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Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitungausgabe - Ein Umspannwerk wird
Quelle: Shutterstock
Aus Der Aktuellen Zeitungausgabe

Ein Umspannwerk wird "ver-rückt" vor Energiewende

Ein Teil der „Juraleitung“ soll um 500 Meter vom Dorf wegrücken. Das hat damit zu tun, dass Windstrom aus dem Norden künftig hierher und weiter transportiert wird.
Nein, Funkenschläge gibt es hier im Umspannwerk (UW) Raitersaich nicht dauernd und es knistert auch nicht in der Luft. Dabei hat man solche Bilder dank vieler Fernsehberichte über UW im Kopf.

Dennoch: Die Gefahr von Überschlägen ist hier real und Sicherheit geht vor. Immerhin wird im UW mit Höchst- und Hochspannung hantiert: 380 Kilovolt (kV), 220 kV und 110 kV. So müssen selbst die Mäharbeiten dreimal im Jahr mit speziellen Geräten ablaufen, damit der Abstand zur Hochspannung gewahrt bleibt. „Sogar die Feuerwehr darf nur aufs Gelände, wenn Personal dabei ist“, erläutert Siegfried Geißelbrecht. Er ist beim Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet für die Technik der UW in Nordbayern zuständig.

Nur unter der Woche seien ein oder zwei Personen hier, sagt er. Ansonsten aber werde das UW komplett von Dachau aus ferngesteuert, der bayerischen Tennet-Koordination.

Und deshalb sind hier auch Gruppenführungen schwierig zu organisieren, bedauert Lea Gulich. Tennets Referentin für Bürgerbeteiligung Large Projects AC Germany (Wechselspannungsgroßprojekte Deutschland) würde gern möglichst vielen vor Ort erklären, was im UW passiert. Denn sie verantwortet auch die Öffentlichkeitsarbeit im „Projekt Juraleitung Bayern“.
 
Tennet-Pressetermin im Umspannwerk Raitersaich bei Nürnberg
Quelle: E&M/Heinz Wraneschitz

Raitersaich: Der Ortsteil der Gemeinde Roßtal 15 Kilometer westlich von Nürnberg hat inklusive Zweitwohnungen weniger als 500 Einwohner, einen Schützen- und Sportverein. Und eine weit über die Region hinaus wichtige Bedeutung für die Stromversorgung: das UW von Tennet. Es soll in wenigen Jahren um etwa 500 Meter nach Westen verlagert werden.

Der Grund: Die Wende hin zu Wind- und Solarstrom wird immer mehr Stromtransport notwendig machen. Aber ob nur von Nord nach Süd oder um Verbrauch und Erzeugung zwischen regionalen Stromzellen auszugleichen, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen zwischen ÜNB und Verteilnetzbetreibern (VNB).

Seit Jahrzehnten steht das UW direkt am Ortsrand von Raitersaich. Es ist nördlicher Startpunkt der über 70 Jahre alten „Juraleitung“ durch die Bezirke Mittelfranken, Oberpfalz und Niederbayern. Im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) steht die Juraleitung unter dem Projektkürzel P53. Offiziell gilt sie als „Ersatzneubau“ für die 70-jährige „alte Juraleitung“ zwischen Raitersaich und Altheim nahe Landshut. Rein praktisch ist sie aber eine komplett neue Leitung. Die Planung von P53 wird durch die Bezirksregierungen begleitet.

Über die eigentlich ziemlich neue Juraleitung wird schon seit Jahren intensiv diskutiert. „Etwa 1.300 Anregungen und Korrekturwünsche von Bürgern und Bürgerinitiativen zum Trassenverlauf“ habe es bereits bis Mitte 2020 gegeben, bestätigt Lea Gulich. Doch erst mit Tennets Antrag von diesem Sommer auf den „Raumordnungskorridor“ (ROK) von P53 lief die amtliche Form der Öffentlichkeitsbeteiligung an. Das hat der Bundesgesetzgeber für umweltrelevante Baumaßnahmen verpflichtend so vorgesehen − auch für Stromtrassen. In diesem Raumordnungsverfahren dürfen nun Einzelpersonen, Behörden und Kommunen ganz offiziell und öffentlich ihre Pros und Kontras vortragen.
 
Das Umspannwerk Raitersaich bei Nürnberg liegt am Schnittpunkt von vier Hoch- und Höchstspannungsleitungen. Für die Nord-Süd-Windstromverbindung soll es durch ein neues Umspannwerk 500 Meter entfernt ersetzt werden
Quelle: E&M/Heinz Wraneschitz

Aber Tennet hatte vorher freiwillig ausgewählte Kreise zu „informellen Onlinegesprächen“ eingeladen: zuerst Bürgermeister und Landräte, danach Initiativen. „Eine solche Beteiligung darf der ÜNB mit Leuten seiner Wahl durchführen; das ist nicht offiziell geregelt“, erklärt ein Sprecher der Bundesnetzagentur (BNetzA) auf Anfrage.

Kritik einer Bürgerinitiative

Dörte Hamann war bei einigen dieser Onlinetreffen dabei. Für die Sprecherin des „Aktionsbündnisses gegen die Süd-Ost-Trasse“ steht fest: „Umwelt- und Naturschutz ist Allgemeininteresse. Beteiligung kann unter gar keinen Umständen davon abhängig gemacht werden, in welchem Umkreis von der entsprechenden Infrastrukturmaßnahme, die ja massive Schäden verursachen kann, eine Person wohnt.“

Im Zusammenhang mit P53 ist das UW Raitersaich im BBPlG gar nicht genannt. Die geplante Verlegung wird deshalb auch nicht im Raumordnungsverfahren entschieden, sondern nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz beurteilt. Für dieses im Beamtendeutsch sogenannte BImSchG-Verfahren ist laut Tennet zunächst das Landratsamt Fürth zuständig. Dieses dürfte aber das Verfahren an die Bezirksregierung verweisen: Das BImSchG weist letzterer Behörde die Zuständigkeit für Stromprojekte ab 220 kV ausdrücklich zu.

Erst beim Blick in eine Tennet-Leitungsbroschüre wird die Bedeutung des UW im Landkreis Fürth deutlich: Raitersaich ist darin einer der acht großen bayerischen „Knotenpunkte der Stromversorgung“. Dort treffen sich vier Übertragungsleitungen aus dem Norden und Westen Deutschlands. Deren Strommengen werden von da in den Süden und Osten Bayerns verteilt. Gestrichelt bereits eingetragen: die „neue Juraleitung“. Sie soll auf dem bisher höchsten deutschen Spannungsniveau − 380 kV − die während des Weltkriegs errichtete 220-kV-Leitung ersetzen.

Aber warum soll das UW Raitersaich einen halben Kilometer vom Ort wegrücken? „Die Anlage im Bestand zu modernisieren, würde viele Jahre länger dauern, weil immer nur ein Schaltfeld nach dem anderen bearbeitet werden könnte, damit der Großteil eben in Betrieb bleibt“, erklärt Tennet-Sprecher Markus Lieberknecht.

Der Schutz der Bevölkerung vor Strahlung oder Lärm ist also nicht der Hauptgrund. Zumal Siegfried Geißelbrecht, zuständig für die UW-Technik in Raitersaich, klarstellt: Auch am jetzigen UW-Zaun werden die gesetzlichen Grenzwerte für Emissionen eingehalten, die von Transformatoren, Kondensatoren, Spulen oder Schaltern ausgehen.

Alte Technik wird verlagert

Viele dieser riesigen, zig Tonnen schweren Geräte sollen im Übrigen vom alten zum neuen Standort verlagert werden. Erst kürzlich wurde ein nagelneuer Kuppeltrafo per Bahn angeliefert und aufgestellt: Er transformiert die 380-kV-Höchstspannung auf das 110-kV-Niveau, mit dem die Verteilnetzbetreiberin N-Ergie Netz die Region mit Strom versorgt. „Die 220-kV-Ebene soll nach und nach verschwinden“ − damit erklärt Geißelbrecht auch den geplanten Neubau der 380-kV-Juraleitung.

Doch vorher müsse das UW stehen. Kosten: „Ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag.“ Dabei sind laut Öffentlichkeitsarbeiterin Gulich immer noch Grundstücksfragen offen. Die Tennet-Frau gibt auch zu: Der geplante neue Standort ist nicht ohne. Einerseits soll das UW mehr Fläche in Anspruch nehmen als das jetzige. Und dann sollen die Stromleitungen nach Norden künftig über ein Waldstück geführt werden. Lea Gulich: „Das ist Landschaftsschutzgebiet. Müssen wir hier abholzen, kommt eine Kompensation.“ Aber man wolle möglichst wenig eingreifen, verspricht sie.

Dennoch: Als im Mai 2020 im Roßtaler Amtsblatt darüber informiert wurde, „gab es nur etwa zwei Handvoll Anrufe von Bürgern“, erinnert sich Gulich. Das dürfte mit dem Wegrücken des UW vom Ort zu tun gehabt haben. Die massiven Proteste von 2014 sind damit wohl Geschichte. Damals zog sich der mögliche Korridor einer Nord-Süd-Hochspannungs-Gleichstrom-Trasse durch das Gemeindegebiet. Ein Zeichen für Nimby, „Not in my backyard“, Hauptsache, die neuen Leitungen entstehen nicht hinter meinem Haus?

Was soll mit der bisherigen Fläche geschehen? Für Tennet-Pressesprecher Markus Lieberknecht „ist noch unklar, was insgesamt damit passiert. Aber die alte Fläche wollen wir selbst teilweise zu Lagerzwecken nutzen. Immerhin ist der Bahnanschluss bereits da.“ Direkt daneben führt die S-Bahn- und IC-Strecke Nürnberg−Ansbach vorbei. An das Geräusch der Züge und an funkensprühende Stromabnehmer der Loks zumindest sind die Raitersaicher gewöhnt.

Freitag, 10.09.2021, 09:13 Uhr
Heinz Wraneschitz
Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitungausgabe - Ein Umspannwerk wird
Quelle: Shutterstock
Aus Der Aktuellen Zeitungausgabe
Ein Umspannwerk wird "ver-rückt" vor Energiewende
Ein Teil der „Juraleitung“ soll um 500 Meter vom Dorf wegrücken. Das hat damit zu tun, dass Windstrom aus dem Norden künftig hierher und weiter transportiert wird.
Nein, Funkenschläge gibt es hier im Umspannwerk (UW) Raitersaich nicht dauernd und es knistert auch nicht in der Luft. Dabei hat man solche Bilder dank vieler Fernsehberichte über UW im Kopf.

Dennoch: Die Gefahr von Überschlägen ist hier real und Sicherheit geht vor. Immerhin wird im UW mit Höchst- und Hochspannung hantiert: 380 Kilovolt (kV), 220 kV und 110 kV. So müssen selbst die Mäharbeiten dreimal im Jahr mit speziellen Geräten ablaufen, damit der Abstand zur Hochspannung gewahrt bleibt. „Sogar die Feuerwehr darf nur aufs Gelände, wenn Personal dabei ist“, erläutert Siegfried Geißelbrecht. Er ist beim Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet für die Technik der UW in Nordbayern zuständig.

Nur unter der Woche seien ein oder zwei Personen hier, sagt er. Ansonsten aber werde das UW komplett von Dachau aus ferngesteuert, der bayerischen Tennet-Koordination.

Und deshalb sind hier auch Gruppenführungen schwierig zu organisieren, bedauert Lea Gulich. Tennets Referentin für Bürgerbeteiligung Large Projects AC Germany (Wechselspannungsgroßprojekte Deutschland) würde gern möglichst vielen vor Ort erklären, was im UW passiert. Denn sie verantwortet auch die Öffentlichkeitsarbeit im „Projekt Juraleitung Bayern“.
 
Tennet-Pressetermin im Umspannwerk Raitersaich bei Nürnberg
Quelle: E&M/Heinz Wraneschitz

Raitersaich: Der Ortsteil der Gemeinde Roßtal 15 Kilometer westlich von Nürnberg hat inklusive Zweitwohnungen weniger als 500 Einwohner, einen Schützen- und Sportverein. Und eine weit über die Region hinaus wichtige Bedeutung für die Stromversorgung: das UW von Tennet. Es soll in wenigen Jahren um etwa 500 Meter nach Westen verlagert werden.

Der Grund: Die Wende hin zu Wind- und Solarstrom wird immer mehr Stromtransport notwendig machen. Aber ob nur von Nord nach Süd oder um Verbrauch und Erzeugung zwischen regionalen Stromzellen auszugleichen, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen zwischen ÜNB und Verteilnetzbetreibern (VNB).

Seit Jahrzehnten steht das UW direkt am Ortsrand von Raitersaich. Es ist nördlicher Startpunkt der über 70 Jahre alten „Juraleitung“ durch die Bezirke Mittelfranken, Oberpfalz und Niederbayern. Im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) steht die Juraleitung unter dem Projektkürzel P53. Offiziell gilt sie als „Ersatzneubau“ für die 70-jährige „alte Juraleitung“ zwischen Raitersaich und Altheim nahe Landshut. Rein praktisch ist sie aber eine komplett neue Leitung. Die Planung von P53 wird durch die Bezirksregierungen begleitet.

Über die eigentlich ziemlich neue Juraleitung wird schon seit Jahren intensiv diskutiert. „Etwa 1.300 Anregungen und Korrekturwünsche von Bürgern und Bürgerinitiativen zum Trassenverlauf“ habe es bereits bis Mitte 2020 gegeben, bestätigt Lea Gulich. Doch erst mit Tennets Antrag von diesem Sommer auf den „Raumordnungskorridor“ (ROK) von P53 lief die amtliche Form der Öffentlichkeitsbeteiligung an. Das hat der Bundesgesetzgeber für umweltrelevante Baumaßnahmen verpflichtend so vorgesehen − auch für Stromtrassen. In diesem Raumordnungsverfahren dürfen nun Einzelpersonen, Behörden und Kommunen ganz offiziell und öffentlich ihre Pros und Kontras vortragen.
 
Das Umspannwerk Raitersaich bei Nürnberg liegt am Schnittpunkt von vier Hoch- und Höchstspannungsleitungen. Für die Nord-Süd-Windstromverbindung soll es durch ein neues Umspannwerk 500 Meter entfernt ersetzt werden
Quelle: E&M/Heinz Wraneschitz

Aber Tennet hatte vorher freiwillig ausgewählte Kreise zu „informellen Onlinegesprächen“ eingeladen: zuerst Bürgermeister und Landräte, danach Initiativen. „Eine solche Beteiligung darf der ÜNB mit Leuten seiner Wahl durchführen; das ist nicht offiziell geregelt“, erklärt ein Sprecher der Bundesnetzagentur (BNetzA) auf Anfrage.

Kritik einer Bürgerinitiative

Dörte Hamann war bei einigen dieser Onlinetreffen dabei. Für die Sprecherin des „Aktionsbündnisses gegen die Süd-Ost-Trasse“ steht fest: „Umwelt- und Naturschutz ist Allgemeininteresse. Beteiligung kann unter gar keinen Umständen davon abhängig gemacht werden, in welchem Umkreis von der entsprechenden Infrastrukturmaßnahme, die ja massive Schäden verursachen kann, eine Person wohnt.“

Im Zusammenhang mit P53 ist das UW Raitersaich im BBPlG gar nicht genannt. Die geplante Verlegung wird deshalb auch nicht im Raumordnungsverfahren entschieden, sondern nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz beurteilt. Für dieses im Beamtendeutsch sogenannte BImSchG-Verfahren ist laut Tennet zunächst das Landratsamt Fürth zuständig. Dieses dürfte aber das Verfahren an die Bezirksregierung verweisen: Das BImSchG weist letzterer Behörde die Zuständigkeit für Stromprojekte ab 220 kV ausdrücklich zu.

Erst beim Blick in eine Tennet-Leitungsbroschüre wird die Bedeutung des UW im Landkreis Fürth deutlich: Raitersaich ist darin einer der acht großen bayerischen „Knotenpunkte der Stromversorgung“. Dort treffen sich vier Übertragungsleitungen aus dem Norden und Westen Deutschlands. Deren Strommengen werden von da in den Süden und Osten Bayerns verteilt. Gestrichelt bereits eingetragen: die „neue Juraleitung“. Sie soll auf dem bisher höchsten deutschen Spannungsniveau − 380 kV − die während des Weltkriegs errichtete 220-kV-Leitung ersetzen.

Aber warum soll das UW Raitersaich einen halben Kilometer vom Ort wegrücken? „Die Anlage im Bestand zu modernisieren, würde viele Jahre länger dauern, weil immer nur ein Schaltfeld nach dem anderen bearbeitet werden könnte, damit der Großteil eben in Betrieb bleibt“, erklärt Tennet-Sprecher Markus Lieberknecht.

Der Schutz der Bevölkerung vor Strahlung oder Lärm ist also nicht der Hauptgrund. Zumal Siegfried Geißelbrecht, zuständig für die UW-Technik in Raitersaich, klarstellt: Auch am jetzigen UW-Zaun werden die gesetzlichen Grenzwerte für Emissionen eingehalten, die von Transformatoren, Kondensatoren, Spulen oder Schaltern ausgehen.

Alte Technik wird verlagert

Viele dieser riesigen, zig Tonnen schweren Geräte sollen im Übrigen vom alten zum neuen Standort verlagert werden. Erst kürzlich wurde ein nagelneuer Kuppeltrafo per Bahn angeliefert und aufgestellt: Er transformiert die 380-kV-Höchstspannung auf das 110-kV-Niveau, mit dem die Verteilnetzbetreiberin N-Ergie Netz die Region mit Strom versorgt. „Die 220-kV-Ebene soll nach und nach verschwinden“ − damit erklärt Geißelbrecht auch den geplanten Neubau der 380-kV-Juraleitung.

Doch vorher müsse das UW stehen. Kosten: „Ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag.“ Dabei sind laut Öffentlichkeitsarbeiterin Gulich immer noch Grundstücksfragen offen. Die Tennet-Frau gibt auch zu: Der geplante neue Standort ist nicht ohne. Einerseits soll das UW mehr Fläche in Anspruch nehmen als das jetzige. Und dann sollen die Stromleitungen nach Norden künftig über ein Waldstück geführt werden. Lea Gulich: „Das ist Landschaftsschutzgebiet. Müssen wir hier abholzen, kommt eine Kompensation.“ Aber man wolle möglichst wenig eingreifen, verspricht sie.

Dennoch: Als im Mai 2020 im Roßtaler Amtsblatt darüber informiert wurde, „gab es nur etwa zwei Handvoll Anrufe von Bürgern“, erinnert sich Gulich. Das dürfte mit dem Wegrücken des UW vom Ort zu tun gehabt haben. Die massiven Proteste von 2014 sind damit wohl Geschichte. Damals zog sich der mögliche Korridor einer Nord-Süd-Hochspannungs-Gleichstrom-Trasse durch das Gemeindegebiet. Ein Zeichen für Nimby, „Not in my backyard“, Hauptsache, die neuen Leitungen entstehen nicht hinter meinem Haus?

Was soll mit der bisherigen Fläche geschehen? Für Tennet-Pressesprecher Markus Lieberknecht „ist noch unklar, was insgesamt damit passiert. Aber die alte Fläche wollen wir selbst teilweise zu Lagerzwecken nutzen. Immerhin ist der Bahnanschluss bereits da.“ Direkt daneben führt die S-Bahn- und IC-Strecke Nürnberg−Ansbach vorbei. An das Geräusch der Züge und an funkensprühende Stromabnehmer der Loks zumindest sind die Raitersaicher gewöhnt.

Freitag, 10.09.2021, 09:13 Uhr
Heinz Wraneschitz

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