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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - E-Speicher vermeidet Netzausbau für Ladesäulen in Halle
Bild: Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge

E-Speicher vermeidet Netzausbau für Ladesäulen in Halle

Die Hochschule Merseburg hat den Einsatz eines Energiespeichers mitentwickelt. In Halle kann so elektrische Energie zur Versorgung der Ladeinfrastruktur zeitversetzt genutzt werden.
Für einen erfolgreichen Markthochlauf der E-Mobilität ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur eine der wichtigsten Voraussetzungen. Neue Ladepunkte werden jedoch mitunter dadurch verzögert, dass an geeigneten Standorten die Netzkapazitäten nicht ausreichen, um die gewünschte Anzahl von Elektrofahrzeugen gleichzeitig zu laden. In solchen Fällen können elektrische Energiespeicher, kurz E-Speicher, Abhilfe schaffen. Diese testet die Hochschule Merseburg derzeit in Halle (Saale).

Am Standort des Verwaltungsgebäudes Am Stadion 5 der Stadt Halle waren zwei Elektroladesäulen mit insgesamt vier Ladepunkten bereits vorhanden. Für die Errichtung weiterer Elektroladesäulen ist die Netzkapazität allerdings nicht ausreichend. Eine mögliche und kurzfristig realisierbare Lösung war daher der Einsatz eines E-Speichers in Verbindung mit einem intelligenten Lade-Speicher-Management.

Zwei Jahre Entwicklungszeit

Daran haben vier Partner in den zurückliegenden zwei Jahren in einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt erfolgreich gearbeitet. Die Stadt Halle, die Hochschule Merseburg, die Stadtwerke Halle und PWP Systems konzipierten die Anlage gemeinsam. Noch bis in das kommende Jahr werde die Wirkung des errichteten E-Speicher-Systems hinsichtlich der Netzbelastung und der Verringerung von Lastspitzen untersucht, teilt die Hochschule Merseburg mit.

„Die installierte Technik beinhaltet im Wesentlichen den eigentlichen Elektrospeicher, drei Elektroladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten und das intelligente Lade-Speicher-Management“, erläuterte Prof. Jörg Scheffler, Professor für Elektrische Energieanlagen, der das Teilprojekt der Hochschule Merseburg als Projektleiter betreut. Dank der zwischengespeicherten Energie können Elektrofahrzeuge über die Ladesäulen entweder aus dem Netz oder aus dem E-Speicher versorgt werden können.
 
Der neue Energiespeicher am Standort in Halle (Saale) Quelle: Peter Kolbert

Teurer Netzausbau vermieden

Das intelligente Lade-Speicher-Management sorge dafür, dass unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Verbraucher im Gebäude des Verwaltungsstandortes der Stadt Halle am Anschlusspunkt der Anlage stets die optimale Leistung für die Ladung der Fahrzeuge und des E-Speichers bereitsteht. Dieses Vorgehen ersparte die aufwendige Verlegung neuer Kabel, die besonders im städtischen Bereich durch die damit verbundenen Tiefbauarbeiten sehr kostspielig sind.

Wenn beispielsweise ein bestehendes Kabel eine maximale Leistung von 50 kW transportieren kann, aber an den Ladepunkten eine Leistung von insgesamt 100 kW abgerufen wird, so kann die im jeweiligen Moment fehlende Leistung aus dem Speicher bereitgestellt werden. Dieser wird entsprechend der zu erwartenden Last im Verwaltungsgebäude, dem tatsächlichen und dem prognostizierten Ladeleistungsbedarf vorausschauend be- oder entladen. Damit kann der intelligente Einsatz eines E-Speichers den Ausbau des Elektroenergienetzes bestenfalls überflüssig machen.

Im Ergebnis des Projektes wird ebenfalls ein Online-Tool erstellt, das den Stadtwerken Halle für derartige Anwendungsfälle eine Entscheidungshilfe bereitstellt. Das Tool erlaubt entsprechend der jeweiligen Gegebenheiten eine Aussage, ob ein Netzausbau oder der Einsatz eines E-Speichers einer bestimmten Größe wirtschaftlich sinnvoller ist.

Donnerstag, 26.08.2021, 12:35 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - E-Speicher vermeidet Netzausbau für Ladesäulen in Halle
Bild: Jonas Rosenberger
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E-Speicher vermeidet Netzausbau für Ladesäulen in Halle
Die Hochschule Merseburg hat den Einsatz eines Energiespeichers mitentwickelt. In Halle kann so elektrische Energie zur Versorgung der Ladeinfrastruktur zeitversetzt genutzt werden.
Für einen erfolgreichen Markthochlauf der E-Mobilität ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur eine der wichtigsten Voraussetzungen. Neue Ladepunkte werden jedoch mitunter dadurch verzögert, dass an geeigneten Standorten die Netzkapazitäten nicht ausreichen, um die gewünschte Anzahl von Elektrofahrzeugen gleichzeitig zu laden. In solchen Fällen können elektrische Energiespeicher, kurz E-Speicher, Abhilfe schaffen. Diese testet die Hochschule Merseburg derzeit in Halle (Saale).

Am Standort des Verwaltungsgebäudes Am Stadion 5 der Stadt Halle waren zwei Elektroladesäulen mit insgesamt vier Ladepunkten bereits vorhanden. Für die Errichtung weiterer Elektroladesäulen ist die Netzkapazität allerdings nicht ausreichend. Eine mögliche und kurzfristig realisierbare Lösung war daher der Einsatz eines E-Speichers in Verbindung mit einem intelligenten Lade-Speicher-Management.

Zwei Jahre Entwicklungszeit

Daran haben vier Partner in den zurückliegenden zwei Jahren in einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt erfolgreich gearbeitet. Die Stadt Halle, die Hochschule Merseburg, die Stadtwerke Halle und PWP Systems konzipierten die Anlage gemeinsam. Noch bis in das kommende Jahr werde die Wirkung des errichteten E-Speicher-Systems hinsichtlich der Netzbelastung und der Verringerung von Lastspitzen untersucht, teilt die Hochschule Merseburg mit.

„Die installierte Technik beinhaltet im Wesentlichen den eigentlichen Elektrospeicher, drei Elektroladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten und das intelligente Lade-Speicher-Management“, erläuterte Prof. Jörg Scheffler, Professor für Elektrische Energieanlagen, der das Teilprojekt der Hochschule Merseburg als Projektleiter betreut. Dank der zwischengespeicherten Energie können Elektrofahrzeuge über die Ladesäulen entweder aus dem Netz oder aus dem E-Speicher versorgt werden können.
 
Der neue Energiespeicher am Standort in Halle (Saale) Quelle: Peter Kolbert

Teurer Netzausbau vermieden

Das intelligente Lade-Speicher-Management sorge dafür, dass unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Verbraucher im Gebäude des Verwaltungsstandortes der Stadt Halle am Anschlusspunkt der Anlage stets die optimale Leistung für die Ladung der Fahrzeuge und des E-Speichers bereitsteht. Dieses Vorgehen ersparte die aufwendige Verlegung neuer Kabel, die besonders im städtischen Bereich durch die damit verbundenen Tiefbauarbeiten sehr kostspielig sind.

Wenn beispielsweise ein bestehendes Kabel eine maximale Leistung von 50 kW transportieren kann, aber an den Ladepunkten eine Leistung von insgesamt 100 kW abgerufen wird, so kann die im jeweiligen Moment fehlende Leistung aus dem Speicher bereitgestellt werden. Dieser wird entsprechend der zu erwartenden Last im Verwaltungsgebäude, dem tatsächlichen und dem prognostizierten Ladeleistungsbedarf vorausschauend be- oder entladen. Damit kann der intelligente Einsatz eines E-Speichers den Ausbau des Elektroenergienetzes bestenfalls überflüssig machen.

Im Ergebnis des Projektes wird ebenfalls ein Online-Tool erstellt, das den Stadtwerken Halle für derartige Anwendungsfälle eine Entscheidungshilfe bereitstellt. Das Tool erlaubt entsprechend der jeweiligen Gegebenheiten eine Aussage, ob ein Netzausbau oder der Einsatz eines E-Speichers einer bestimmten Größe wirtschaftlich sinnvoller ist.

Donnerstag, 26.08.2021, 12:35 Uhr
Susanne Harmsen

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