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Energie & Management > Windkraft_kleinwind - Ehemalige Werft ist Sprungbrett für Neuling im Windkraftgeschäft
Quelle: DeTec_Vision
Windkraft_kleinwind

Ehemalige Werft ist Sprungbrett für Neuling im Windkraftgeschäft

Rotoren statt Schiffe: Der im Umbruch befindliche Werften-Standort Stralsund beherbergt künftig einen Windkraftanlagen-Bauer im Maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft.
Das Windkraft-Nischenunternehmen German Sustainables (GS) hat eine Produktionsstätte für seine alternativen Anlagen gefunden. Vom 15. Juli an will die Firma aus dem schleswig-holsteinischen Kaltenkirchen rund 6000 m2 der insolventen MV Werften in Stralsund beziehen.

Einen entsprechenden Pachtvertrag unterzeichneten jetzt GS-Geschäftsführer Hans-Jürgen Brandt und der Oberbürgermeister der vor der Ostsee-Insel Rügen gelegenen Hansestadt, Alexander Badrow (CDU). Brandt kündigte in einer Mitteilung an, in Stralsund den Bau des Anlagentyps GS-1000NT vorantreiben zu wollen.

Nischenprodukt mit um eine Vertikalachse drehenden Rotoren

Bei diesem System kommen drei Rotoren zum Einsatz, die – anders, als es bei gängigen Turbinen der Fall ist – um eine Vertikalachse kreisen. GS versteht diese Anlagenart als komplementäre Technologie und will sie an Standorten ins Spiel bringen, wo die herkömmlichen, weitaus größeren Windkraftanlagen nicht rentabel zu betreiben seien.

Die GS-1000NT soll maximal 74 Meter hoch sein erreichen und über einen Rotordurchmesser von 42 Metern verfügen. Die Nennleistung gibt das schleswig-holsteinische Unternehmen mit 1 MW an - bei Windstärken von 13 Metern pro Sekunde und 19 Umdrehungen pro Minute. Die Rotoren sind an einem Stahlgitter-Turm angebracht.

Bislang ist der Anlagentyp noch nicht am Markt vertreten. Weil aber bereits Voranfragen vorlägen, „gehen wir von einem sehr schnellen Markteinstieg mit Stralsund aus“, so Brandt. Die Fertigung der ersten Anlagen ist offenbar für Mitte 2023 vorgesehen.
 
 
In Mecklenburg-Vorpommern werde das Unternehmen seine Produktion 2024 erweitern und versuchen, so ein Partner für die maritime Wirtschaft zu werden. Mit den in der Nähe vorhandenen Unternehmen des Stahl- und Fundamentbaus strebe GS eine Kooperation an.

Für die "grüne Werft" nicht der erste Kontakt mit der Windkraft

Der Standort Stralsund, der mit dem Niedergang der Schiffbau-Industrie und der „MV Werften Stralsund“ zahlreiche Insolvenzen erlebt hat, bewegt sich mit dem Windkraft-Deal durchaus in bekannten Gewässern. Bereits seit Ende 2014 ließen der französische Transportkonzern Alstom und der deutsche Übertragungsnetzbetreiber Tennet in einer Werfthalle Teilstücke einer Konverterplattform („DolWin gamma“) für Strom aus Meereswindparks bauen.

Die Kommune glaubt, mit dem neuen Pächter GS einen Schritt weiter auf dem Weg zur „Grünen Werft“ gekommen zu sein. Ziel ist es laut Oberbürgermeister Badrow, die ehemalige Volkswerft perspektivisch nicht nur mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Es sollten „sich hier auch Unternehmen ansiedeln, die sich um deren Erzeugung bemühen“, so der Politiker.

Die Hansestadt ist erst seit März 2022 Eigentümerin der früheren „MV Werften Stralsund“. GS ist der dritte Pächter. Insgesamt ist der "Maritime Industrie- und Gewerbepark Volkswerft" 34 Hektar groß.

Donnerstag, 7.07.2022, 16:28 Uhr
Volker Stephan
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Windkraft_kleinwind
Ehemalige Werft ist Sprungbrett für Neuling im Windkraftgeschäft
Rotoren statt Schiffe: Der im Umbruch befindliche Werften-Standort Stralsund beherbergt künftig einen Windkraftanlagen-Bauer im Maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft.
Das Windkraft-Nischenunternehmen German Sustainables (GS) hat eine Produktionsstätte für seine alternativen Anlagen gefunden. Vom 15. Juli an will die Firma aus dem schleswig-holsteinischen Kaltenkirchen rund 6000 m2 der insolventen MV Werften in Stralsund beziehen.

Einen entsprechenden Pachtvertrag unterzeichneten jetzt GS-Geschäftsführer Hans-Jürgen Brandt und der Oberbürgermeister der vor der Ostsee-Insel Rügen gelegenen Hansestadt, Alexander Badrow (CDU). Brandt kündigte in einer Mitteilung an, in Stralsund den Bau des Anlagentyps GS-1000NT vorantreiben zu wollen.

Nischenprodukt mit um eine Vertikalachse drehenden Rotoren

Bei diesem System kommen drei Rotoren zum Einsatz, die – anders, als es bei gängigen Turbinen der Fall ist – um eine Vertikalachse kreisen. GS versteht diese Anlagenart als komplementäre Technologie und will sie an Standorten ins Spiel bringen, wo die herkömmlichen, weitaus größeren Windkraftanlagen nicht rentabel zu betreiben seien.

Die GS-1000NT soll maximal 74 Meter hoch sein erreichen und über einen Rotordurchmesser von 42 Metern verfügen. Die Nennleistung gibt das schleswig-holsteinische Unternehmen mit 1 MW an - bei Windstärken von 13 Metern pro Sekunde und 19 Umdrehungen pro Minute. Die Rotoren sind an einem Stahlgitter-Turm angebracht.

Bislang ist der Anlagentyp noch nicht am Markt vertreten. Weil aber bereits Voranfragen vorlägen, „gehen wir von einem sehr schnellen Markteinstieg mit Stralsund aus“, so Brandt. Die Fertigung der ersten Anlagen ist offenbar für Mitte 2023 vorgesehen.
 
 
In Mecklenburg-Vorpommern werde das Unternehmen seine Produktion 2024 erweitern und versuchen, so ein Partner für die maritime Wirtschaft zu werden. Mit den in der Nähe vorhandenen Unternehmen des Stahl- und Fundamentbaus strebe GS eine Kooperation an.

Für die "grüne Werft" nicht der erste Kontakt mit der Windkraft

Der Standort Stralsund, der mit dem Niedergang der Schiffbau-Industrie und der „MV Werften Stralsund“ zahlreiche Insolvenzen erlebt hat, bewegt sich mit dem Windkraft-Deal durchaus in bekannten Gewässern. Bereits seit Ende 2014 ließen der französische Transportkonzern Alstom und der deutsche Übertragungsnetzbetreiber Tennet in einer Werfthalle Teilstücke einer Konverterplattform („DolWin gamma“) für Strom aus Meereswindparks bauen.

Die Kommune glaubt, mit dem neuen Pächter GS einen Schritt weiter auf dem Weg zur „Grünen Werft“ gekommen zu sein. Ziel ist es laut Oberbürgermeister Badrow, die ehemalige Volkswerft perspektivisch nicht nur mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Es sollten „sich hier auch Unternehmen ansiedeln, die sich um deren Erzeugung bemühen“, so der Politiker.

Die Hansestadt ist erst seit März 2022 Eigentümerin der früheren „MV Werften Stralsund“. GS ist der dritte Pächter. Insgesamt ist der "Maritime Industrie- und Gewerbepark Volkswerft" 34 Hektar groß.

Donnerstag, 7.07.2022, 16:28 Uhr
Volker Stephan

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