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Energie & Management > Österreich - E-Control: Gute Werte bei Strom- und Gasversorgung
Quelle: Fotolia / YuI
Österreich

E-Control: Gute Werte bei Strom- und Gasversorgung

Laut Österreichs Regulierungsbehörde war die Stromversorgung der Bevölkerung 2022 rund 24 Minuten lang ungeplant unterbrochen, die Gasversorgung wenig mehr als 1 Minute lang.
 
Als weiterhin sehr gut erachtet Österreichs Regulierungsbehörde E-Control die Sicherheit der Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Erdgas. Laut ihrer am 5. Oktober veröffentlichten Ausfalls- und Störungsstatistik für 2022 lag die Dauer der ungeplanten Unterbrechungen der Stromversorgung im vergangenen Jahr bei 24,17 Minuten, bei der Gasversorgung waren es 1,19 Minuten.

E-Control-Vorstand Alfons Haber zufolge ist dieser deutliche Unterschied „vor allem darauf zurückzuführen, dass unterirdisch verbaute Gasleitungen weniger von externen Umwelteinflüssen betroffen sind als Freileitungen bei Strom“. Die Dauer der ungeplanten Unterbrechungen im Strombereich erhöhte sich von 2021 auf 2022 um rund 5,1 Prozent, jene im Gasbereich um etwa 10 Prozent.

Der Statistik zufolge belief sich die kundenbezogene Nichtverfügbarkeit (System Average Interruption Duration Index, SAIDI) der Stromversorgung 2022 auf insgesamt 37,72 Minuten, von denen 13,55 Minuten auf geplante Unterbrechungen entfielen. Die Dauer der leistungsbezogenen Nichtverfügbarkeit (Average System Interruption Duration Index, ASIDI) beziffert die E-Control mit 39,81 Minuten. Davon betrafen 15,83 Minuten geplante sowie 23,98 Minuten ungeplante Abschaltungen. Berechnet wird der ASIDI auf Basis der installierten Scheinleistung der Transformatoren.

Für 2022 meldeten die Stromnetzbetreiber der E-Control 17.164 Versorgungsunterbrechungen, rund 11,7 Prozent mehr als 2021. Ohne Berücksichtigung der zwischen den Netzbetreibern sowie den Kunden vereinbarten 401 Abschaltungen waren rund 56 Prozent der Versorgungsunterbrechungen ungeplant sowie 44 Prozent geplant. Die Zahl der ungeplanten Unterbrechungen erhöhte sich um 24,8 Prozent auf 9.417. Dies war nach Angaben der E-Control durch einen Anstieg der Fremdwirkungen wie Bagger- und Erdarbeiten bedingt, aber auch durch regionale außergewöhliche Umstände sowie interne Ursachen bei den Netzbetreibern. Dem gegenüber ging die Anzahl der durch Witterungseinflüsse verursachten Ausfälle um etwa 2 Prozent zurück. Nach wie vor aber waren Wetterkapriolen wie schwere Schneefälle, Stürme und Starkregenereignisse der wichtigste Grund für ungeplante Störungen. Auf sie entfiel rund ein Sechstel dieser Ausfälle. Die zweithäufigste Ursache waren interne Probleme bei den Netzbetreibern, die dritthäufigste außergewöhnliche regionale Ereignisse.

Rückläufige Zahlen

Bezogen auf Erdgas berücksichtigt die Statistik ausschließlich das Verteilernetz, nicht aber die Fernleitungsebene sowie Störungen im Bereich der Kundenanlagen, darunter Gasthermen. Für 2022 meldeten die Verteilnetzbetreiber der E-Control insgesamt 3.664 Versorgungsunterbrechungen. Ihre Anzahl sank somit um rund 12,7 Prozent. Die geplanten Fälle verringerten sich um 17,1 Prozent auf 1.271, die ungeplanten Unterbrechungen gingen um 10,2 Prozent auf 2.393 zurück. Insgesamt waren 34,7 Prozent der Unterbrechungen geplant sowie 65,3 Prozent ungeplant. Die geplanten Unterbrechungen dauerten in der Regel länger als die ungeplanten.

Am häufigsten traten ungeplante Unterbrechnungen auf, die ohne Fremdverschulden entstanden. Laut der Statistik handelt es sich dabei um „Störungen, die beispielsweise im Zusammenhang mit Betrieb, Ausbau und Wartung des Netzes stehen.“ Sie machten rund 38 Prozent der Fälle aus. Etwa 27 Prozent der ungeplanten Unterbrechungen entfielen auf Probleme mit den gastechnischen Anlagen wie Gasdruckreglern. Weitere 14 Prozent waren durch Fremdeinwirkungen bedingt, beispielsweise durch Baggerarbeiten Dritter. Die übrigen 21 Prozent der ungeplanten Unterbrechungen hatten ihre Ursache außerhalb der Verteilnetze, also unter anderem bei defekten Gasthermen von Kunden.

Saisonaler Unterschied

Nach Angaben der E-Control sind die Werte für die kundenbezogene Nichtverfügbarkeit der Gasversorgung (SAIDI) im Sommerhalbjahr (April bis September) erheblich höher als im Winterhalbjahr (Oktober bis März). Als mutmaßliche Gründe nennt die Behörde die „höhere Bautätigkeit und damit verbundene Leitungsschäden in den Sommermonaten.“ Überdies verweist sie auf die zumeist raschere Behebung von Schäden im Winter, wenn die Abhängigkeit der Kunden von einer funktierenden Gasversorgung temperaturbedingt höher ist als im Sommer.

Freitag, 6.10.2023, 12:35 Uhr
Klaus Fischer
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Österreich
E-Control: Gute Werte bei Strom- und Gasversorgung
Laut Österreichs Regulierungsbehörde war die Stromversorgung der Bevölkerung 2022 rund 24 Minuten lang ungeplant unterbrochen, die Gasversorgung wenig mehr als 1 Minute lang.
 
Als weiterhin sehr gut erachtet Österreichs Regulierungsbehörde E-Control die Sicherheit der Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Erdgas. Laut ihrer am 5. Oktober veröffentlichten Ausfalls- und Störungsstatistik für 2022 lag die Dauer der ungeplanten Unterbrechungen der Stromversorgung im vergangenen Jahr bei 24,17 Minuten, bei der Gasversorgung waren es 1,19 Minuten.

E-Control-Vorstand Alfons Haber zufolge ist dieser deutliche Unterschied „vor allem darauf zurückzuführen, dass unterirdisch verbaute Gasleitungen weniger von externen Umwelteinflüssen betroffen sind als Freileitungen bei Strom“. Die Dauer der ungeplanten Unterbrechungen im Strombereich erhöhte sich von 2021 auf 2022 um rund 5,1 Prozent, jene im Gasbereich um etwa 10 Prozent.

Der Statistik zufolge belief sich die kundenbezogene Nichtverfügbarkeit (System Average Interruption Duration Index, SAIDI) der Stromversorgung 2022 auf insgesamt 37,72 Minuten, von denen 13,55 Minuten auf geplante Unterbrechungen entfielen. Die Dauer der leistungsbezogenen Nichtverfügbarkeit (Average System Interruption Duration Index, ASIDI) beziffert die E-Control mit 39,81 Minuten. Davon betrafen 15,83 Minuten geplante sowie 23,98 Minuten ungeplante Abschaltungen. Berechnet wird der ASIDI auf Basis der installierten Scheinleistung der Transformatoren.

Für 2022 meldeten die Stromnetzbetreiber der E-Control 17.164 Versorgungsunterbrechungen, rund 11,7 Prozent mehr als 2021. Ohne Berücksichtigung der zwischen den Netzbetreibern sowie den Kunden vereinbarten 401 Abschaltungen waren rund 56 Prozent der Versorgungsunterbrechungen ungeplant sowie 44 Prozent geplant. Die Zahl der ungeplanten Unterbrechungen erhöhte sich um 24,8 Prozent auf 9.417. Dies war nach Angaben der E-Control durch einen Anstieg der Fremdwirkungen wie Bagger- und Erdarbeiten bedingt, aber auch durch regionale außergewöhliche Umstände sowie interne Ursachen bei den Netzbetreibern. Dem gegenüber ging die Anzahl der durch Witterungseinflüsse verursachten Ausfälle um etwa 2 Prozent zurück. Nach wie vor aber waren Wetterkapriolen wie schwere Schneefälle, Stürme und Starkregenereignisse der wichtigste Grund für ungeplante Störungen. Auf sie entfiel rund ein Sechstel dieser Ausfälle. Die zweithäufigste Ursache waren interne Probleme bei den Netzbetreibern, die dritthäufigste außergewöhnliche regionale Ereignisse.

Rückläufige Zahlen

Bezogen auf Erdgas berücksichtigt die Statistik ausschließlich das Verteilernetz, nicht aber die Fernleitungsebene sowie Störungen im Bereich der Kundenanlagen, darunter Gasthermen. Für 2022 meldeten die Verteilnetzbetreiber der E-Control insgesamt 3.664 Versorgungsunterbrechungen. Ihre Anzahl sank somit um rund 12,7 Prozent. Die geplanten Fälle verringerten sich um 17,1 Prozent auf 1.271, die ungeplanten Unterbrechungen gingen um 10,2 Prozent auf 2.393 zurück. Insgesamt waren 34,7 Prozent der Unterbrechungen geplant sowie 65,3 Prozent ungeplant. Die geplanten Unterbrechungen dauerten in der Regel länger als die ungeplanten.

Am häufigsten traten ungeplante Unterbrechnungen auf, die ohne Fremdverschulden entstanden. Laut der Statistik handelt es sich dabei um „Störungen, die beispielsweise im Zusammenhang mit Betrieb, Ausbau und Wartung des Netzes stehen.“ Sie machten rund 38 Prozent der Fälle aus. Etwa 27 Prozent der ungeplanten Unterbrechungen entfielen auf Probleme mit den gastechnischen Anlagen wie Gasdruckreglern. Weitere 14 Prozent waren durch Fremdeinwirkungen bedingt, beispielsweise durch Baggerarbeiten Dritter. Die übrigen 21 Prozent der ungeplanten Unterbrechungen hatten ihre Ursache außerhalb der Verteilnetze, also unter anderem bei defekten Gasthermen von Kunden.

Saisonaler Unterschied

Nach Angaben der E-Control sind die Werte für die kundenbezogene Nichtverfügbarkeit der Gasversorgung (SAIDI) im Sommerhalbjahr (April bis September) erheblich höher als im Winterhalbjahr (Oktober bis März). Als mutmaßliche Gründe nennt die Behörde die „höhere Bautätigkeit und damit verbundene Leitungsschäden in den Sommermonaten.“ Überdies verweist sie auf die zumeist raschere Behebung von Schäden im Winter, wenn die Abhängigkeit der Kunden von einer funktierenden Gasversorgung temperaturbedingt höher ist als im Sommer.

Freitag, 6.10.2023, 12:35 Uhr
Klaus Fischer

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