestation in Pfäffingen, Quelle: Stadtwerke Tübingen
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Elektro statt Diesel für den Pfalzer Regionalverkehr
Die Deutsche-Bahn-Tochter DB Regio AG setzt im südwestdeutschen Regionalverkehr auf Batteriezüge: Bei der Schweizer Firma Stadler hat sie 44 Triebzüge vom Typ "Flirt Akku" bestellt.
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 will DB Regio mit den ersten der aktuell bestellten 44 Triebzüge in den Fahrgastbetrieb starten. Die ersten Streckenabschnitte sollen zwischen Kaiserslautern und Karlsruhe sowie zwischen Saarbrücken und Pirmasens unterwegs sein. Bis Dezember 2026 will die Bahn-Tochter alle Dieselfahrzeuge im südwestdeutschen Pfalznetz abgelöst haben. Dies gibt der Hersteller der Züge, die Stadler Rail Group mit Sitz im schweizerischen Bussnang, in einer Mitteilung bekannt. 

Auslöser für den Einsatz der klimaschonenden Antriebstechnologie von Stadler ist der Zuschlag an DB Regio im Rahmen des europaweiten Vergabeverfahrens Pfalznetze am 25. November durch die zuständigen Aufgabenträger – der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, das Wirtschaftsministerium des Saarlandes und das Verkehrsministerium Baden-Württemberg.

Extra lange Wagen für stark frequentierte Strecken

Die zweiteiligen batterie-elektrischen Fahrzeuge sind vom Typ "Flirt Akku". "Flirt" steht für "Flinker, leichter, Intercity- und Regional-Triebzug". Dieser Fahrzeugtyp eignet sich, wie es heißt, insbesondere für Bahnnetze, in denen sich – wie zukünftig im Pfalznetz – elektrifizierte Abschnitte mit solchen ohne Oberleitung ablösen. Auf den elektrifizierten Strecken fahren die Züge wie klassische Elektrotriebwagen unter Fahrdraht und laden dabei gleichzeitig die Batterien. Wo der Fahrdraht endet, sollen die Züge im Batteriebetrieb weiterfahren.

Die betriebliche Reichweite des Flirt Akku im Batteriemodus liegt laut Stadler bei mindestens 80 Kilometern. Bei Testfahrten konnte der Hersteller eigenen Angaben zufolge im Batteriebetrieb bereits 185 Kilometer nachweisen. Im Pfalznetz ist nach der Fertigstellung von Teilelektrifizierungen der längste Streckenabschnitt ohne Elektrifizierung rund 48 Kilometer lang. Die 55 Meter langen Züge werden über extra lange Wagen verfügen, um so für die stark frequentierten Strecken eine höchstmögliche Fahrgastkapazität zu ermöglichen. Insgesamt finden 325 Personen in den modernen Zügen Platz, davon 172 auf Sitzplätzen, von welchen 16 in der ersten Klasse und 156 in der zweiten Klasse liegen.

Insgesamt über 2.000 Fahrzeuge verkauft

Jure Mikolcic, CEO Stadler Deutschland, sieht den Einsatz CO2-emissionsfreier Schienenfahrzeuge auf nicht elektrifizierten Strecken als "grundlegenden Baustein zur Erreichung der EU-Klimaziele". Mit dem Auftrag für die DB Regio habe Stadler mehr als 2.000 Fahrzeuge seines "Bestsellers" Flirt verkauft. Der erste wurde 2002 im Auftrag der Schweizerischen Bundesbahnen AG für die Stadtbahn Zug entwickelt. Die vierteilige Baureihe ging unter der Bezeichnung "RABe 523 2004" in den Fahrgasteinsatz. Heute sind laut Stadler Flirts in beinah allen Klimazonen vom Äquator bis zum Polarkreis in 20 Ländern unterwegs, allein 528 davon in Deutschland.

Neben elektrischem, Diesel- oder bi-modalem Antrieb gibt es den Triebwagen auch mit Wasserstoff-Antrieb. Neben dem neuen Auftrag der DB Regio für den Regionalverkehr in der Pfalz hat Stadler bereits 2019 die erste Green-Technology-Ausschreibung in Deutschland gewonnen und liefert 55 Flirt Akku für den Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein. Für die amerikanische San Bernardino County Transportation Authority (SBCTA) baut Stadler zudem den ersten mit Wasserstoff angetriebenen Flirt.

Dienstag, 30.11.2021, 15:17 Uhr
Davina Spohn

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