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Energie & Management > IT - Edna fordert AS4-Einführung auch für den Gasmarkt
Quelle: Fotolia / Sergey Nivens
IT

Edna fordert AS4-Einführung auch für den Gasmarkt

Eine gleichzeitige Einführung des AS4-Kommunikationsstandards nicht nur beim Strom, sondern auch beim Gas, soll Aufwand und Kosten sparen.
Eine "Gleichbehandlung der Märkte, mindestens als offizielle Empfehlung" fordert der Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation (Edna) angesichts der geplanten verpflichtenden Einführung des neuen Kommunikationsstandards AS4 (Applicability Statement 4) für die Marktkommunikation im Strommarkt.

Ein großer Teil der Versorgungsunternehmen sei gleichzeitig im Strom- und im Gasmarkt engagiert. Bei einer einheitlichen Einführung des Standards in beiden Märkten könnten dieselben Methoden und Verfahren im Rahmen der gleichen zeitlichen Vorgaben eingesetzt werden. So werde der aufwändige Parallelbetrieb zweier Kommunikationssysteme verhindert und die Unternehmen sparten Aufwand und Kosten, hieß es in einer Mitteilung des Verbandes.

"Nach unserer Auffassung ist eine hundertprozentige Abdeckung auch im Gasbereich absolut sinnvoll. Denn wenn nur ein einziger Marktteilnehmer weiterhin auf den E-Mail-Verkehr setzt, bedeutet dies für alle betroffenen Werke, dass eine zweigleisige Infrastruktur aufrechterhalten werden muss – mit allen damit verbunden Aufwänden und Kosten", begründet Sebastian Weiße von der SIV.AG und Sprecher der Edna-Projektgruppe AS4 den Vorschlag.

Ab Oktober 2023 ist AS4 für den Strommarkt verpflichtend

AS4 ist ein auf Webservices basierendes Nachrichtenprotokoll, das den sicheren Austausch von Daten zwischen Handelspartnern ermöglicht. Entwickelt wurde es vom technischen Komitee für Kommunikationsdienste "OASIS" (Organization for the Advancement of Structured Information Standards).

Hintergrund der Forderung ist ein Beschluss der Bundesnetzagentur vom 31. März 2022. Dieser sieht vor, dass ab dem 1. April 2024 der Datenaustausch auf dem Strommarkt ausschließlich unter Verwendung des Nachrichtenprotokolls AS4 mit TLS (Transport Layer Security)- Verschlüsselung zu erfolgen hat. Das betrifft alle Marktbeteiligten, insbesondere Netzbetreiber, Übertragungsnetzbetreiber, Bilanzkoordinatoren, Lieferanten, Bilanzkreisverantwortliche, Messstellenbetreiber sowie Energieserviceanbieter.

In einem mehrstufigen Prozess soll die Einführung zunächst bis September 2023 geplant und getestet werden, ab dem 1.  Oktober 2023 muss das System bei allen Marktbeteiligten produktiv laufen und parallel zum bisherigen Datenaustausch per E-Mail mittels S/MIME (Secure / Multipurpose Internet Mail Extensions)-Verschlüsselung eingesetzt werden. Ab dem 1. April 2024 ist dann "jegliche Kommunikation via AS4 durchzuführen. Eine Rückfalloption auf E-Mail mittels S/MIME ist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr vorgesehen", heißt es im Beschluss der Bundesnetzagentur.

Die Umstellung ist eine Herausforderung für die Unternehmen. Um die bidirektionale AS4-Verbindung zwischen zwei Energieversorgungsunternehmen aufzusetzen, müssen je nach Profil zehn bis 15 Parameter eingerichtet werden, heißt es in der Mitteilung der Edna-Projektgruppe. Die Einrichtung einer solchen Verbindung sei aufgrund aller notwendigen Abstimmungen, Tests und eventuellen Nachbesserungen mit einem zeitaufwändigen manuellen Prozess verbunden.

Gleichzeitig müsse jedes Energieversorgungsunternehmen eine relativ hohe Anzahl an Verbindungen aufbauen und im Dauerbetrieb mit allen notwendigen Nachzertifizierungen am Laufen halten. Es sei daher sinnvoll, auch einen verpflichtenden zentralen Verzeichnisdienst einzuführen, in dem die Profile für alle Marktteilnehmer hinterlegt sind. Das könne die Automatisierung der Marktkommunikation erleichtern, die Qualität der Daten der Profile im Sinne der Vollständigkeit erhöhen und einen stetigen Abgleich der Daten im dauerhaften Betrieb gewährleisten.
 
Zeitplan für die Einführung des AS4-Standards
(zur Vollansicht bitte auf das Bild klicken)
Quelle: Bundesnetzagentur

Montag, 27.06.2022, 15:50 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Eine gleichzeitige Einführung des AS4-Kommunikationsstandards nicht nur beim Strom, sondern auch beim Gas, soll Aufwand und Kosten sparen.
Eine "Gleichbehandlung der Märkte, mindestens als offizielle Empfehlung" fordert der Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation (Edna) angesichts der geplanten verpflichtenden Einführung des neuen Kommunikationsstandards AS4 (Applicability Statement 4) für die Marktkommunikation im Strommarkt.

Ein großer Teil der Versorgungsunternehmen sei gleichzeitig im Strom- und im Gasmarkt engagiert. Bei einer einheitlichen Einführung des Standards in beiden Märkten könnten dieselben Methoden und Verfahren im Rahmen der gleichen zeitlichen Vorgaben eingesetzt werden. So werde der aufwändige Parallelbetrieb zweier Kommunikationssysteme verhindert und die Unternehmen sparten Aufwand und Kosten, hieß es in einer Mitteilung des Verbandes.

"Nach unserer Auffassung ist eine hundertprozentige Abdeckung auch im Gasbereich absolut sinnvoll. Denn wenn nur ein einziger Marktteilnehmer weiterhin auf den E-Mail-Verkehr setzt, bedeutet dies für alle betroffenen Werke, dass eine zweigleisige Infrastruktur aufrechterhalten werden muss – mit allen damit verbunden Aufwänden und Kosten", begründet Sebastian Weiße von der SIV.AG und Sprecher der Edna-Projektgruppe AS4 den Vorschlag.

Ab Oktober 2023 ist AS4 für den Strommarkt verpflichtend

AS4 ist ein auf Webservices basierendes Nachrichtenprotokoll, das den sicheren Austausch von Daten zwischen Handelspartnern ermöglicht. Entwickelt wurde es vom technischen Komitee für Kommunikationsdienste "OASIS" (Organization for the Advancement of Structured Information Standards).

Hintergrund der Forderung ist ein Beschluss der Bundesnetzagentur vom 31. März 2022. Dieser sieht vor, dass ab dem 1. April 2024 der Datenaustausch auf dem Strommarkt ausschließlich unter Verwendung des Nachrichtenprotokolls AS4 mit TLS (Transport Layer Security)- Verschlüsselung zu erfolgen hat. Das betrifft alle Marktbeteiligten, insbesondere Netzbetreiber, Übertragungsnetzbetreiber, Bilanzkoordinatoren, Lieferanten, Bilanzkreisverantwortliche, Messstellenbetreiber sowie Energieserviceanbieter.

In einem mehrstufigen Prozess soll die Einführung zunächst bis September 2023 geplant und getestet werden, ab dem 1.  Oktober 2023 muss das System bei allen Marktbeteiligten produktiv laufen und parallel zum bisherigen Datenaustausch per E-Mail mittels S/MIME (Secure / Multipurpose Internet Mail Extensions)-Verschlüsselung eingesetzt werden. Ab dem 1. April 2024 ist dann "jegliche Kommunikation via AS4 durchzuführen. Eine Rückfalloption auf E-Mail mittels S/MIME ist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr vorgesehen", heißt es im Beschluss der Bundesnetzagentur.

Die Umstellung ist eine Herausforderung für die Unternehmen. Um die bidirektionale AS4-Verbindung zwischen zwei Energieversorgungsunternehmen aufzusetzen, müssen je nach Profil zehn bis 15 Parameter eingerichtet werden, heißt es in der Mitteilung der Edna-Projektgruppe. Die Einrichtung einer solchen Verbindung sei aufgrund aller notwendigen Abstimmungen, Tests und eventuellen Nachbesserungen mit einem zeitaufwändigen manuellen Prozess verbunden.

Gleichzeitig müsse jedes Energieversorgungsunternehmen eine relativ hohe Anzahl an Verbindungen aufbauen und im Dauerbetrieb mit allen notwendigen Nachzertifizierungen am Laufen halten. Es sei daher sinnvoll, auch einen verpflichtenden zentralen Verzeichnisdienst einzuführen, in dem die Profile für alle Marktteilnehmer hinterlegt sind. Das könne die Automatisierung der Marktkommunikation erleichtern, die Qualität der Daten der Profile im Sinne der Vollständigkeit erhöhen und einen stetigen Abgleich der Daten im dauerhaften Betrieb gewährleisten.
 
Zeitplan für die Einführung des AS4-Standards
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Quelle: Bundesnetzagentur

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Katia Meyer-Tien

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