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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - E-Autos besonders auf dem Land beliebt
Bild: Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge

E-Autos besonders auf dem Land beliebt

Jung, überdurchschnittliches Einkommen, Wohnort auf dem Land: Eine aktuelle Studie zeigt, welche Autokäufer die E-Mobilität voranbringen – und welche nicht.
In zehn, spätestens 15 Jahren soll der Verbrennungsmotor Geschichte sein, da sind sich viele Experten und Politiker einig. Und dass an dessen Stelle in vielen Fällen ein E-Antrieb säuseln soll, ist auch unstrittig. Unter Autokäufern ist diese Sichtweise allerdings nicht so weit verbreitet, wie eine neue Studie deutlich macht. Marktforscher der staatlichen KfW-Bank haben Haushalte, die kein E-Auto haben, befragt, ob sie den Erwerb eines Stromers in Erwägung ziehen. Ergebnis: Fast ein Drittel geht nicht davon aus, auf ein solches Fahrzeug umzusteigen.

Etwa die Hälfte der Befragten hingegen kann sich vorstellen, in Zukunft ein Elektrovehikel im Alltag zu nutzen. Rund 6 % sagen, dass sie vorhaben, schon in den nächsten beiden Jahren auf Strom umzustellen, 21 % rechnen mit einem Zeitraum von vier bis zehn Jahren und 22 % wollen sich noch länger Zeit lassen. Die Aufbruchsstimmung ist in den vergangenen Monaten offenbar nicht gewachsen: Diese Umfragewerte bewegen sich laut KfW-Research insgesamt auf Vorjahresniveau, man gehe daher von „einer unveränderten Dynamik bei der Nutzung von E-Mobilität“ aus, heißt es.

50 % höherer Anteil im ländlichen Raum

Der repräsentativen Erhebung zufolge besitzen zurzeit 1,3 % der Haushalte ein batterieelektrisches Auto oder einen Plug-in-Hybrid. Gut 1 % plant eine solche Anschaffung binnen eines Jahres. Ob Stromer oder nicht, hängt ab von Geldbeutel, Alter und Wohnort.

Besserverdiener nutzen den Marktforschern zufolge rund dreimal so häufig Elektrofahrzeuge wie unterdurchschnittlich verdienende Haushalte. Bei Besitzern von Ein- oder Zweifamilienhäusern seien E-Modelle doppelt so häufig anzutreffen wie bei Menschen, die in Mehrfamilienhäusern leben.

Ähnlich deutlich schlagen sich Alter und Wohnort nieder. Unter jüngeren ist der Anteil der E-Auto-Fahrer etwa doppelt so hoch wie unter älteren Menschen, heißt es. Um 50 % höher liegt der Anteil im ländlichen Raum im Vergleich zu Mittel- und Großstädten. Erklärbar ist die regionale Entwicklung wohl mit den besseren Lade- und Stellplatzmöglichkeiten auf dem Land.

Motivation Klimaschutz

Der hauptsächliche Beweggrund für den Kauf eines Stromers ist der Gedanke, so zum Klimaschutz beizutragen. Fast vier von fünf E-Auto-Anhängern sagen dies. Gut 60 % heben den innovativen Charakter der Technik hervor. Hauptgegenargumente sind der Kaufpreis und Zweifel, was die Alltagstauglichkeit angeht. Knapp 70 % der Befragten sehen die Ladeinfrastruktur kritisch, mehr als 50 % stoßen sich an den Reichweiten.

Zunehmend kritisch zeigen sich Verbraucher im Hinblick auf die Umweltbilanz der Autos. Rund 48 % der Befragten halten E-Autos für nicht so grün wie ihnen das dargestellt wird. Die Kfw-Forscher sprechen von einem „überraschenden Trend“.

Ersatz für Verbrenner

Die Untersuchung unterstreicht darüber hinaus, dass E-Pkw in erster Linie Verbrenner verdrängen. Befragte sagen, dass sie fast drei Viertel der mit dem Elektroauto zurückgelegten Strecken sonst mit einem Pkw mit Verbrennungsmotor gefahren wären. Die Kannibalisierung von ÖPNV (5 %) und Fahrrad (2 %) hält sich in Grenzen.

Die Chefvolkswirtin der KfW, Fritzi Köhler-Geib, zieht eine positive Bilanz: „Es ist Bewegung in den Markt für Elektromobilität gekommen, und vieles spricht dafür, dass die 2020er-Jahre den Durchbruch der Elektromobilität bringen.“

Mittwoch, 19.05.2021, 14:50 Uhr
Manfred Fischer
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - E-Autos besonders auf dem Land beliebt
Bild: Jonas Rosenberger
Elektrofahrzeuge
E-Autos besonders auf dem Land beliebt
Jung, überdurchschnittliches Einkommen, Wohnort auf dem Land: Eine aktuelle Studie zeigt, welche Autokäufer die E-Mobilität voranbringen – und welche nicht.
In zehn, spätestens 15 Jahren soll der Verbrennungsmotor Geschichte sein, da sind sich viele Experten und Politiker einig. Und dass an dessen Stelle in vielen Fällen ein E-Antrieb säuseln soll, ist auch unstrittig. Unter Autokäufern ist diese Sichtweise allerdings nicht so weit verbreitet, wie eine neue Studie deutlich macht. Marktforscher der staatlichen KfW-Bank haben Haushalte, die kein E-Auto haben, befragt, ob sie den Erwerb eines Stromers in Erwägung ziehen. Ergebnis: Fast ein Drittel geht nicht davon aus, auf ein solches Fahrzeug umzusteigen.

Etwa die Hälfte der Befragten hingegen kann sich vorstellen, in Zukunft ein Elektrovehikel im Alltag zu nutzen. Rund 6 % sagen, dass sie vorhaben, schon in den nächsten beiden Jahren auf Strom umzustellen, 21 % rechnen mit einem Zeitraum von vier bis zehn Jahren und 22 % wollen sich noch länger Zeit lassen. Die Aufbruchsstimmung ist in den vergangenen Monaten offenbar nicht gewachsen: Diese Umfragewerte bewegen sich laut KfW-Research insgesamt auf Vorjahresniveau, man gehe daher von „einer unveränderten Dynamik bei der Nutzung von E-Mobilität“ aus, heißt es.

50 % höherer Anteil im ländlichen Raum

Der repräsentativen Erhebung zufolge besitzen zurzeit 1,3 % der Haushalte ein batterieelektrisches Auto oder einen Plug-in-Hybrid. Gut 1 % plant eine solche Anschaffung binnen eines Jahres. Ob Stromer oder nicht, hängt ab von Geldbeutel, Alter und Wohnort.

Besserverdiener nutzen den Marktforschern zufolge rund dreimal so häufig Elektrofahrzeuge wie unterdurchschnittlich verdienende Haushalte. Bei Besitzern von Ein- oder Zweifamilienhäusern seien E-Modelle doppelt so häufig anzutreffen wie bei Menschen, die in Mehrfamilienhäusern leben.

Ähnlich deutlich schlagen sich Alter und Wohnort nieder. Unter jüngeren ist der Anteil der E-Auto-Fahrer etwa doppelt so hoch wie unter älteren Menschen, heißt es. Um 50 % höher liegt der Anteil im ländlichen Raum im Vergleich zu Mittel- und Großstädten. Erklärbar ist die regionale Entwicklung wohl mit den besseren Lade- und Stellplatzmöglichkeiten auf dem Land.

Motivation Klimaschutz

Der hauptsächliche Beweggrund für den Kauf eines Stromers ist der Gedanke, so zum Klimaschutz beizutragen. Fast vier von fünf E-Auto-Anhängern sagen dies. Gut 60 % heben den innovativen Charakter der Technik hervor. Hauptgegenargumente sind der Kaufpreis und Zweifel, was die Alltagstauglichkeit angeht. Knapp 70 % der Befragten sehen die Ladeinfrastruktur kritisch, mehr als 50 % stoßen sich an den Reichweiten.

Zunehmend kritisch zeigen sich Verbraucher im Hinblick auf die Umweltbilanz der Autos. Rund 48 % der Befragten halten E-Autos für nicht so grün wie ihnen das dargestellt wird. Die Kfw-Forscher sprechen von einem „überraschenden Trend“.

Ersatz für Verbrenner

Die Untersuchung unterstreicht darüber hinaus, dass E-Pkw in erster Linie Verbrenner verdrängen. Befragte sagen, dass sie fast drei Viertel der mit dem Elektroauto zurückgelegten Strecken sonst mit einem Pkw mit Verbrennungsmotor gefahren wären. Die Kannibalisierung von ÖPNV (5 %) und Fahrrad (2 %) hält sich in Grenzen.

Die Chefvolkswirtin der KfW, Fritzi Köhler-Geib, zieht eine positive Bilanz: „Es ist Bewegung in den Markt für Elektromobilität gekommen, und vieles spricht dafür, dass die 2020er-Jahre den Durchbruch der Elektromobilität bringen.“

Mittwoch, 19.05.2021, 14:50 Uhr
Manfred Fischer

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