E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Stromnetz - Echtzeitdaten für die Regionalnetze Linzgau
Für die Installation des Systems braucht ein Techniker weniger als 60 Minuten. Quelle: Regionalnetze Linzgau
Stromnetz

Echtzeitdaten für die Regionalnetze Linzgau

Die Regionalnetze Linzgau GmbH will sich beim Ausbau des Stromnetzes nicht mehr von Schätzungen leiten lassen. Sensoren in den Ortsnetzstationen sollen für Klarheit sorgen.
Nach einem achtwöchigen Pilotprojekt hat sich Regionalnetze Linzgau mit Sitz im baden-württembergischen Pfullendorf für den Einbau von IoT-Sensorik in seine Ortsnetzstationen entschieden. Die Lösung „SMIGHT Grid2“ soll nicht nur Netzplanung und Netzanschlussfragen im Neubaubereich erleichtern. Vor allem auch für den Netzbetrieb in der Altstadt erhofft man sich mehr Klarheit.
Andreas Radl, technischer Geschäftsführer in Pfullendorf, kennt die aktuellen Herausforderungen, denen sich die Netzbetreiber stellen müssen, nur zu genau: Redispispatch 2.0, der Rollout intelligenter Messsysteme, die Einbindung von erneuerbaren Energien und die E-Mobilität.

Bisher waren die Regionalnetze Linzgau ganz traditionell unterwegs: Bei den Planungen stützten sie sich auf Theorien und Berechnungen oder die Anmeldungen von Wallboxen, Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen. Aber die Unsicherheit schwang immer mit. „Wir wissen ja gar nicht, ob die Wallboxen wirklich schon zum Laden benutzt werden, oder nur im Zuge der Förderung installiert wurden“, erklärt Radl dazu. Eine Wallboxanmeldung sage nicht einmal aus, ob der Kunde überhaupt ein E-Auto habe.

Begrenzte Möglichkeiten im alten Netz

Vor allem in den älteren Wohngebieten der 60er und 70er Jahre gestaltet sich die Umsetzung der Energiewende nach Radls Erfahrung eher problematisch, speziell was die Bereiche Elektromobilität und Wärmepumpen angeht: Platz für neue Ortsnetzstationen fehlt schlichtweg und Kabelneuverlegungen sind vor allem in der Altstadt ein schwieriges Unterfangen. „Das Netz dort ist in der Regel älter und deswegen ist zumindest ein partieller Ausbau erforderlich. Aus diesem Grund ist es wichtig zu erfahren, wo wir genau ansetzen müssen und das Netz nur dort ausbauen, wo es tatsächlich notwendig ist.“

Hier kam schließlich die Lösung Smight Grid2 ins Spiel, die mit Daten aus der Niederspannung eine fundierte Grundlage für die weitere Netzplanung ermöglicht. Bei der Auswahl des passenden Systems waren Radl und seinem Team vor allem die schnelle Einsatzbereitschaft, Einbauaufwand und Platzbedarf in der Ortsnetzstation sowie das Handling im Betrieb wichtig.

Um zu prüfen, ob die Technologie die gewünschten Anforderungen erfüllt, entschied sich das Unternehmen für eine achtwöchige Pilotphase. Drei Stationen wurden mit dem System, das aus Sensoren, Wandler und Gateway besteht, bestückt. Bereits 15 Minuten nach der Installation waren die ersten Daten auf der Softwareplattform sichtbar. Der Einbau der Hardware in eine Ortsnetzstation ist nach Angaben der Karlsruher Technologiefirma, die sie entwickelt hat, in weniger als 60 Minuten abgeschlossen und kann bei laufendem Betrieb vom eigenen Personal durchgeführt werden.

Investieren nur da, wo es nötig ist

„Tatsächlich haben uns die Messdaten gezeigt, dass die Kabel in der Regel nicht so hoch belastet sind wie vermutet“, fasst Radl die ersten Erkenntisse zusammen. Allerdings habe man mit der Smight-Lösung die Möglichkeit, bei Bedarf die Synchronität der einzelnen Phasen zu steuern – auch wenn das momentan noch nicht nötig sei.

Die Regionalnetze wollen nicht sofort die knapp 70 Ortsnetzstationen mit der neuen Messtechnik ausrüsten, sondern priorisieren nach Sinn und Dringlichkeit. Weitere zehn Stationen, vor allem im Altstadtbereich, sollen in den kommenden Wochen drankommen.

Radl resümiert: „Die Lösung hilft uns dabei, Investitionen strukturiert, gezielt und bewusst anzugehen.“ Konkret: Die Regionalnetze investieren nur da, wo es wirklich nötig ist. Aber auch im täglichen Betrieb unterstützt das System die Mitarbeitenden bei den Betriebsabläufen und wird zum Beispiel bei Um- oder Freischaltungen genutzt.

Auch bei den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim im Großraum Stuttgart ist Smight seit dem Herbst im Einsatz. Hier sollen zunächst 100 Ortsnetzstationen aufgerüstet werden und im Jahr 2024 noch einmal so viele.

Dienstag, 13.12.2022, 11:50 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Stromnetz - Echtzeitdaten für die Regionalnetze Linzgau
Für die Installation des Systems braucht ein Techniker weniger als 60 Minuten. Quelle: Regionalnetze Linzgau
Stromnetz
Echtzeitdaten für die Regionalnetze Linzgau
Die Regionalnetze Linzgau GmbH will sich beim Ausbau des Stromnetzes nicht mehr von Schätzungen leiten lassen. Sensoren in den Ortsnetzstationen sollen für Klarheit sorgen.
Nach einem achtwöchigen Pilotprojekt hat sich Regionalnetze Linzgau mit Sitz im baden-württembergischen Pfullendorf für den Einbau von IoT-Sensorik in seine Ortsnetzstationen entschieden. Die Lösung „SMIGHT Grid2“ soll nicht nur Netzplanung und Netzanschlussfragen im Neubaubereich erleichtern. Vor allem auch für den Netzbetrieb in der Altstadt erhofft man sich mehr Klarheit.
Andreas Radl, technischer Geschäftsführer in Pfullendorf, kennt die aktuellen Herausforderungen, denen sich die Netzbetreiber stellen müssen, nur zu genau: Redispispatch 2.0, der Rollout intelligenter Messsysteme, die Einbindung von erneuerbaren Energien und die E-Mobilität.

Bisher waren die Regionalnetze Linzgau ganz traditionell unterwegs: Bei den Planungen stützten sie sich auf Theorien und Berechnungen oder die Anmeldungen von Wallboxen, Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen. Aber die Unsicherheit schwang immer mit. „Wir wissen ja gar nicht, ob die Wallboxen wirklich schon zum Laden benutzt werden, oder nur im Zuge der Förderung installiert wurden“, erklärt Radl dazu. Eine Wallboxanmeldung sage nicht einmal aus, ob der Kunde überhaupt ein E-Auto habe.

Begrenzte Möglichkeiten im alten Netz

Vor allem in den älteren Wohngebieten der 60er und 70er Jahre gestaltet sich die Umsetzung der Energiewende nach Radls Erfahrung eher problematisch, speziell was die Bereiche Elektromobilität und Wärmepumpen angeht: Platz für neue Ortsnetzstationen fehlt schlichtweg und Kabelneuverlegungen sind vor allem in der Altstadt ein schwieriges Unterfangen. „Das Netz dort ist in der Regel älter und deswegen ist zumindest ein partieller Ausbau erforderlich. Aus diesem Grund ist es wichtig zu erfahren, wo wir genau ansetzen müssen und das Netz nur dort ausbauen, wo es tatsächlich notwendig ist.“

Hier kam schließlich die Lösung Smight Grid2 ins Spiel, die mit Daten aus der Niederspannung eine fundierte Grundlage für die weitere Netzplanung ermöglicht. Bei der Auswahl des passenden Systems waren Radl und seinem Team vor allem die schnelle Einsatzbereitschaft, Einbauaufwand und Platzbedarf in der Ortsnetzstation sowie das Handling im Betrieb wichtig.

Um zu prüfen, ob die Technologie die gewünschten Anforderungen erfüllt, entschied sich das Unternehmen für eine achtwöchige Pilotphase. Drei Stationen wurden mit dem System, das aus Sensoren, Wandler und Gateway besteht, bestückt. Bereits 15 Minuten nach der Installation waren die ersten Daten auf der Softwareplattform sichtbar. Der Einbau der Hardware in eine Ortsnetzstation ist nach Angaben der Karlsruher Technologiefirma, die sie entwickelt hat, in weniger als 60 Minuten abgeschlossen und kann bei laufendem Betrieb vom eigenen Personal durchgeführt werden.

Investieren nur da, wo es nötig ist

„Tatsächlich haben uns die Messdaten gezeigt, dass die Kabel in der Regel nicht so hoch belastet sind wie vermutet“, fasst Radl die ersten Erkenntisse zusammen. Allerdings habe man mit der Smight-Lösung die Möglichkeit, bei Bedarf die Synchronität der einzelnen Phasen zu steuern – auch wenn das momentan noch nicht nötig sei.

Die Regionalnetze wollen nicht sofort die knapp 70 Ortsnetzstationen mit der neuen Messtechnik ausrüsten, sondern priorisieren nach Sinn und Dringlichkeit. Weitere zehn Stationen, vor allem im Altstadtbereich, sollen in den kommenden Wochen drankommen.

Radl resümiert: „Die Lösung hilft uns dabei, Investitionen strukturiert, gezielt und bewusst anzugehen.“ Konkret: Die Regionalnetze investieren nur da, wo es wirklich nötig ist. Aber auch im täglichen Betrieb unterstützt das System die Mitarbeitenden bei den Betriebsabläufen und wird zum Beispiel bei Um- oder Freischaltungen genutzt.

Auch bei den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim im Großraum Stuttgart ist Smight seit dem Herbst im Einsatz. Hier sollen zunächst 100 Ortsnetzstationen aufgerüstet werden und im Jahr 2024 noch einmal so viele.

Dienstag, 13.12.2022, 11:50 Uhr
Günter Drewnitzky

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.