Der kommunale Energieversorger EAM aus Kassel hat 2024 rund 160 Millionen Euro investiert, mehr als 100.000 EEG-Anlagen angeschlossen und neue Windparks in Hessen gebaut.
Der kommunale Energieversorger für Mittelhessen, Südniedersachsen und Nordhessen, EAM, hat im Geschäftsjahr 2024 zugelegt. Das Unternehmen teilte in Kassel mit, sowohl bei Umsatz als auch beim Ausbau der Infrastruktur und der erneuerbaren Energien erfolgreich im Zeichen der Energiewende gewesen zu sein.
Der Jahresüberschuss der Muttergesellschaft belief sich laut EAM auf 53 Millionen Euro, die Umsatzerlöse der gesamten EAM-Gruppe lagen bei 1.332 Millionen Euro.
Als regionalen Wertschöpfungsbeitrag rechnet das Unternehmen mit 333 Millionen Euro – inklusive Löhnen, Aufträgen im Versorgungsgebiet, kommunaler Ergebnisbeteiligung sowie Gewerbesteuern und Konzessionsabgaben.
Mehr als 100.000 EEG-Anlagen im NetzIm Mittelpunkt der Investitionstätigkeit stand laut EAM der Netzanschluss erneuerbarer Energien. Im Jahr 2024 seien rund 21.000 neue Anlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ans Netz gegangen – mehr als je zuvor in der Unternehmensgeschichte. Zum Jahresende waren erstmals über 100.000 EEG-Anlagen an das Netz der EAM angeschlossen.
Insgesamt investierte der Versorger nach eigenen Angaben rund 160 Millionen Euro – davon über zwei Drittel in die Instandhaltung, den Ausbau und die Digitalisierung seiner Strom- und Gasnetze. Für 2025 plant das Unternehmen Investitionen von 156 Millionen Euro. Das
Geld soll maßgeblich in Netze und Infrastruktur fließen.
Windparks in Nord- und MittelhessenBeim Ausbau der Windkraft konnte die EAM 2024 ebenfalls Projekte voranbringen. Im Landkreis Kassel nahm der kommunale Versorger den Windpark „Bratberg“ mit zwei Anlagen von je 5,56 MW in Betrieb. Laut Unternehmensangaben wird der Park jährlich rund 24 Millionen kWh Strom erzeugen – genug für rund 8.000 Haushalte bei einem Verbrauch von 3.000 kWh pro Jahr.
Weitere Windprojekte sind in Mittelhessen in Vorbereitung. Die zuständigen Behörden erteilten laut EAM die Genehmigungen für jeweils vier Windenergieanlagen bei Stadtallendorf und in der Gemeinde Angelburg im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der geplante Windpark bei Stadtallendorf soll künftig rund 15.000 Haushalte mit Strom versorgen und 2025 ans Netz gehen.
Wachstum und AusbildungDie Zahl der Beschäftigten wuchs 2024 auf 1.832, darunter 116 Auszubildende. Die EAM stellte im Jahresverlauf mehr als 160 neue Mitarbeitende ein. Geschäftsführer Hans-Hinrich Schriever sprach von einem „Wachstumskurs“, mit dem das Unternehmen den Umbau der Energieversorgung in der Region aktiv gestalte. Für die Qualität ihrer Ausbildung wurde die EAM laut Unternehmensangaben erneut vom Wirtschaftsmagazin Focus Money ausgezeichnet. In der Kategorie „regionale Energieversorger“ belegte sie mit voller Punktzahl Platz eins – bereits zum siebten Mal in Folge, darauf sei man stolz, sagte Schriever.
Investitionsrahmen sichernDie EAM sieht die Energiewende als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Geschäftsführer Olaf Kieser betonte, dass der Wandel nicht mehr aufzuhalten sei. Die hohe Zahl an neuen Ökostromanlagen zeige, dass die Transformation breite Unterstützung finde. Gleichzeitig forderte Schriever verlässliche politische Rahmenbedingungen und Anreize, um Investitionen in erneuerbare Energien weiter zu fördern.
Man arbeite eng mit Kommunen, Anteilseignern und Kunden zusammen, um die regionale Energiewende umzusetzen. Neue Wind- und Solarprojekte müssten dabei mit Augenmaß entwickelt werden, so Kieser. Die EAM will diesen Kurs auch im laufenden Jahr fortsetzen.
| EAM GmbH & Co. KG | EAM Konzern |
Bilanzsumme im Jahr 2024 | 1.037 Mio. Euro | 1.361 Mio. Euro |
Eigenkapitalquote | 65 Prozent | 31 Prozent |
Umsatzerlöse | 26 Mio. Euro | 1.332 Mio. Euro |
Ebitda | 68 Mio. Euro | 170 Mio. Euro |
Investitionen gesamt im EAM-Konzern | | 159 Mio. Euro |
Der
EAM-Geschäftsbericht 2024 steht im Internet bereit.
Freitag, 13.06.2025, 13:31 Uhr
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