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Energie & Management > Gas - Einigung über Erdgasförderung vor Borkum
Quelle: Fotolia / WoGi
Gas

Einigung über Erdgasförderung vor Borkum

Noch im vergangenen Jahr hatte sich Niedersachsens Landesregierung gegen eine Erdgasförderung auf See vor Borkum ausgesprochen. Jetzt kommt es zu einer Kehrtwende.
(dpa) – Die geplante Erdgasförderung in der Nordsee vor Borkum rückt ein Stück näher: Das Wirtschaftsministerium in Hannover und das niederländische Unternehmen One-Dyas, das das Erdgas fördern will, haben sich in dem Entwurf einer gemeinsamen Erklärung auf Eckpunkte des Vorhabens verständigt. „Ich bin persönlich sehr davon überzeugt, dass die beabsichtigte gemeinsame Erklärung einen sinnvollen Rahmen für die Erdgasförderung in deutschen Gewässern schafft“, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann . Umweltverbände und die Grünen im Landtag lehnen die geplante Förderung auf See an der deutsch-niederländischen Grenze ab.

In dem Entwurf wird laut Althusmann unter anderem festgehalten, dass das unter deutschen Hoheitsgewässern geförderte Erdgas dem deutschen Markt zur Verfügung gestellt werden soll. „Es soll dort eine Fördermenge von bis zu 60 Milliarden Kubikmetern Gas gefördert werden, zu gleichen Anteilen für die Niederlande wie für Deutschland“, sagte der CDU-Politiker. „Damit ist Niedersachsen gemeinsam mit den Niederlanden der Eckpfeiler der deutschen und der europäischen Energieversorgung, was den Gasmarkt betrifft.“

Außerdem soll die Erdgasförderung aus dem deutschen Fördergebiet nur so lange möglich sein, wie der Bedarf dafür in Deutschland besteht. Dem zuständigen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) will One-Dyas laut dem Minister zudem umfassende Kontrollmöglichkeiten einräumen. Althusmann sagte, es sei bei den Gesprächen mit One-Dyas darum gegangen, einen Ausgleich zwischen Belangen des Umweltschutzes und neuen Erfordernissen der Energieversorgung durch den Krieg in der Ukraine zu finden.

One-Dyas plant, Erdgas aus einem 2017 entdeckten Feld zwischen den Inseln Schiermonnikoog (Niederlande) und Borkum zu fördern und dafür eine Plattform auf See zu errichten. Das Gebiet liegt nahe dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die rot-schwarze Landesregierung hatte sich im vergangenen Sommer zunächst gegen das Vorhaben positioniert. Angesichts der Unsicherheiten bei der Energieversorgung durch den Krieg in der Ukraine rückte sie von dieser Position ab und sprach sich für eine Neubewertung aus.

Über die Erklärung, die der stellvertretende Ministerpräsident zusammen mit One-Dyas-Vorstandschef Chris de Ruyter van Steveninck vorstellte, soll das Landeskabinett innerhalb der nächsten zwei Wochen entscheiden. Eine abschließende Genehmigung für die Förderung auf niedersächsischer Seite wird damit noch nicht getroffen. Diese erteilt das LBEG nach einem Planfeststellungsverfahren. Frühestens könnte die Gasförderung laut One-Dyas Ende 2024 beginnen. Umweltverbände haben Bedenken geäußert.

Mittwoch, 20.04.2022, 16:05 Uhr
dpa
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Gas
Einigung über Erdgasförderung vor Borkum
Noch im vergangenen Jahr hatte sich Niedersachsens Landesregierung gegen eine Erdgasförderung auf See vor Borkum ausgesprochen. Jetzt kommt es zu einer Kehrtwende.
(dpa) – Die geplante Erdgasförderung in der Nordsee vor Borkum rückt ein Stück näher: Das Wirtschaftsministerium in Hannover und das niederländische Unternehmen One-Dyas, das das Erdgas fördern will, haben sich in dem Entwurf einer gemeinsamen Erklärung auf Eckpunkte des Vorhabens verständigt. „Ich bin persönlich sehr davon überzeugt, dass die beabsichtigte gemeinsame Erklärung einen sinnvollen Rahmen für die Erdgasförderung in deutschen Gewässern schafft“, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann . Umweltverbände und die Grünen im Landtag lehnen die geplante Förderung auf See an der deutsch-niederländischen Grenze ab.

In dem Entwurf wird laut Althusmann unter anderem festgehalten, dass das unter deutschen Hoheitsgewässern geförderte Erdgas dem deutschen Markt zur Verfügung gestellt werden soll. „Es soll dort eine Fördermenge von bis zu 60 Milliarden Kubikmetern Gas gefördert werden, zu gleichen Anteilen für die Niederlande wie für Deutschland“, sagte der CDU-Politiker. „Damit ist Niedersachsen gemeinsam mit den Niederlanden der Eckpfeiler der deutschen und der europäischen Energieversorgung, was den Gasmarkt betrifft.“

Außerdem soll die Erdgasförderung aus dem deutschen Fördergebiet nur so lange möglich sein, wie der Bedarf dafür in Deutschland besteht. Dem zuständigen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) will One-Dyas laut dem Minister zudem umfassende Kontrollmöglichkeiten einräumen. Althusmann sagte, es sei bei den Gesprächen mit One-Dyas darum gegangen, einen Ausgleich zwischen Belangen des Umweltschutzes und neuen Erfordernissen der Energieversorgung durch den Krieg in der Ukraine zu finden.

One-Dyas plant, Erdgas aus einem 2017 entdeckten Feld zwischen den Inseln Schiermonnikoog (Niederlande) und Borkum zu fördern und dafür eine Plattform auf See zu errichten. Das Gebiet liegt nahe dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die rot-schwarze Landesregierung hatte sich im vergangenen Sommer zunächst gegen das Vorhaben positioniert. Angesichts der Unsicherheiten bei der Energieversorgung durch den Krieg in der Ukraine rückte sie von dieser Position ab und sprach sich für eine Neubewertung aus.

Über die Erklärung, die der stellvertretende Ministerpräsident zusammen mit One-Dyas-Vorstandschef Chris de Ruyter van Steveninck vorstellte, soll das Landeskabinett innerhalb der nächsten zwei Wochen entscheiden. Eine abschließende Genehmigung für die Förderung auf niedersächsischer Seite wird damit noch nicht getroffen. Diese erteilt das LBEG nach einem Planfeststellungsverfahren. Frühestens könnte die Gasförderung laut One-Dyas Ende 2024 beginnen. Umweltverbände haben Bedenken geäußert.

Mittwoch, 20.04.2022, 16:05 Uhr
dpa

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