Freuen sich über die Förderbescheide (v.l.): Jürgen Eisen, Steven Narrog, Manuela Heckl und Markus Stettberger. Quelle: nikkymaier photo
Drei Kommunen in Bayerisch-Schwaben wollen grünen Wasserstoff ab 2027 selbst erzeugen. Energie Schwaben plant dafür Anlagen mit je fünf MW Leistung.
Ab 2027 will die Energie-Schwaben-Gruppe an drei Standorten in Bayerisch-Schwaben Wasserstoff erzeugen. Je ein Elektrolyseur mit einer Leistung von 5
MW soll in Allmannshofen, Illertissen und entweder in Rohrenfels oder Oberhausen an der Donau entstehen.
Laut Energie Schwaben sei der Aufbau lokaler Wasserstoffkapazitäten nötig, um langfristig eine sichere Versorgung zu gewährleisten. Die drei Anlagen sollen klimaneutral erzeugten Wasserstoff liefern, der in der Industrie, im Gewerbe, zum Heizen und als Treibstoff einsetzbar ist. Vorgesehen ist, dass die Elektrolyseure überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen in Wasserstoff umwandeln und damit auch als Speicher dienen.
Umgesetzt werden die Projekte von der Tochtergesellschaft Schwaben Regenerativ, die vollständig zur Energie-Schwaben-Gruppe gehört. Die Investitionssumme pro Standort beläuft sich eigenen Angaben nach auf rund 8
Millionen Euro. Das bayerische Wirtschaftsministerium fördert jedes der Vorhaben mit 3,3
Millionen Euro über das Bayerische Elektrolyseur-Förderprogramm.
„Mit dem Bau von drei Elektrolyseuren in der Region leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende“, so Steven Narrog, Geschäftsführer von Schwaben Regenerativ. Neben dem Import von Wasserstoff brauche es künftig auch regionale Produktion, betont er. Die heimische Erzeugung schaffe Wertschöpfung vor Ort und stärke die wirtschaftliche Basis der Kommunen.
Das Abnahmeinteresse sei bereits gesichert, wie eine gemeinsame Umfrage von Schwaben Netz – einer weiteren Tochter von Energie Schwaben – und der Industrie- und Handelskammer (IHK) ergeben hat. Demnach gebe es in Industrie und Gewerbe der Region eine hohe Nachfrage.
Langfristige Unabhängigkeit von fossilen EnergieträgernDie Energie-Schwaben-Gruppe mit Sitz in Augsburg ist ein regionaler Energieversorger, der neben Gas auch Strom aus erneuerbaren Quellen sowie Biogas erzeugt und vermarktet. Zum Portfolio zählen auch der Betrieb von Nah- und Fernwärmenetzen sowie Dienstleistungen rund um die kommunale Wärmeplanung und Elektromobilität. Über ihre Tochterunternehmen Schwaben Netz, Schwaben Regenerativ und Energie Schwaben Solar bietet die Gruppe Energielösungen für Kommunen, Wohnungswirtschaft, Industrie, Gewerbe und Privathaushalte an.
In ihrer strategischen Ausrichtung setzt die Gruppe auf dezentrale Versorgungsmodelle und auf den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur – auch um langfristig unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden.
Donnerstag, 12.06.2025, 08:50 Uhr
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