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Energie & Management > Regenerative - EEG-Umlagekonto legt noch gut eine Milliarde drauf
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative

EEG-Umlagekonto legt noch gut eine Milliarde drauf

Das ohnehin schon prall gefüllte Konto, aus dem die Erneuerbaren gefördert werden, hat im November nochmal zugelegt. Das dürfte politische Diskussionen auslösen.
Das Guthaben auf dem EEG-Umlagekonto ist im November von knapp 8 Mrd. auf einen Allzeitrekord von gut 9 Mrd. Euro gestiegen. Dies geht aus einer Veröffentlichung der vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 9. Dezember hervor.

Demnach war der größte Einnahmeposten die EEG-Umlage, die leicht auf fast 1,9 Mrd. Euro stieg. Aus ihr wurden knapp 1,1 Mrd. Euro an Anlagenbetreiber ausgeschüttet. Alle anderen Ausgabeposten sind demgegenüber marginal. 

Die reinen Erlöse aus der Direktvermarktung von Anlagen ab 100 kW hätten das Gesamtsystem in dem Monat bei Weitem nicht getragen, obwohl sie pro kWh Rekordpreise erzielten: Wohl wetterbedingt sanken sie in der dunklen Jahreszeit gegenüber dem Vormonat von 357 auf 269 Mio. Euro.

​In diesem Jahr − noch ohne den Dezember − nahmen die ÜNB 20,6 Mrd. EEG-Umlage gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ein. Erlöse vermarkteter Anlagen am Graustrommarkt spülten bisher nur 2,8 Mrd. Euro ein.

Was geschieht mit dem Etatzuschuss?

Zweitgrößter Einnahmeposten waren die Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt von 10,8 Mrd. Euro, zu denen im Dezember keine vierte Tranche mehr stößt. Im Gegenteil: Je nachdem, wie der Dezember läuft − in den jüngsten Jahren belastete er das Konto mal, mal bereicherte er es − dürfte eine politische Diskussion darüber beginnen, was man mit 9 Mrd. Euro Überschuss plus/minus X macht.

Auch der Oktober hatte schon mit einem Rekordguthaben abgeschlossen und den damaligen Rekord von +6 Mrd. Euro im März 2019 geknackt. Danach war es in Wellen bergab gegangen. Durch den coronabedingten Niedergang der Spotmarktpreise und damit der Stromerlöse geförderter Anlagen geriet das Umlagenkonto im Juni 2020 ins Soll, mit zunächst -1,1 Mrd. Euro. Ende 2020 waren -4,4 Mrd. Euro erreicht. Hätte der Bund damals nicht erstmals aus dem Haushalt mit den 10,8 Mrd. Euro ausgeholfen, wäre die EEG-Umlage von 2020 auf 2021 nicht von 6,756 auf 6,5 Cent pro kWh gesunken, sondern auf 9,651 Cent pro kWh gestiegen (alles zuzüglich Umsatzsteuer).

Die monatlichen EEG-Umlagensalden bis November 2021 und die jährlichen Umlagenberechnungen sind auf der Netztransparenz-Seite der ÜNB veröffentlicht.

Donnerstag, 9.12.2021, 13:45 Uhr
Georg Eble
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Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative
EEG-Umlagekonto legt noch gut eine Milliarde drauf
Das ohnehin schon prall gefüllte Konto, aus dem die Erneuerbaren gefördert werden, hat im November nochmal zugelegt. Das dürfte politische Diskussionen auslösen.
Das Guthaben auf dem EEG-Umlagekonto ist im November von knapp 8 Mrd. auf einen Allzeitrekord von gut 9 Mrd. Euro gestiegen. Dies geht aus einer Veröffentlichung der vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) vom 9. Dezember hervor.

Demnach war der größte Einnahmeposten die EEG-Umlage, die leicht auf fast 1,9 Mrd. Euro stieg. Aus ihr wurden knapp 1,1 Mrd. Euro an Anlagenbetreiber ausgeschüttet. Alle anderen Ausgabeposten sind demgegenüber marginal. 

Die reinen Erlöse aus der Direktvermarktung von Anlagen ab 100 kW hätten das Gesamtsystem in dem Monat bei Weitem nicht getragen, obwohl sie pro kWh Rekordpreise erzielten: Wohl wetterbedingt sanken sie in der dunklen Jahreszeit gegenüber dem Vormonat von 357 auf 269 Mio. Euro.

​In diesem Jahr − noch ohne den Dezember − nahmen die ÜNB 20,6 Mrd. EEG-Umlage gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ein. Erlöse vermarkteter Anlagen am Graustrommarkt spülten bisher nur 2,8 Mrd. Euro ein.

Was geschieht mit dem Etatzuschuss?

Zweitgrößter Einnahmeposten waren die Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt von 10,8 Mrd. Euro, zu denen im Dezember keine vierte Tranche mehr stößt. Im Gegenteil: Je nachdem, wie der Dezember läuft − in den jüngsten Jahren belastete er das Konto mal, mal bereicherte er es − dürfte eine politische Diskussion darüber beginnen, was man mit 9 Mrd. Euro Überschuss plus/minus X macht.

Auch der Oktober hatte schon mit einem Rekordguthaben abgeschlossen und den damaligen Rekord von +6 Mrd. Euro im März 2019 geknackt. Danach war es in Wellen bergab gegangen. Durch den coronabedingten Niedergang der Spotmarktpreise und damit der Stromerlöse geförderter Anlagen geriet das Umlagenkonto im Juni 2020 ins Soll, mit zunächst -1,1 Mrd. Euro. Ende 2020 waren -4,4 Mrd. Euro erreicht. Hätte der Bund damals nicht erstmals aus dem Haushalt mit den 10,8 Mrd. Euro ausgeholfen, wäre die EEG-Umlage von 2020 auf 2021 nicht von 6,756 auf 6,5 Cent pro kWh gesunken, sondern auf 9,651 Cent pro kWh gestiegen (alles zuzüglich Umsatzsteuer).

Die monatlichen EEG-Umlagensalden bis November 2021 und die jährlichen Umlagenberechnungen sind auf der Netztransparenz-Seite der ÜNB veröffentlicht.

Donnerstag, 9.12.2021, 13:45 Uhr
Georg Eble

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