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Energie & Management > Regenerative - EEG-Umlagekonto so prall gefüllt wie nie zuvor
Quelle: Fotolia / vencav
Regenerative

EEG-Umlagekonto so prall gefüllt wie nie zuvor

Das Guthaben auf dem EEG-Umlagekonto ist um mehrere weitere Milliarden Euro angeschwollen. An den Vermarktungserlösen liegt es kaum, sondern vor allem an einem Sondereffekt.
Das Guthaben im EEG-Umlagekonto, über das die Förderung der Erneuerbaren in Deutschland abgewickelt wird, ist im Oktober um 3,4 Mrd. Euro oder um 75 % auf einen Rekordwert von knapp 8 Mrd. Euro gestiegen. Dies geht aus der am 9. November veröffentlichten Oktober-Abrechnung der vier Übertragungsnetzbetreiber hervor.

Seit mindestens 2019 hatte der Oktober stets das EEG-Umlagekonto belastet. 2019 ließ das Konto im Oktober von +2,2 auf +1,7 Mrd. Euro Federn, und im Corona-Jahr 2020 vergrößerte der Herbstmonat das ohnehin schon auf -4,1 Mrd. Euro angeschwollene Defizit auf -4,3 Mrd. Euro.

Von seinem bisherigen Rekord von +6 Mrd. Euro im März 2019 war das Guthaben bis November 2019 auf +1,7 Mrd. Euro zusammengeschmolzen. Es erholte sich danach nochmal bis Februar 2020 leicht auf 2,4 Mrd. Euro. Durch die zusammensackende Stromnachfrage im Zeichen der Corona-Lockdowns, das Sinken des Börsen-Graustrompreises und damit auch der Grünstrom-Vermarktungserlöse ging es in der Folge bergab mit dem Konto: Im Juni 2020 waren mit -1,1 Mrd. Euro die roten Zahlen erreicht. Sie potenzierten sich bis Jahresende auf -4,4 Mrd. Euro. Hätte der Bund damals nicht erstmals mit einem Zuschuss aus dem Haushalt von 10,8 Mrd. Euro ausgeholfen, wäre die EEG-Umlage von 2020 auf 2021 nicht von 6,756 auf 6,5 Cent pro kWh gesunken, sondern auf 9,651 Cent pro kWh gestiegen (alles zuzüglich Umsatzsteuer).

Der Sondereffekt heißt Bundeszuschuss

Allerdings ist das Oktober-Ergebnis vor allem auf den Sondereffekt der Überweisung aus dem Bundeshaushalt zurückzuführen und erst in zweiter Linie auf die höheren Vermarktungspreise von gefördertem Ökostrom auf dem Graustrom-Börsenmarkt: Laut den ÜNB machte der Bundeszuschuss auf der Einnahmenseite 2,7 Mrd. Euro aus. Die Einnahmen durch die EEG-Umlage waren der zweitgrößte Posten mit knapp 1,8 Mrd. Euro. Die letzten Male waren im Januar 5,1 Mrd. Euro aus dem Bundesetat und im Mai eine Tranche von 3 Mrd. Euro aufs Konto gebucht worden.

Die Erlöse aus dem Strom an sich dagegen sanken sogar gegenüber September von 0,41 auf 0,36 Mrd. Euro. Ohne den Etatzuschuss wäre das EEG-Umlagen-Guthaben also lediglich auf knapp 5,3 Mrd. Euro gestiegen. Aber auch das wäre noch ein Oktober-Rekord seit mindestens 2016.

Auch die Ausgaben, vor allem in Form verschiedener EEG-Förderungen, sanken im Oktober monatsüblich, und zwar von 2,5 auf 1,4 Mrd. Euro.

Die monatlichen EEG-Umlagensalden bis Oktober 2021 und die jährlichen Umlagenberechnungen sind auf der Netztransparenz-Seite der ÜNB veröffentlicht.

Dienstag, 9.11.2021, 14:40 Uhr
Georg Eble
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EEG-Umlagekonto so prall gefüllt wie nie zuvor
Das Guthaben auf dem EEG-Umlagekonto ist um mehrere weitere Milliarden Euro angeschwollen. An den Vermarktungserlösen liegt es kaum, sondern vor allem an einem Sondereffekt.
Das Guthaben im EEG-Umlagekonto, über das die Förderung der Erneuerbaren in Deutschland abgewickelt wird, ist im Oktober um 3,4 Mrd. Euro oder um 75 % auf einen Rekordwert von knapp 8 Mrd. Euro gestiegen. Dies geht aus der am 9. November veröffentlichten Oktober-Abrechnung der vier Übertragungsnetzbetreiber hervor.

Seit mindestens 2019 hatte der Oktober stets das EEG-Umlagekonto belastet. 2019 ließ das Konto im Oktober von +2,2 auf +1,7 Mrd. Euro Federn, und im Corona-Jahr 2020 vergrößerte der Herbstmonat das ohnehin schon auf -4,1 Mrd. Euro angeschwollene Defizit auf -4,3 Mrd. Euro.

Von seinem bisherigen Rekord von +6 Mrd. Euro im März 2019 war das Guthaben bis November 2019 auf +1,7 Mrd. Euro zusammengeschmolzen. Es erholte sich danach nochmal bis Februar 2020 leicht auf 2,4 Mrd. Euro. Durch die zusammensackende Stromnachfrage im Zeichen der Corona-Lockdowns, das Sinken des Börsen-Graustrompreises und damit auch der Grünstrom-Vermarktungserlöse ging es in der Folge bergab mit dem Konto: Im Juni 2020 waren mit -1,1 Mrd. Euro die roten Zahlen erreicht. Sie potenzierten sich bis Jahresende auf -4,4 Mrd. Euro. Hätte der Bund damals nicht erstmals mit einem Zuschuss aus dem Haushalt von 10,8 Mrd. Euro ausgeholfen, wäre die EEG-Umlage von 2020 auf 2021 nicht von 6,756 auf 6,5 Cent pro kWh gesunken, sondern auf 9,651 Cent pro kWh gestiegen (alles zuzüglich Umsatzsteuer).

Der Sondereffekt heißt Bundeszuschuss

Allerdings ist das Oktober-Ergebnis vor allem auf den Sondereffekt der Überweisung aus dem Bundeshaushalt zurückzuführen und erst in zweiter Linie auf die höheren Vermarktungspreise von gefördertem Ökostrom auf dem Graustrom-Börsenmarkt: Laut den ÜNB machte der Bundeszuschuss auf der Einnahmenseite 2,7 Mrd. Euro aus. Die Einnahmen durch die EEG-Umlage waren der zweitgrößte Posten mit knapp 1,8 Mrd. Euro. Die letzten Male waren im Januar 5,1 Mrd. Euro aus dem Bundesetat und im Mai eine Tranche von 3 Mrd. Euro aufs Konto gebucht worden.

Die Erlöse aus dem Strom an sich dagegen sanken sogar gegenüber September von 0,41 auf 0,36 Mrd. Euro. Ohne den Etatzuschuss wäre das EEG-Umlagen-Guthaben also lediglich auf knapp 5,3 Mrd. Euro gestiegen. Aber auch das wäre noch ein Oktober-Rekord seit mindestens 2016.

Auch die Ausgaben, vor allem in Form verschiedener EEG-Förderungen, sanken im Oktober monatsüblich, und zwar von 2,5 auf 1,4 Mrd. Euro.

Die monatlichen EEG-Umlagensalden bis Oktober 2021 und die jährlichen Umlagenberechnungen sind auf der Netztransparenz-Seite der ÜNB veröffentlicht.

Dienstag, 9.11.2021, 14:40 Uhr
Georg Eble

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