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Energie & Management > Biogas - EEG 2021 bremst Ausbau und gefährdet Bestand
Bild: Fotolia.com, Gerhard Seybert
Biogas

EEG 2021 bremst Ausbau und gefährdet Bestand

Anlässlich der Messe Energy Decentral kritisierten die Biogasfirmen das EEG 2021 „eher als Bremse denn als Motor“. Ohne Verbesserungen drohe Rückbau im vorhandenen Anlagenpark.
Die Lage der Biogasbranche werde zunehmend schwieriger, klagten Vertreter auf der online stattfindenden Messe Energy Decentral. Kurz vor der Verabschiedung des EEG seien noch Passagen ins Gesetz gekommen, die für großen Unmut sorgen. Der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide, sagte: „Mit den in letzter Sekunde eingebrachten Änderungen konterkariert die Bundesregierung alle kleinen positiven Schritte, die sie im Laufe des letzten Jahres bei der EEG-Novelle gegangen ist.“

Zu den positiven Schritten zählt Seide unter anderem die Streichung des Flexdeckels und die Erhöhung des Flexzuschlags wie auch die Anhebung der Gebotshöchstwerte und der Ausschreibungsvolumina. Wenn aber der Flexzuschlag für Bestandsanlagen nicht mehr für die Leistung gezahlt wird, die bereits die Flexprämie erhalten hat, wie es die finale EEG-Fassung vorsieht, sei die Erhöhung des Zuschlags Makulatur, kritisierte Seide. Und es blockiere den so wichtigen Umbau des Biogasanlagenparks hin zu maximaler Flexibilität.

Betreiber verunsichert

Die ebenfalls auf den letzten Drücker eingebrachte endogene Mengensteuerung bei der Ausschreibung verunsichere die Betreiber zusätzlich und mache eine reelle Planung zum Weiterbetrieb der Biogasanlage schwer möglich. Denn wenn weniger Leistung geboten als ausgeschrieben wird, erhielten nur die günstigsten 80 % der Anlagen einen Zuschlag. Wobei der Wert, mit dem an der Ausschreibung teilgenommen werden darf, ohnehin schon gedeckelt ist.

Darüber hinaus vermisst Seide eine passende Anschlussförderung für Güllekleinanlagen, die einen ganz wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Die Betreiber brauchen jetzt eine klare Perspektive“, fordert Seide. Ansonsten gehe der bereits begonnene Rückbau des Anlagenparks immer weiter. Mit dem Inkrafttreten des EEG im Jahr 2000 hat sich die Zahl der Biogasanlagen kontinuierlich erhöht. Würden die Biogasanlagen zurückgebaut, drohe ab 2030 eine Versorgungslücke von 40.000 bis 50.000 MW flexibler Leistung, mahnte der Präsident.

„Gerade jetzt, in trüben und windstillen Wintertagen, kann Biogas Wind- und PV-Anlagen ergänzen“. Dafür müssten jetzt die Weichen nachjustiert werden, forderte er abschließend. Deutsche Anlagentechnik und deutsches Know-how im Bereich Biogas seien weltweit gefragt. Etwa 46.000 Personen arbeiten laut Verband in der Branche und erwirtschaften ein jährliches Umsatzvolumen von knapp 9 Mrd. Euro.

Mittwoch, 10.02.2021, 11:40 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Biogas - EEG 2021 bremst Ausbau und gefährdet Bestand
Bild: Fotolia.com, Gerhard Seybert
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EEG 2021 bremst Ausbau und gefährdet Bestand
Anlässlich der Messe Energy Decentral kritisierten die Biogasfirmen das EEG 2021 „eher als Bremse denn als Motor“. Ohne Verbesserungen drohe Rückbau im vorhandenen Anlagenpark.
Die Lage der Biogasbranche werde zunehmend schwieriger, klagten Vertreter auf der online stattfindenden Messe Energy Decentral. Kurz vor der Verabschiedung des EEG seien noch Passagen ins Gesetz gekommen, die für großen Unmut sorgen. Der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide, sagte: „Mit den in letzter Sekunde eingebrachten Änderungen konterkariert die Bundesregierung alle kleinen positiven Schritte, die sie im Laufe des letzten Jahres bei der EEG-Novelle gegangen ist.“

Zu den positiven Schritten zählt Seide unter anderem die Streichung des Flexdeckels und die Erhöhung des Flexzuschlags wie auch die Anhebung der Gebotshöchstwerte und der Ausschreibungsvolumina. Wenn aber der Flexzuschlag für Bestandsanlagen nicht mehr für die Leistung gezahlt wird, die bereits die Flexprämie erhalten hat, wie es die finale EEG-Fassung vorsieht, sei die Erhöhung des Zuschlags Makulatur, kritisierte Seide. Und es blockiere den so wichtigen Umbau des Biogasanlagenparks hin zu maximaler Flexibilität.

Betreiber verunsichert

Die ebenfalls auf den letzten Drücker eingebrachte endogene Mengensteuerung bei der Ausschreibung verunsichere die Betreiber zusätzlich und mache eine reelle Planung zum Weiterbetrieb der Biogasanlage schwer möglich. Denn wenn weniger Leistung geboten als ausgeschrieben wird, erhielten nur die günstigsten 80 % der Anlagen einen Zuschlag. Wobei der Wert, mit dem an der Ausschreibung teilgenommen werden darf, ohnehin schon gedeckelt ist.

Darüber hinaus vermisst Seide eine passende Anschlussförderung für Güllekleinanlagen, die einen ganz wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Die Betreiber brauchen jetzt eine klare Perspektive“, fordert Seide. Ansonsten gehe der bereits begonnene Rückbau des Anlagenparks immer weiter. Mit dem Inkrafttreten des EEG im Jahr 2000 hat sich die Zahl der Biogasanlagen kontinuierlich erhöht. Würden die Biogasanlagen zurückgebaut, drohe ab 2030 eine Versorgungslücke von 40.000 bis 50.000 MW flexibler Leistung, mahnte der Präsident.

„Gerade jetzt, in trüben und windstillen Wintertagen, kann Biogas Wind- und PV-Anlagen ergänzen“. Dafür müssten jetzt die Weichen nachjustiert werden, forderte er abschließend. Deutsche Anlagentechnik und deutsches Know-how im Bereich Biogas seien weltweit gefragt. Etwa 46.000 Personen arbeiten laut Verband in der Branche und erwirtschaften ein jährliches Umsatzvolumen von knapp 9 Mrd. Euro.

Mittwoch, 10.02.2021, 11:40 Uhr
Susanne Harmsen

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