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Energie & Management > Gasnetz - Durch Nordsee-Pipelines könnte bald CO2 fließen
Quelle: Dabarti CGI/Shutterstock
Gasnetz

Durch Nordsee-Pipelines könnte bald CO2 fließen

Wie sich Erdgasleitungen in der Nordsee für den Transport von CO2 umwidmen lassen, untersuchen Wintershall Dea und die Ostbayerische Technischen Hochschule Regensburg.
Erste Berechnungen in dem Projekt von Wintershall Dea und der Hochschule Regensburg zeichnen bereits ein positives Bild: Die bislang erhaltenen Ergebnisse legen nahe, dass bereits verlegte Offshore-Pipelines für Erdgas sicher und effizient zum Transport von flüssigem CO2 umgewidmet werden könnten. Im weiteren Verlauf der Studie soll die technische Machbarkeit geprüft werden und die Zertifizierung erfolgen.

Auf dem Meeresboden der südlichen Nordsee liegen mehr als 4.800 Kilometer Pipelines, wovon 1.200 Kilometer dem Unternehmen Wintershall Noordzee gehören, einem Joint Venture der Wintershall Dea und der russischen Gazprom. Teile dieses Netzwerks könnten für den CO2-Transport genutzt werden. Wintershall Nordzee verfügt zudem über zahlreiche ausgeförderte Lagerstätten. Diese eignen sich potenziell für die Einlagerung von CO2.

Der niederländische Kontinentalsockel bietet hier enormes Potenzial: Experten schätzen, dass dort rund 800 Mio. Tonnen CO2 gespeichert werden könnten. Das ist ausreichend, um die gesamten jährlichen Emissionen der niederländischen Industrie 30 Mal zu speichern, oder zum Vergleich: acht Jahre der deutschen Industrieemissionen, basierend auf Zahlen von 2018.

„Wir sind sehr optimistisch, was die weiteren Untersuchungen angeht. Unsere Berechnungen zeigen bereits jetzt, dass bestehende Offshore-Pipelines sehr gut für den Transport von flüssigem CO2 geeignet sind“, so Klaus Langemann, Senior Vice President Carbon Management und Hydrogen bei Wintershall Dea. Im nächsten Schritt soll nun die Zuverlässigkeit des Bewertungsprozesses experimentell belegt werden.

Insbesondere Unternehmen mit unvermeidbaren Prozessemissionen aus Branchen wie der Stahl-, Zement- oder chemischen Industrie sind in Zukunft auf Lagerstätten für die Abscheidung und sichere Speicherung ihrer CO2-Emissionen (CCS – Carbon Capture and Storage) angewiesen. Auch das CO2, das bei der Produktion von blauem Wasserstoff aus Erdgas entsteht, kann auf diese Weise sicher gespeichert werden.

„Wir investieren in CCS, denn wir sind überzeugt, dass es eine sichere und bezahlbare Technologie für die Dekarbonisierung ist“, sagt Klaus Langemann. Wenn dazu bestehende Erdgas-Pipelines genutzt werden können, spare dies nicht nur wirtschaftliche Investitionen für das Unternehmen, sondern trage auch zur Nachhaltigkeit vieler Industriesektoren und deren Produkte bei.

Donnerstag, 30.09.2021, 13:41 Uhr
Peter Koller
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Durch Nordsee-Pipelines könnte bald CO2 fließen
Wie sich Erdgasleitungen in der Nordsee für den Transport von CO2 umwidmen lassen, untersuchen Wintershall Dea und die Ostbayerische Technischen Hochschule Regensburg.
Erste Berechnungen in dem Projekt von Wintershall Dea und der Hochschule Regensburg zeichnen bereits ein positives Bild: Die bislang erhaltenen Ergebnisse legen nahe, dass bereits verlegte Offshore-Pipelines für Erdgas sicher und effizient zum Transport von flüssigem CO2 umgewidmet werden könnten. Im weiteren Verlauf der Studie soll die technische Machbarkeit geprüft werden und die Zertifizierung erfolgen.

Auf dem Meeresboden der südlichen Nordsee liegen mehr als 4.800 Kilometer Pipelines, wovon 1.200 Kilometer dem Unternehmen Wintershall Noordzee gehören, einem Joint Venture der Wintershall Dea und der russischen Gazprom. Teile dieses Netzwerks könnten für den CO2-Transport genutzt werden. Wintershall Nordzee verfügt zudem über zahlreiche ausgeförderte Lagerstätten. Diese eignen sich potenziell für die Einlagerung von CO2.

Der niederländische Kontinentalsockel bietet hier enormes Potenzial: Experten schätzen, dass dort rund 800 Mio. Tonnen CO2 gespeichert werden könnten. Das ist ausreichend, um die gesamten jährlichen Emissionen der niederländischen Industrie 30 Mal zu speichern, oder zum Vergleich: acht Jahre der deutschen Industrieemissionen, basierend auf Zahlen von 2018.

„Wir sind sehr optimistisch, was die weiteren Untersuchungen angeht. Unsere Berechnungen zeigen bereits jetzt, dass bestehende Offshore-Pipelines sehr gut für den Transport von flüssigem CO2 geeignet sind“, so Klaus Langemann, Senior Vice President Carbon Management und Hydrogen bei Wintershall Dea. Im nächsten Schritt soll nun die Zuverlässigkeit des Bewertungsprozesses experimentell belegt werden.

Insbesondere Unternehmen mit unvermeidbaren Prozessemissionen aus Branchen wie der Stahl-, Zement- oder chemischen Industrie sind in Zukunft auf Lagerstätten für die Abscheidung und sichere Speicherung ihrer CO2-Emissionen (CCS – Carbon Capture and Storage) angewiesen. Auch das CO2, das bei der Produktion von blauem Wasserstoff aus Erdgas entsteht, kann auf diese Weise sicher gespeichert werden.

„Wir investieren in CCS, denn wir sind überzeugt, dass es eine sichere und bezahlbare Technologie für die Dekarbonisierung ist“, sagt Klaus Langemann. Wenn dazu bestehende Erdgas-Pipelines genutzt werden können, spare dies nicht nur wirtschaftliche Investitionen für das Unternehmen, sondern trage auch zur Nachhaltigkeit vieler Industriesektoren und deren Produkte bei.

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